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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game
Autoren: Christine Feehan
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spiegelnder Glanz ließ ihre Augen glitzern; dann kniff sie sie zusammen, als täte das Licht ihr weh. Sie blinzelte, und ihr Blick wurde klar, kühl und taxierend. Sie griff nach ihrer Sonnenbrille und ließ sie auf ihren Nasenrücken gleiten – und das mit einer lässigen Arroganz, die ihm sagte, dass sie eine Prinzessin und er nichts weiter als ein Bauerntölpel war.
     
    Tansy erwachte aus einem friedvollen Traum und stellte fest, dass sie in die reinsten Katzenaugen starrte. Kalt, ungerührt und so dunkelblau, dass sie fast schwarz waren. Scharf und konzentriert. Sie sah in die Augen eines Mannes, der schon oft getötet hatte. Dunkle Zotteln hingen ihm in die Stirn und trafen auf eine schmale weiße Narbe, die sich von oben nach unten über ein schroffes, scharfkantiges Gesicht zog. Er wirkte wettergegerbt und ungemein gefährlich. Die Bartstoppeln erweckten den Eindruck, ihm läge nicht genug an Umgangsformen, um sich zu rasieren. Sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos, sein Blick starr und so kühl wie der einer Katze.
    Sie hob ihr Kinn ein paar Zentimeter und senkte die Wimpern, um ihren Ausdruck zu verbergen, bevor sie
ihre dunkle Brille aufsetzte. Sie unternahm keinen Versuch, ihre Nacktheit zu bedecken, weil sie ohnehin nichts daran ändern konnte und ihm nicht einen noch größeren Vorteil einräumen wollte, indem sie ihn sehen ließ, dass sie sich angreifbar fühlte.
    Tansy erhob sich mit aller Anmut und Würde, die sie aufbieten konnte, und ging auf ihre ordentlich zusammengefalteten Kleidungsstücke zu. Dabei musste sie an ihm vorbei, doch er rührte sich nicht vom Fleck, und als ihre Haut seine Haut streifte, rief die Berührung einen kurzen Schauer hervor. Ihre Nervenenden standen unter Strom, und in ihrem Bauch flatterten winzige Flügel. Sie konnte fühlen, dass ihr diese blauschwarzen Augen auf jedem Schritt des Weges folgten. Tansy war unendlich froh, dass sie sich nie die Haare geschnitten hatte. Ihr Haar war so lang, dass es ihren nackten Hintern bedeckte und sie in einem trügerischen Gefühl von Sicherheit wiegte. Sie ahnte nicht, dass sich die seidige Mähne aus Platin und Gold auf ihrer dunklen Haut provozierend ausnahm und nur dazu beitrug, sie erotisch und verführerisch wirken zu lassen und ihre Kurven zu betonen.
    Sie hielt ihm weiterhin den Rücken zugewandt, als sie ihr Hemd anzog, in ihre Jeans stieg und mehrfach tief Atem holte, um sich zu beruhigen. Aus Gewohnheit schlang Tansy ihr langes Haar mehrfach um ihre Hand und steckte es mit einer großen Haarspange an ihrem Hinterkopf fest. Unauffällig sah sie sich nach ihrem Betäubungsgewehr um. Es stand nicht an seinem gewohnten Platz neben dem vorspringenden Felsen, was bedeutete, dass er es wahrscheinlich an sich genommen hatte. Sie drückte ihre Schultern durch und drehte sich zu dem Fremden um.

    Der Mann war groß und breit gebaut und sehr muskulös. Allein schon die rohe Kraft, die er ausstrahlte, verursachte ihr Herzklopfen. Wenn sie nackt und allein am Ende der Welt von jemandem ertappt werden musste, warum konnte dieser Jemand dann nicht ein mickriger Schwächling sein? Sie fürchtete mehr als nur seine tatsächliche Größe. Er verströmte aus jeder Pore Macht. Er wirkte gefährlich auf eine Art und Weise, die sie nicht definieren konnte. Den Eindruck von Macht hätte sie als bedeutungslos abtun können, indem sie behauptete, es läge nur an seinem imposanten Äußeren, doch sie wusste es besser. Seine Züge hätten aus Stein gemeißelt sein können und waren ebenso scharfkantig wie der Granit, der sie umgab. Er war kein gut aussehender Mann – dazu waren seine Züge viel zu schroff. Aber er war auf eine beängstigende Weise eine umwerfende Erscheinung.
    »Es tut mir leid, dass ich Sie erschreckt habe.«
    Seine Stimme war wie geschmeidiger schwarzer Samt, das Werkzeug des Teufels, und sie triefte vor Sarkasmus. Gewaltige Wut siedete unter diesem glatten Auftreten. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, ihr einziges Zugeständnis an ihre Nervosität.
    »Es war ohnehin Zeit, dass ich aufwache.« Sie rang sich zu einem Achselzucken durch. »Das hier ist ein privates Wildreservat, und Sie haben hier keinen Zutritt.« Er war beim Militär, kein Jäger. Seine Augen waren hart und wachsam – zu wachsam, als rechnete er damit, dass sie versuchen würde, auszubrechen und zu fliehen. Sie verlagerte ihr Gewicht auf ihre Fußballen und drehte sich leicht zur Seite, um einen Winkel zu ihm einzunehmen, in dem sie ihm weniger
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