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Fesseln der Unvergaenglichkeit

Fesseln der Unvergaenglichkeit

Titel: Fesseln der Unvergaenglichkeit
Autoren: Karin Kolb
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drehte sich um. »Ich kann nicht anders.« Mit vor Erregung gerötetem Gesicht sah er Aiyana an.
    Aiyana atmete in kurzen, heftigen Stößen. Niemals würde sie sich ihm kampflos hingeben.
    Falko sprang leichtfüßig auf den Felsblock.
    Aiyana ballte ihre Fäuste.
    Falko ging vor ihr in die Knie. »Genau so erinnere ich mich an dich. Deine Haut schimmert wie Gold im Kerzenlicht. Ich rieche deinen Akazienduft. Er ist das Elixier zu meinem Paradies, das nur du mir geben kannst.«
    Eikshes Schrei unterbrach ihn. Sie riss Falko vom Altar hinunter und begann auf ihn einzuhämmern. Falko stieß einen grollenden Urlaut aus. Er sprang auf seine Füße, drehte sich und packte Eikshes Kopf. Sie wehrte sich und schlug ihm ins Gesicht, sodass er zurücktaumelte und sie losließ.
    »Du hast dich getäuscht Falko, du bist nicht stark genug für die Schwarze Magie. Diese Liebe fesselt dich unentrinnbar. Du bist es nicht Wert, geliebt zu werden.« Sie drehte sich um und rannte aus dem Raum.
    Falko sah ihr hinterher, drehte sich mit einem wutverzerrten Gesicht zu Aiyana. Er sprang auf den Altar. »Eikshe hat recht. Du hast mich beinahe abgehalten.« Er brüllte laut auf und riss einen Dolch aus seiner Brusttasche. »Ich lasse mich von m einen Gefühlen nicht länger aufhalten.« Sein Arm holte aus und stach zu.
    Aiyanas gellender Hilfeschrei hallte von den nackten Wänden wieder. Sie lag auf dem Stein und röchelte. Wie glühendes Eisen verbreitete die Klinge einen brennenden Schmerz, als sie sich in ihren Bauch bohrte. Aiyana würgte. Falko zog die Klinge zurück und Aiyana hatte das Gefühl, er würde ihr die Eingeweide aus ihrem Körper herausreißen. Blut quoll aus ihrem Bauch und verteilte sich auf dem Stein. Wehrlos lag sie vor ihm, krümmte sich, bis sich die Fesseln in ihr Fleisch gruben. Ihre Stimme versagte. Falko stand über ihr und erhob seine Arme in die Luft. »Satan gib deinem Diener Kraft«, rief er aus und küsste den blutigen Dolch. »Ich schenke dir das Leben meiner Gefährtin. Ernenne mich zu deinem Untertanen.« Ein Zittern ging durch seinen Körper, das sich steigerte, bis Falko aufbrüllte. Bebend starrte er geradeaus. »Danke Satan, dass du mich erhört hast. Nimm nun mein Opfer an.« Seine Stimme klang rau und er stöhnte. Er beugte sich über Aiyana und stach zu. Der Schmerz übertraf jede vorstellbare Qual und zeriss ihren Leib in der Mitte. Ein Abgrund öffnete sich und Aiyana fiel in die Finsternis, die sie einhüllte und mit sich forttrug. Sie verließ ihren zerschundenen Körper, der auf dem Steinsockel lag. Die Schmerzen verschwanden. Die Schwärze, die sie umgab, zerfaserte sich und ein weißgoldenes Licht erschien. Helle Strahlen führten in ein Lichtreich, das sich in gleißendes Licht getaucht vor ihr auftat. Ein Strahl nahm sie mit zu einem Tunnel, der in einem Lichtpunkt endete. Eine Glückseligkeit legte sich über sie, die sich verstärkte, je weiter sie fortschritt. Sie lächelte, sie hatte sich noch nie so glücklich gefühlt.
    Leonardo. Er rief sie. Aiyana drehte sich um. Er stand am Eingang des Tunnels und reichte ihr seine Hand. »Aiyana, bitte verlass mich nicht.« Seine Stimme klang verzweifelt. Sie sah ihn traurig an. Die Glückseligkeit, die sie empfand, zog sie unweigerlich auf den Lichtpunkt zu. Sie konnte nicht zurückgehen, das goldene Licht versprach ihr, der Ort zu sein, an dem sie nie mehr verletzt würde.
    »Ich liebe dich«, flüsterte Leonardo heiser. Aiyana konnte sich gegen den Sog des Lichtpunktes nicht wehren, der sie mit einer unwiderstehlichen Kraft zu sich holte. Leonardo betrat den Tunnel und folgte ihr. Sein Körper sog das Licht auf und er sah aus, als würde er verbrennen. Aiyana verharrte. Leonardo durfte ihr nicht folgen. Wenn er mit ihr in das Licht trat, würde er sterben. Sie drehte sich um und kämpfte verzweifelt gegen das Gefühl des unendlichen Glücks, das sie gefangen hielt und weiterzog. Sie musste Leonardos Tod verhindern. Ihr Fuß betrat den Lichtpunkt und sie begann, sich zu drehen. Ein Gefühl der Leichtigkeit überkam sie und ihre Empfindungen begannen, sich aufzulösen.
    »Ich kann ohne dich nicht sein. Komm zurück, bitte.« Leonardos verzweifelter Schrei durchdrang ihr schwindendes Bewusstsein. Mit letzter Kraft streckte sie die Hand aus und Leonardo ergriff sie. Er zog sie zu sich. Seine Hand umklammerte die ihre. Entschlossen drehte er sich um und führte sie durch den Tunnel zurück. Unten erwartete sie die Finsternis, die sich wie ein
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