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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature
Autoren: Christine Feehan
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jagen, in den Sumpf.
    Um eher zu Hause zu sein als sie? Glaubte sie wirklich, dass einer ihrer Brüder sie verletzen würde? Dass einer von ihnen ein Serienmörder war? Vor drei Monaten hatte sie eine zweite Leiche gefunden und nun eine dritte. Sie hatte versucht, den Brief selbst abzuschicken, doch er war am Boden ihrer Piroge wieder aufgetaucht, was sie beinahe zu Tode erschreckt hatte. Ihre Brüder waren harte Kerle, allesamt durchaus fähig zu töten, falls nötig. Aber mutwillig? Tötete einer von ihnen zum Spaß? Saria schüttelte den Kopf; sie wollte das nicht für möglich halten. Nur sprach alles dafür … Vielleicht sollte sie es einfach allen sagen, wenn sie zusammen waren, einfach damit herausplatzen, dass sie Leichen gefunden hatte, dann sah sie es womöglich an den Reaktionen.
    Während des restlichen Heimweges schaffte sie es nicht mehr, weiter darüber nachzudenken. Zum Rudern und Staken brauchte man Rückenmuskeln und ihr Körper protestierte bei jeder Regung. Es interessierte sie nicht einmal mehr, ob der Leopard die Abkürzung durch die Sümpfe genommen hatte, um vor ihr zu Hause zu sein. Am Steg lagen mehrere Boote vertäut und Musik schallte über das Wasser. Ein paar Männer standen vor der Bar, doch keiner von ihnen bemerkte Saria, als sie mit ihrer Piroge anlegte.
    Die Bar war geöffnet, das hieß, dass zumindest einer ihrer Brüder dort sein musste. Gern hätte sie kurz hineingeschaut, einfach um zu sehen, wer es war, weil derjenige dann aus dem Kreis der Verdächtigen ausgeschlossen werden konnte, doch sie wollte das Risiko nicht eingehen, dass irgendjemand sie sah.
    Das Wohnhaus lag versteckt in Bäumen, die es auf drei Seiten umgaben, etwas weiter hinten am Fluss. Früher hatten die Bäume Saria Trost gespendet, als Kind war sie oft hinaufgeklettert und hatte die Welt von oben betrachtet. Nun suchte sie die Äste hektisch nach Hinweisen auf eine Großkatze ab und ging um das Haus herum zur Hintertür, in der Hoffnung, keinem ihrer Brüder zu begegnen, falls noch welche zu Hause waren.
    Es brannte kein Licht. Lauschend blieb Saria auf der Treppe stehen. Manchmal schien ihr Hörvermögen besser zu sein, so als würde ein Schalter umgelegt, genau wie bei ihrer Nachtsicht. Doch im Moment hörte sie nichts als ihr eigenes mühsames Atmen. Sie schlich sich ins dunkle Haus, ohne sich damit aufzuhalten, das Licht anzuknipsen, und versuchte kein Geräusch zu machen, während sie durch die kleinen Zimmer in ihr Bad ging.
    Saria zog ihre zerrissene Jacke aus und untersuchte die klaffenden Risse, ehe sie sich aus ihrer blutgetränkten Bluse schälte. Dann hielt sie die traurigen Überreste in die Höhe und betrachtete die Zerstörung, die nur von den Krallen einer Raubkatze stammen konnte. Das viele Blut und das Weinen machten sie ganz krank. Saria knüllte die Bluse zusammen, warf sie ins Waschbecken und stellte sich rücklings vor den bodentiefen Spiegel. Das Glas war an einigen Stellen gesprungen, doch als sie über die Schulter schaute, sah sie die Kratzer, die ihre Haut überzogen. Sie wirkten sehr rot und entzündet – anscheinend war mit einer Infektion zu rechnen.
    Saria berührte die Bisswunde an ihrer Schulter und brach in Tränen aus. Dann stieg sie zitternd in die Dusche, ließ das heiße Wasser über ihren Körper laufen und wusch sich das Blut ab, obwohl Rücken und Schulter fürchterlich brannten. Als ihr die Knie weich wurden, sank sie zusammen, weinte auf dem Boden der Duschkabine weiter und ließ ihre Tränen vom Wasser fortspülen.
    Ohne Rücksicht auf die brennenden Rückenwunden zog sie die Knie an und umschlang sie. Warum hatte der Leopard sie nicht umgebracht? Mit Sicherheit wusste er, dass sie die Toten gefunden hatte. Sie holte tief Luft, um sich nicht übergeben zu müssen. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte, ihr war nur klar, dass sie sich abschrubben musste, um sich von dem fremden Geruch zu befreien, und dass sie ihre Kleider loswerden musste. Leoparden hatten sehr feine Nasen, und sie wollte Fragen vermeiden.
    Saria zwang sich wieder aufzustehen. Dann nahm sie zögernd etwas von der Flüssigseife, um es sich über den Rücken zu schütten, und bearbeitete ihre Wunden mit einer Scheuerbürste. Sie musste mehrmals innehalten und tief atmen, um nicht ohnmächtig zu werden. Der Schmerz war unvorstellbar. Dann duschte sie ihren Rücken ab und wiederholte die Prozedur an der Schulter. Schließlich trocknete sie sich ab und suchte im Medizinschrank nach dem Jod.
    Als
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