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Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Titel: Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust
Autoren: Sharon Page
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erschrocken zur Tür herum. Plötzlich sehr angespannt, aufmerksam und unsicher – und doch belebt durch die erregende Mischung unterschiedlichster Empfindungen. „Ich habe die Tür abgeschlossen.“
    Mr. Sharpe zuckte die Achseln. „Das haben Sie tatsächlich.“
    „Ist es eine Gewohnheit von Ihnen, in die Schlafzimmer von Frauen …“ Sie stockte, als sie sich des Brennens auf ihren Wangen und der Tatsache bewusst wurde, dass sie nur ihr Mieder und ihr Unterkleid trug. Natürlich brach er in die Schlafzimmer von Frauen ein! Er war ein Pirat und Straßenräuber – zwei männliche Beschäftigungen, die sich dadurch auszeichneten, Frauen die Tugend zu stehlen.
    Mr. Sharpe sah empörend selbstgefällig aus. „Es mag Sie überraschen, dass ich das gewöhnlich nicht tue. Normalerweise warte ich die unvermeidliche Einladung ab.“
    Er lehnte elegant im Türrahmen, wo er sich mit einem Arm abstützte, während seine in Stiefeln steckenden Knöchel gekreuzt waren. Offenbar wartete er auf ihre Einladung. Das Blau seiner Augen schlug sie in seinen Bann – saphirblau, dunkel und im Licht ihrer einzigen Kerze und des fast heruntergebrannten Feuers funkelnd. Eine ebenso spektakuläre Farbe, wie sie erwartet hatte, und zum Glück völlig anders als Lord Wesleys.
    Warum war er gekommen? Was wollte er? Wenn sie vernünftig war, schickte sie ihn fort, aber sie brauchte ihn – und wenn es nur darum ging, die Knoten in den Bändern ihres Mieders zu lösen. „Sie dürfen hereinkommen, sonst schaut noch jemand anders aus seiner Tür und sieht Sie dort stehen.“
    Grace konnte ihr triumphierendes Lächeln nicht unterdrücken, als er von ihrer Schwelle in ihr Zimmer hastete und die Tür hinter sich schloss.
    Sein maskuliner Duft, völlig anders als der seines Bruders – erdiger, würziger, unglaublich verführerisch – erfüllte ihre Sinne und ihr Zimmer.
    Seine ganze Erscheinung füllte ihr Zimmer.
    Und in genau dem Moment, in dem sie seine erstaunliche Größe und seine breiten Schultern bewunderte, erinnerte sie sich, wie Lady Prudence vor Angst erstarrt war und wessen sie ihn beschuldigt hatte. Vor Nervosität zitternd, wandte sie sich ab und fragte sich, ob sie ihre Sinne noch beisammen hatte, während sie die Arme vor ihren Brüsten verschränkte. Er war bereit gewesen, offen zu gestehen, dass er sich duelliert hatte, und sie gewährte ihm ohne Zögern Zutritt in ihr Schlafgemach.
    Aber er hatte sie gerettet. Hatte sie in einer Situation zum Lächeln gebracht, in der jede andere Frau so sehr geweint hätte, dass sie hinterher ihre Bettdecke hätte auswringen müssen.
    „Ich habe mit Wesley gesprochen.“
    Das riss sie aus ihren Gedanken, und sie fuhr herum. „Was … du lieber Himmel, Sie bluten am Hals!“
    Er öffnete die Lippen, und seine Zähne blitzten bei dem unverfrorenen Lächeln eines Mannes auf, der es gewohnt ist, sich zu nehmen, was er haben wollte. „Nicht mehr. Ich habe meine viel zu teure und viel zu sehr gestärkte Krawatte benutzt, um das Blut wegzuwischen.“
    „Hat Lord Wesley Sie angegriffen? Was haben Sie getan, um sich zu verteidigen?“
    „Ich habe ihm das blöde Messer weggenommen, ihn übers Knie gelegt und verhauen.“
    „Das haben Sie nicht getan! Das können Sie unmöglich gemacht haben!“
    Ruhig zog er seinen Handschuh aus und zwinkerte ihr zu. „Ich dachte, meine Hand wäre immer noch rot. Jedenfalls brennt meine Handfläche noch. Ich fand, kindisches, tyrannisches Benehmen sollte wie bei einem Kind bestraft werden. Wäre der Feigling nicht in den Garten geflohen, hätte ich einen Gürtel zum Schlagen benutzt.“
    Sie prustete los. Dann schlug sie sich erschrocken die Hände vor den Mund. Sie hatte vorgehabt, auf sittsame und melodische Art zu lachen, wie es sich für eine Frau ziemte, aber ihr ganz natürliches Lachen hatte sich durchgesetzt. Das schreckliche Prusten, das ihre Schwestern immer so furchtbar erheiterte. Das Lachen ihrer Schwestern mochte unangebracht sein, aber es klang wenigstens weiblich.
    Der Straßenräuber in ihrem Schlafzimmer grinste sie breit an. „Großer Gott, kam dieses Geräusch von Ihnen?“
    „Ja“, erklärte sie trotzig, während sie sich nur allzu bewusst wurde, dass sie sich auf den beiden Seiten ihres Bettes, das bereits für die Nacht aufgeschlagen war, gegenüberstanden.
    Er strich sein langes, blondes Haar zurück. „Sie sind reizend.“
    Sie erstarrte vor Verlegenheit. „Bevor Sie Ihre Hand – oder Ihren Gürtel – gegen Lord Wesley
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