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Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Titel: Fesselnde Entscheidung (German Edition)
Autoren: Alissa Sterne
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verlassen. Niemals! Er war zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit an diesem Tag vollkommen fassungslos und kam sich vor, als sei er gerade k.o. geschlagen worden, sah alles nur noch wie durch eine Nebelwand und war nicht mehr in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.

»Ich … glaub ich muss los«, kam er ins Stottern, »das sind … für einen Tag ein paar zu viele Neuigkeiten.«

Und das sind genau die Worte, die sich eine jede Frau nach ihrem Liebesgeständnis zu hören wünscht, dachte Elisa bitter. Sie rang um Fassung und wischte sich ihre Tränen mit dem Handrücken weg. Auf einmal kam Amelie an die Terrassentür gelaufen. Tim öffnete sie ihr und sie blickte erstaunt zu ihrer Mutter.

»Mami, warum hast du geweint, bist du traurig?«

Elisa hockte sich vor ihre Tochter und nahm sie liebevoll in den Arm.
»Nein, mein Schatz, ich habe nicht geweint. Ich habe gelacht und dann weißt du doch, dass mir manchmal Tränen in die Augen kommen.«
»Hat dir Tom einen Witz erzählt?«
»Nein«, sie schüttelte traurig mit dem Kopf, »
ich
habe ihm einen Witz erzählt. Irgendwann, wenn du größer bist, erzähle ich ihn dir auch einmal.«
»Ich geh dann mal«, sagte er und schaute kurz zu Elisa, »bemüh dich nicht! Ich denke, ich finde den Weg allein, kein Problem. Tschüss Amelie!«
»Kommst du uns mal wieder besuchen?«, fragte ihn Amelie mit einem bezaubernden Lächeln.
Er schaute zu Elisa und dann zu Amelie.
»Ja, … bestimmt. Tschüss, Kleine«, sagte er sanft zu Amelie, strich ihr zärtlich über den Kopf und ging, ohne Elisa eines weiteren Blickes zu würdigen.

Elisa sah, wie er im Wohnzimmer verschwand und blickte ihm traurig hinterher, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte.
»Mama, darf ich jetzt endlich zu Emma? Das Puppenhaus haben die bestimmt schon ohne mich aufgebaut!«
»Ja, mein Schatz. Geh durch die Gartenpforte hinten und sag Marion, dass du da bist, ja?«
Elisa drückte ihre Tochter und gab ihr einen Schmatzer auf die Wange.
»Ich habe dich lieb«, sagte sie zu ihr und ließ Amelie loslaufen.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht schaute Elisa ihrer Tochter hinterher und ließ sich dann erschöpft auf einen weißen Gartenstuhl fallen.

Elisa dachte nach. Sie hatte beschlossen, endlich in ihrem Leben aufzuräumen. Es bestand aus zu vielen Lügen. Eigentlich nur noch aus schweigenden Lügen. Die Last auf ihren Schultern war zu schwer geworden, viel zu schwer, hatte ihr die Luft zum Atmen genommen und sie fast erdrückt. Sie hatte immer gewusst, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen würde. Jetzt war er da.

Es war an der Zeit das zu tun, was sie schon viel, viel früher hätte tun
müssen
. Warum, fragte sie sich, war es immer leichter, einfach immer weiter zu schweigen, anstatt einmal die Wahrheit zu sagen?

Die erste Hürde hatte sie genommen. Zwar nicht mit Bravour. Er hatte heute mehr erfahren, als er eigentlich sollte. Aber dennoch hatte sie den ersten Schritt getan, endlich reinen Tisch zu machen. Es gab kein Zurück mehr.

Die nächste Hürde war weitaus höher. Basti. Heute Abend würde sie mit ihm sprechen
müssen
. Es gab kein Zurück mehr.
Gut so!
Auch wenn er ihr noch nichts von seinem Seitensprung gebeichtet hatte. Es war an der Zeit aufzuräumen. Keine Lügen mehr. Nur noch die Wahrheit.  

11. Kapitel
     

    Als es klingelte, dachte Elisa, dass Tim zurückgekommen sei. Wie damals, als er auch zurückgekehrt war und an ihre Hotelzimmertür geklopft hatte. Hoffnungsfroh eilte sie durch das Wohnzimmer zur Eingangshalle und öffnete die Tür.

Die Kugel traf sie ohne Vorwarnung aus nächster Nähe. Sie spürte etwas Warmes, Nasses in ihrer Brust und sackte mit offenem Mund auf die Knie. Dann prallte sie ungebremst rückwärts mit dem Hinterkopf zuerst auf die Fliesen. Binnen Sekunden umrandete sie eine rote Blutlache, die sich schnell in einem krassen Kontrast zu den unschuldigen weißen Marmorfliesen bildete. Ihr Blick war starr nach oben gerichtet. Aber sie sah nicht den Kronleuchter über ihr, mit seinen unzähligen kleinen Glasperlen, sondern ihre Tochter, wie sie glücklich auf einer bunten Sommerwiese herumtobte, sich zu ihr umdrehte und ihr freudestrahlend zuwinkte. Ein warmes, wohliges Gefühl breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. Langsam verblasste das Bild ihrer Tochter vor ihr und wich einem weißen alles überstrahlendem Licht, was magische Anziehungskraft auf sie ausübte. Dort musste sie hin. Unbedingt.  

12. Kapitel
     

    Friedlich schwappten kleine Wellen an den
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