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Feueraugen II. Drei Städte

Feueraugen II. Drei Städte

Titel: Feueraugen II. Drei Städte
Autoren: Alexander Zeram
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Rodolphe finden ... danach können wir uns Gedanken wegen der Heimkehr machen!"
    Dieser Ratschlag hat einiges für sich. Lösungen bieten sich keine an, also bleibt ihnen kaum mehr übrig, als weiter zu machen.
    Und so trotten sie dahin. Zwölf in viel zu lange und zu weite Pelzmäntel gekleidete Gestalten auf einem sandigen Weg in einem unwirklichen Gebiet. Der fahle Himmel wirkt wie synthetisch, die Sonne strahlt keine Wärme ab. Das Land ist wie tot ... steril!
    Schließlich sind sie der Stadt ein Stück näher gekommen und eine allgemeine Unterhaltung beginnt.
    "Diese Stadt ... wirklich ungewöhnlich! Unser Dorf kann das doch nicht sein." stellt der Krämer fest.
    "Bestimmt nicht. Viel größer ... auch die Gebäude erscheinen höher!" sagt X.
    "Immerhin bringt eine Stadt verschiedene Vorteile mit sich!" erklärt Zeramov jetzt. "In einer Stadt gibt es Menschen, bei denen man sich erkundigen kann. Wenn Rodolphe hier durchgekommen sein sollte, dann wird man uns das sagen. Und mehr haben wir uns doch gar nicht erwartet."
    "Wie ich Rodolphe kenne, hat er es nicht für nötig gehalten, irgendwo Nachricht für uns zu hinterlassen!" brummelt Baldwin vor sich hin. "So sehr ich seine Unabhängigkeit schätze ... manchmal wär' mir wirklich lieber, er könnte sich ein bisschen mehr nach mir richten!"
    "Na, wenn er auf demselben Weg hierher gekommen ist wie wir, dann können wir ihn allerdings suchen!" meint auch X. "Schließlich hätte er ebenso gut irgendwo hier draußen ein Zeichen hinterlassen können."
    "Ach, der Mann ist doch so rücksichtslos, dass er daran gar nicht denkt!" sagt Ricci. "Vielleicht hat er sich in einem Hotel einquartiert und sitzt gemütlich herum, während wir uns alle möglichen Abenteuer aufhalsen, besichtigt er am Ende noch die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt!"
    "Allzu gut scheinen Sie unseren Rodolphe aber nicht zu kennen, wenn Sie so etwas behaupten, mein Bester!" Baldwin lächelt schwach. "Rodolphe hält nichts, aber auch gar nichts von Kulturdenkmälern."
    "Vielleicht besichtigt er die Nachtlokale!" schlägt Michel vor und muss daraufhin vor Baldwin beschützt werden, der einen neuen Wutanfall erleidet.
    "Aber ... wer sagt, dass es in dieser Stadt überhaupt Hotels ... oder Nachtlokale gibt?"
    Dieser Einwand des Krämers gibt ihnen zu denken auf. Alle sind stehen geblieben.
    "Vielleicht ist es eine Fata Morgana!" argwöhnt Dalia.
    "In dieser Stadt gibt es Hotels ... und jetzt macht mich nicht schwach!" Baldwin kocht und streicht sich immer wieder eine seiner widerborstigen Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Immer dieses Herumgezweifle! Es muss Hotels geben! Sogar in dem dämlichen Dorf gab es eine Herberge."
    "Hoffen wir's!" sagt Zeramov und trägt 'Hotels?' in seinen Notizblock ein. Dann schreibt er 'Unsinn' dahinter und lacht bei der folgenden Eintragung in sich hinein: 'nicht gerade gastfreundlich'!
    "Wisst ihr, was mich wundert?"
    "Nein, was denn, Miss Lama?"
    "X ... da ist kein Lärm, kein Rauch, keine Bewegung ... kein Leben in dieser Stadt! Es sieht so aus ... na, ich meine: Diese Stadt könnte ebenso gut verlassen sein."
    "Vielleicht eine Goldgräber-Stadt, wie? Übriggeblieben vom letzten Italo-Western am Ende noch ... eine Kulisse, ja?" faucht Baldwin sie an.
    Zeramov rückt seine kleine Brille zurecht und schreibt auf ein neues Blatt seines Notizblockes: 'Tote Stadt!'. Zufrieden steckt er den Block jetzt fort.
    "Tja, Sie haben schon irgendwie recht, Miss Lama!" bestätigt X. "Normalerweise hat eine Stadt heutzutage eine Art Dunstglocke ... auch wenn es kein Smog ist! Von jeder Stadt geht eine Bewegung aus ... eine wohl nicht sichtbare, aber spürbare Bewegung. Hier jedoch ... nichts!"
    "Stimmt!" der Signore nickt heftig. "Und noch etwas: Sehen Sie sich diese Silhouette genauer an. Fällt ihnen nicht auf, was mir aufgefallen ist? Diese spitzen Türme ... aber keine Wolkenkratzer. Hohe Gebäude zwar ... aber irgendetwas ist anders als bei unseren Städten."
    "Hm-hm ... man könnte fast ... ja, das erinnert mich fast an alte Ansichten von Städten des ausgehenden Mittelalters. Ist da vorne nicht sogar eine Stadtmauer zu erkennen?" X schlägt seinen Mantel zurück und beginnt auf dessen Innenseite herumzusuchen. "Ach, ich habe völlig vergessen, was ich trage. Zu dumm ... noch nicht einmal ein Fernrohr besitze ich jetzt mehr. Ich hätte mich nicht überreden lassen dürfen. Die Spezialausrüstung ist mir unersetzlich!"
    "Zu spät!" brummelt Baldwin. "Jetzt sind wir hier und können nicht
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