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Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
Autoren: Katelyn Faith
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damals kastriert habe? Dass ich tatsächlich schuld daran bin, dass er mich so hintergangen hat? Dass ich ihm gar keine andere Wahl gelassen habe?
    »Frauen wollen dominante Alphamännchen, das ist sicher. Aber sobald sie eins erfolgreich erlegt haben, fangen sie an, ihr Alphatier zu degradieren. Sie fangen an, den Menschen verändern und formen zu wollen, weil sie dann das Gefühl haben, dass er ihnen gehört. Sie wollen Macht, und die haben sie. Weil sie den Sex kontrollieren. Jedes Mal, wenn der Mann um Sex bettelt und abgewiesen wird, kastriert sie ihn. Stück für Stück. Bis er am Ende glaubt, dass er gar nicht mehr in der Lage dazu ist. Weder mit ihr noch mit einer anderen. Und das ist das Ende für die eine, wenn eine andere ihn plötzlich wissen lässt, dass er sehr wohl noch kann.«
    Ich zupfe nachdenklich an meiner Lippe und sehe der dürren Kellnerin hinterher, die wie ein Besen zwischen den Tischen durchfegt und damit eine Hektik erzeugt, die nicht zur spärlichen Besetzung des Gastraums passt.
    »Woher nimmst du dieses Wissen?«, frage ich. »Eigene Erfahrung?«
    Er zuckt die Achseln und nimmt eine runde Brotscheibe aus dem Korb zwischen uns, die er in den Fingern hin und her dreht.
    »Erfahrung. Beobachtung. Ich weiß es eben.«
    »Es muss nicht zwangsläufig so sein. Ich bin mir sicher, dass es funktionierende Beziehungen gibt, die anders laufen.«
    »Nur am Anfang. Ein Jahr, wenn man Glück hat, auch zwei oder drei Jahre. Je nachdem, wie viel Sicherheit die Frau braucht. Manche werden erst nach der Eheschließung so, anderen genügt es, zusammenzuleben oder sogar, das Wörtchen Liebe vom Mann gehört zu haben.«
    »Ich bin nicht so«, sage ich so selbstbewusst wie möglich und bin zum ersten Mal heute dankbar für diese Funzeln, weil er dadurch wenigstens nicht sieht, dass ich unsicher bin.
    »Es sind nicht allein die Frauen schuld an dieser Sache. Die meisten Männer schaffen es nicht, über die Anfangszeit hinaus ihrer Frau das Gefühl zu geben, sie zu begehren. Wenn die Frau spürt, dass er gar nicht sie meint mit seiner Lust, sondern sie als Objekt benutzt, um seinen Trieb abzubauen, ist sie enttäuscht und frustriert. Und dann beginnt der Teufelskreis.«
    Ich denke an Julius und mich und schließe kurz die Augen, um die Erinnerungen zuzulassen, die ich seit zwei Jahren verdrängen wollte. Hat er damit Recht? Ich erinnere mich an die ersten Monate, in denen wir ständig übereinander herfielen. Es ging immer von ihm aus, seine körperliche Lust auf mich war jedoch ansteckend. Weil ich sie als eben das empfand - Lust auf mich . Das war irgendwann vorbei. Warum? Was war passiert?
    Adrian schweigt, während ich weiter mein Gehirn nach Antworten durchforste. Da war der Urlaub in Frankreich, als wir abends in einer winzigen Pension in ein unbequemes Holzbett fielen und ich einfach schlafen wollte, obwohl er versuchte, mich zu Sex zu überreden. Wir waren schon knapp zwei Jahre zusammen damals und ich war todmüde von einem langen Wandertag in den Ardennen.
    Ich tat einfach so, als ob ich schon schliefe, und er hat sich neben mir selbst befriedigt. So heftig, dass die Matratze unter mir schaukelte. Schon bei der Erinnerung schießen mir Tränen in die Augen, weil mir unvermittelt einfällt, warum die Situation so schrecklich für mich war. Weil er nicht mich meinte. Weil er mir damit bewies, dass ich nur ein Objekt war, an dem er seinen Trieb befriedigen wollte. Weil diese Erkenntnis, obwohl sie unbewusst geschah, schmerzte. So sehr, dass der Rest des Urlaubs sexfrei verlief, jedenfalls für mich. Nicht für Julius, denn der baute seine abendlichen Aktivitäten einfach in seine Tagesplanung ein und störte sich nicht daran, dass ich ihn vielleicht dabei erwischen könnte. Oder hatte er sogar geplant, dass ich ihn ertappe? Daran gedacht, dass ich aufwache und mich sein Treiben anmacht, sodass wir doch noch ...?
    Missverständnisse. Unausgesprochene Verletzungen, die alles ruiniert haben. Denn danach ging es bergab, nicht nur in den Ardennen.
    Die Kellnerin bringt zwei Steaks mit Salat und unterbricht damit die unliebsamen Erinnerungen, wofür ich ihr gerade dankbar bin.
    Erst, als ich mich aufrecht hinsetze, um zu essen, durchzuckt mich erneut die vom String hervorgerufene Lust und ich kann mir ein leises Seufzen nicht verkneifen.
    »Geht‘s dir gut?« Sein breites, anzügliches Grinsen straft seine wohlgemeinte Frage Lügen.
    »Sehr witzig! Ich ziehe das Ding gleich aus und lege es dir auf den
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