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Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman

Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman

Titel: Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman
Autoren: Akif Pirinçci
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Grad Celsius. Oft suchen sie das Bad in der Sonne einfach nur deshalb, um diese Temperatur aufrechtzuhalten, insbesondere schlanke oder ältere Tiere. Fast ein Drittel der Energie wird verwendet, nur um ihre Haut und das Fell in Topform zu halten. Katzen sind auf hohe Mengen Eiweiß angewiesen, zumal sie ihren Glukosebedarf ausschließlich aus dieser Quelle stillen. Die dafür benötigten Enzyme in der Leber sind bei ihnen rund um die Uhr aktiv und können nicht abgeschaltet werden wie bei anderen Säugetieren.

    Dazu kommt noch der räuberische Lebensstil: Katzen entwickeln bei der Jagd für kurze Zeit eine sehr hohe Geschwindigkeit. Wenn sie es nicht schaffen, ihre Beute einzuholen, sind sie auf List und Tücke angewiesen. Das kostet »Gehirnschmalz«, und auch dabei werden jede Menge Kalorien verbraten. Kein Wunder also, dass Katzen ihrem extrem hohen Stoffwechsel nur zu gerne mit »Solarenergie« auf die Sprünge helfen. Am liebsten suchen Katzen das Sonnenbad für ein Nickerchen auf, weil ihr Körper im Schlaf weniger eigene Wärme produziert.
    Die »Wärmetherapie« ist auch eine der besten Behandlungen gegen schmerzende Katzengelenke. Kranke Katzen haben oft besondere Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur, weil ihr Körper seine ganze Energie aufwendet, um die Infektion zu bekämpfen. Manche Katzen lieben Wärme aber auch »einfach so«, egal ob sie sich krank fühlen oder vollkommen gesund sind. Wenn Ihre Katze jedoch zu sehr auf Wärme erpicht ist, suchen Sie am besten Ihren Tierarzt auf.
    Es ist übrigens ein Märchen, dass Katzen (und Hunde) sich deshalb der Sonne aussetzen, weil ihr Körper die Strahlung für die Herstellung von Vitamin D benötigt: Katzen und Hunde produzieren keine Vitamine im Sonnenlicht. Stattdessen brauchen beide Arten das Fleisch anderer Tiere, um ihren Vitamin-D-Bedarf zu stillen.
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    Kastrierte Katzen und Kater halten sich am liebsten in der unmittelbaren Umgebung ihres Zuhauses auf und entfernen sich in der Regel nur wenige Kilometer von ihrer Unterkunft. Meist bleiben sie in der Nachbarschaft. Ihr Territorium
ist dann meist im Umkreis von ein bis zwei Kilometern, oft sogar noch näher zu finden. Selten streunen kastrierte Katzen und Kater lange. Und wenn sie länger weg sind, dann machen sie es sich meist in der Nachbarschaft gemütlich.
    Ein unkastrierter Kater bleibt oft sehr lange von seinem Zuhause weg. Er legt eine größere Distanz zurück, die bis das Zehnfache jener seiner »entmännlichten« Artgenossen betragen kann. Eine unkastrierte Katze hat dagegen selten ein solch großes Territorium. Sie ist meist nur darauf aus, gedeckt zu werden, und will ihre Jungen dann in bekanntem Gebiet zur Welt bringen.
    Bei verwildert lebenden Katzen, die außerhalb der städtischen Zonen hausen, ist gelegentlich ein viel größerer Aktionsradius zu verzeichnen. Wissenschaftler, die wilde Mäusetöter mit Peilsendern markierten, konnten einzelne Tiere bis zu über dreißig Kilometer entfernt von ihrer Heimatstätte verfolgen. Allerdings brachten die Streuner solche Wegstrecken nur bei akutem Nahrungsmangel hinter sich; bei höherer Mäusedichte beschränkten auch sie sich auf die nähere Umgebung.
    Der Glaube, dass Katzen ein phänomenales Heimfindungsvermögen haben, sitzt so tief, dass die Massenmedien ihn in periodischen Abständen mit neuen und wundersamen Gleichnissen zelebrieren. Beinah jede Woche liest man, Katze X sei Monate oder gar Jahre, nachdem es sie an einen meilenweit entfernten Ort verschlagen habe, wieder zum trauten Heim zurückgekommen. In den meisten Fällen wird eine »Reisedistanz« von unter fünfzig Kilometern angegeben, aber es mehren sich auch die Berichte, in denen
die »gestiefelte Katze« eine monumentale Odyssee auf dem Buckel hat.
    Genauer hat dieses Phänomen der deutsche Katzenforscher Prof. Paul Leyhausen untersucht. So fand eine dreißig Kilometer von ihrem Wohnsitz ausgesetzte Katze den Weg nach Hause zurück. Wie sie dieses Unterfangen bewerkstelligte, ist nach wie vor ungeklärt. Prof. Leyhausen vermutet, dass die Katze sich zunächst einmal an bekannten Geräuschen in der Umgebung orientiert. Sie kann heimatliche Sinneseindrücke, wie Töne und durch die Augen aufgenommene Reize, in ihrem Gehirn speichern. Das auf diese Weise geformte sogenannte »Hörbild« benutzt die Katze zur Orientierung. Dadurch kann sie zum Beispiel eine gewohnte Kirchturmglocke und den dazugehörigen Turm aus der Ferne »sehen«. Folgt sie dem
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