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Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
Autoren: Katelyn Faith
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ein paar Tage nach Newcastle zu kommen. Das ist doch in Ordnung?«
    Sein Lächeln verschwindet, und die Falte zwischen seinen Brauen wird so tief, dass mir angst und bange wird.
    »Ist es in Ordnung?«, frage ich, etwas lauter, weil er mir nicht antwortet. Der Anblick seiner eisigen Miene lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.

24

    »Steig aus«, herrscht er mich an. Meine Frage ist noch immer unbeantwortet. Mir ist plötzlich so kalt, als wäre während unserer kurzen Fahrt der Winter wieder über London hereingebrochen.
    »Was ist denn los, Adrian? Es sind nur ein paar Tage, ich bin spätestens am Montag zurück. Du könntest in der Zeit arbeiten und ich kann ...«
    »Geh ins Haus.« Sein Tonfall ist so frostig, dass ich mich unwillkürlich erinnert fühle. An früher. An meine Mutter, wenn sie nicht zufrieden mit mir war und mir zeigen wollte, wie enttäuscht sie von mir ist. Eine einzige Enttäuschung. Mein einziges Kind ist eine einzige Enttäuschung, und ich habe nicht einmal die Chance, es gutzumachen, weil mir deinetwegen auch noch der Mann weggelaufen ist.
    Ich beiße die Zähne aufeinander und folge ihm. Ich muss rennen, weil er so schnell geht und so große Schritte macht, dass ich nicht nachkomme. Keuchend hetze ich in die Marmorlobby und zum Fahrstuhl, wo ich ihn wütend ansehe.
    »Was soll das? Ich habe eine normale, kleine Frage gestellt, warum machst du daraus jetzt so ein Drama?«
    »Wir sprechen oben«, antwortet er knapp, während wir auf den Lift warten, schiebt die Hände in die Hosentaschen und wippt ungeduldig mit den Fersen auf und ab. Verzweifelt drehe ich mich um und stelle fest, dass die beiden Sicherheitstypen uns neugierig beobachten. Kurz denke ich darüber nach, ihnen die Zunge rauszustrecken, verwerfe den kindischen Gedanken aber rasch.
    Im Fahrstuhl fixiert er an mir vorbei die Stahlwand, ich sehe, wie sein Kiefer mahlt und unterdrücke nur mit Mühe den Impuls, an meiner Lippe zu zupfen. Vor wenigen Minuten, so scheint es, waren wir noch vereint. Lustvoll, gierig, impulsiv. Und jetzt? Wirkt er so kalt wie sibirischer Ostwind. Auch mir wird plötzlich eisig und ich starre auf meine Fußspitzen, während der Lift uns innerhalb weniger Sekunden nach oben katapultiert. Mir ist übel, als sich die Türen leise öffnen und ich hinter ihm das Penthouse betrete, in dem wie von Zauberhand die Lichter aufflackern.
    »Adrian, bitte! Was ist los?«, frage ich und höre die Verzweiflung in meiner eigenen Stimme. Mein Hals ist wie zugeschnürt, als er sich umdreht und vor mir stehen bleibt. Mich mit kalten, auf einmal fast grauen Augen mustert. Ich schlucke.
    »Du bleibst hier. Wir haben eine Vereinbarung.«
    »Es sind nur ein paar Tage! Ich hänge sie hinten an, und dann ist alles ...«
    »Nichts ist«, herrscht er mich an, sodass ich zusammenzucke. Meine Augen brennen.
    »Du bleibst, oder lässt die Vereinbarung platzen.«
    »Was?« Ich zwinkere, um die aufsteigenden Tränen zurückzudrängen, und drücke automatisch den Rücken durch, damit ich mich nicht so klein fühle ihm gegenüber. »Was soll denn das? Ich bin nicht deine Sklavin, zwei oder drei freie Tage zwischendurch werden doch kein Unglück anrichten?«
    »Warum willst du wirklich zurück?«, fragt er bedrohlich leise.
    »Wie ich gesagt habe – meine Freundin hat Liebeskummer und ich muss ihr beistehen. Das macht man so unter Freunden, aber davon hast du offenbar keine Ahnung!« Die Gemeinheit in meinen Worten höre ich selbst, und Adrian zuckt sogar kaum merklich zusammen. Ich kann aber nicht anders, weil die Wut einen heißen Knoten in meinem Magen erzeugt hat, der mich von innen zu verbrennen droht.
    »Ich weiß nicht, wo dein Problem ist?«, höre ich mich fragen. In meinen Ohren rauscht das Blut, mein eigener Puls wummert in mir und dämpft alle Geräusche.
    »Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, ob ich dir glauben kann, Gwendolyn. Ist es deine Freundin, oder willst du vor mir fliehen? Ist es ein anderer Mann, der in Newcastle auf dich wartet und den du belogen hast? Der nicht weiß, dass du nicht nur zum Arbeiten hier bist?«
    »Wie kommst du auf so einen Unsinn?« Meine Augen haben sich in Schlitze verwandelt, und durch die darin brennenden Tränen sehe ich ihn nur noch verschwommen.
    »Warum glaubst du mir nicht? Habe ich dir Anlass gegeben, mir nicht zu vertrauen?«
    »Du hast dich mir nie geöffnet, Gwendolyn. Nur wenn wir ... nur beim ...«
    Er fährt sich durchs Gesicht und lässt beide Hände darauf liegen, dann
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