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Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Frankreich
Autoren: Bettina Bouju , Johanna Links
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wurde Manni nach der ersten péage von allen Seiten angehupt und kam sich vor wie bei einem Formel-Eins-Rennen? Ganz einfach: Es ist ein beliebter Sport der Franzosen und ein unausgesprochener Wettbewerb, nach der péage sofort richtig Vollgas zu geben, um als erster wieder bei 130 auf der Autobahn zu sein und seine Nachbarn ordentlich abzuhängen. Da man auf Autobahnen in Frankreich grundsätzlich ein Tempolimit hat, werden die PS auf diese Weise ausgereizt. Jahrelanges Training hat dazu geführt, dass französische Autofahrer parallel dazu Karten wieder im Geldbeutel und Geldbeutel wieder in Handschuhfächern verstauen können, gleichzeitig die Scheibe hochkurbeln und das Radio wieder aufdrehen, während sie auf die Straße starren, um nicht mit Vollkaracho einen Konkurrenten zu rammen. Seit es elektrische Fensterheber gibt und dieser Sport drohte, zu langweilig zu werden, kam zum Glück das Handy dazu. Dauertelefonieren gehört hierbei unbedingt zum Sport!
    Was können Sie besser machen?
    Grundsätzlich gilt: Halten Sie Ihre Kreditkarte und möglichst viel Kleingeld bereit und stellen Sie sich im Zweifelsfall dort an, wo ein Mann mit Mütze abgebildet ist, auch wenn die Schlange etwas länger ist. Sich wie Manni einfach in der kürzesten Schlange einzureihen, ist leider meistens verkehrt. Auch die geringsten Beträge werden in Frankreich mit der Kreditkarte, der sogenannten carte bleue , bezahlt. Wenn man eine funktionierende Kreditkarte besitzt und sich nicht gerade bei einem T anstellt, gibt es eigentlich keine Probleme.

    Die péage – dieMaut
    Weil dem Staat das Geld zum Autobahnbau fehlte, erließ Frankreich 1955 ein Gesetz, das ein Mautsystem zur privaten Finanzierung des Autobahnbaus vorsieht. Um das Autobahnnetz zu verdichten, ohne den Staatssäckel anzutasten, beschloss der französische Staat, die Finanzierung im Rahmen von Konzessionsverträgen privat abzuwickeln. Fünf Tiefbaukonzerne gründeten gemeinsam mit den Banken Société Générale und Paribas die erste Autobahngesellschaft Cofiroute .
    Jede péage (Mautstelle) ist, je nach Betreiber, anders: Mal zieht man erst eine Karte und zahlt später den betreffenden Preis für die gefahrene Strecke, mal zahlt man einen festen Betrag, auch wenn man erst später auf die Autobahn aufgefahren ist, also nicht die ganze Strecke in Anspruch genommen hat. In der Regel jedoch kassieren Mautstellen die Gebühren im Zuge einer Auffahrt oder einer Abfahrt oder eines Autobahnwechsels.
    Ein grüner Pfeil zeigt an, wenn ein Schalter personell besetzt ist. Vielfahrern, die eine elektronische Gebührenerfassung mittels Chip nutzen, ist die Fahrspur mit der Kennzeichnung »T« vorbehalten: die télépéage . Mehrere Münzen deuten daraufhin, dass man mit Bargeld bezahlen kann; eine Karte heißt, dass Kreditkarten genommen werden; ein Mann mit Mütze bedeutet, dass jemand in einem Häuschen sitzt und die Bezahlung nach den Wünschen des Fahrers erfolgt. Auf www.autoroutes.fr kann man sich die Kosten für eine Strecke ausrechnen lassen.
    Grundsätzlich erfolgt die Erhebung an festen Mautstellen durch Personal, durch Automaten oder die sogenannte télépéage . Durchschnittlich zahlt ein PKW-Fahrer knapp sieben Cent pro Kilometer. Zur Bezahlung per Kreditkarte werden derzeit frankreichweit Mastercard, Visa und die meisten Tankkarten (Total, DKV, UTA ...) akzeptiert.

3. Bonjour Madame, Bonne nuit Monsieur!
    Warum Paula nichts versteht
    Paula freute sich, »nach Hause« zu kommen, so man das schon sagen konnte. Irgendwie war doch alles noch ziemlich fremd und Paula hatte oft Heimweh. Ihre Sehnsucht nach Berlin, ihren Freunden und ihrer Familie wurde beständig größer. Auf der anderen Seite konnte sie sich ihre Eltern, die schon auf dem Weg hierher waren, kaum in diesem Ambiente vorstellen. Sie hatte Angst, dass sie von einem Fettnäpfchen ins nächste treten würden. Sie musste ihre Gasteltern unbedingt darauf vorbereiten. Außerdem wünschte sie sich, sich jemandem zu öffnen und ihre Probleme mitzuteilen. » Bonsoir Paula, comment ça va? « (Guten Abend, Paula, wie geht’s dir?), wurde sie von ihrem Gastvater Bernard begrüßt. Er blickte von seiner Zeitung auf und sah ihr direkt in die Augen. Das tat gut. Paula setzte sich hin und überlegte, wie sie es sagen sollte. » Bonne nuit, Bernard «, begann sie. » Je ne sais pas. Je suis un peu perdu. Un peu triste, mais je ne sais vraiment pas pourquoi ... « (Ich weiß nicht. Ich fühle mich etwas verloren, ein bisschen
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