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Feueraugen II. Drei Städte

Feueraugen II. Drei Städte

Titel: Feueraugen II. Drei Städte
Autoren: Alexander Zeram
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Sekunden dauert.
    Einige Soldaten fliehen in panischem Schrecken vor so viel wutentbrannter Entschlossenheit und rennen dabei den Rebellen Monstrums in die Arme. Wer sich nicht gleich ergibt, wird gnadenlos niedergemacht.
    Als die Situation bereinigt ist, werden die Baldwinschen von Monstrum zu ihrem gelungenen Überraschungsangriff beglückwünscht.
    "Ausgezeichnet habt ihr das gemacht! Hah, ich dachte schon, ihr wollt mich übers Ohr hauen. Aber so ... Respekt. Kommt mit mir! Da weiter vorne sind noch einige von diesen Proz-Getreuen!"
    Eigentlich hat man den Palast nur durchqueren wollen. Jetzt stürmen die Baldwinschen dennoch Seite an Seite mit den Rebellen voran.
    Kurz darauf müssen alle in Deckung gehen. Die Armbrustschützen des Kanzlers verteidigen den Zugang zum Festsaal und sie schießen sehr gut.
    Zeramov, der Krämer und Monstrum haben hinter einer mächtigen Säule Schutz gefunden.
    "Seht ihr ihn? Dieser Schweinehund!" Monstrum deutet mit zittriger Hand hinüber zum Anführer der Soldaten. Es ist General Nonzenz.
    "Den schaffen wir auch noch!" meint der Krämer.
    "Und sie, General? Hat ihnen Proz noch sehr zugesetzt?" erkundigt sich der Schreiber beim Rebellenführer.
    "Hier ... sehen Sie sich das an! Zum Glück ist Scrublow solch ein Schwächling. Mehr als sechs Zähne hat er mir beim zweiten Mal nicht rausziehen können. Mir kommt's vor, als hätte ich einen Blutklumpen im Maul!" schimpft der General und grinst dennoch dabei. Man sieht die Reste seines noch vor zwei Tagen makellosen Gebisses. Dass Scrublow seine Augenbrauen, Lippen, Haare, Ohren und die Nase etwas 'verschönt' hat, ist ebenfalls nicht zu übersehen.
    "Tja, dieser Proz hat eine seltsame Art, Feste zu feiern. Sind denn von ihren Leuten, die er da behalten hat, noch einige am Leben?"
    "Ich kann's nicht sagen. Wahrscheinlich ist die Hälfte meiner Leute abgeschlachtet worden." gibt Monstrum knurrend zur Antwort.
    "Schrecklich!" der Krämer atmet tief durch.
    "Ja, aber ... wenn sie so viele verloren haben, wie kommt es dann, dass hier so viele an ihrer Seite kämpfen?" forscht Zeramov und zückt dazu seinen Notizblock.
    "Ich habe damit gerechnet, dass die Soldaten zu mir überlaufen werden. Ich bin der Klügere ... also sind sie zu Rebellen geworden!" erklärt Monstrum und verfolgt währenddessen mit Genugtuung, wie drüben die Armbrustschützen des Kanzlers einer nach dem anderen ausgeschaltet werden.
    "Dann sind die meisten dieser Leute hier gar keine echten Rebellen, sondern Deserteure, wenn ich das richtig verstanden habe!" folgert Zeramov und beginnt zu schreiben.
    "Die Soldaten in Rüstung gehören zu Proz, die anderen haben sich wie Rebellen gekleidet und sind also Rebellen! Klar, Fremder?" der General sieht ihn durchdringend an.
    Gerade als Zeramov seinen Notizblock wieder wegstecken will, fällt auf der gegnerischen Seite die Entscheidung. Etwa zwanzig Soldaten, die bisher die Stellung gehalten haben, winken mit einem weißen Tuch. Sie werfen Waffen und Rüstungen fort ... gemäß den Erklärungen, die Zeramov eben erhalten hat, sind sie jetzt Rebellen und kämpfen mit dem General gegen Proz.
    General Nonzenz wird als Gefangener dem neuen Heerführer präsentiert und in wenigen Minuten haben sich die Machtverhältnisse eindeutig geklärt.
    Ein weiterer Trupp Soldaten trifft jedoch kurz darauf ein – zu ihrem Unglück allerdings gleichzeitig mit Professor Complez. Der feuert zwei seiner 'Ballons' auf die Männer ab und dort wo sie gestanden haben, gibt es Sekunden später nur noch blutige Fetzen und Rauch.
    Zeramov wartet hinter einer Säule, während die Rebellen die letzten Wachen vor dem Eingang zum Festsaal aus dem Weg räumen. In seinem Notizblock ist kaum noch Platz für weitere Eintragungen - aber seine vorläufig letzte ist bedeutsam genug.
    'Monstrum ist dem Herrscherwahn bereits völlig erlegen. Deserteure sieht er als seine neuen Getreuen an - bis sie ihm selbst den Hals umdrehen und einen anderen hochleben lassen. Die Wunderwaffe des Professor Complez in den Händen solcher Menschen ist einer Katastrophe gleichzusetzen. Cultivasion ... es brechen grauenvolle Zeiten für dich an!'
    Inzwischen dringen die Rebellen bereits in den Festsaal ein.
    Den Kanzler und seine Tafelgäste vom Vorabend treibt man in einer Ecke des Saals zusammen. Die meisten von ihnen sind betrunken oder vom Blutrausch dieses Tages noch ganz benommen.
    "Tut doch endlich was, ihr Sumpfköpfe!" hören sie Proz brüllen. Doch General Monstrum ist der
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