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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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sich, soweit er wusste, keiner aus seiner Wirklichkeit
je gewagt hatte. Von dort aus würden er und seine
Gefährten irgendwie zu der Dasati-Welt Kosridi gelangen, und von dort zu diesem Omadrabar. Und
wenn er sonst nichts wusste, so war er doch sicher,
dass es sich bei Omadrabar um den gefährlichsten
Ort handelte, den er je aufsuchen würde.
Drei
Nachspiel
     
Kaspar zügelte sein Pferd.
    Er schob seine Sorgen einen Augenblick beiseite.
Das hier war ein schwieriges Land, und er fühlte sich
unbehaglich bei dem Gedanken, was ihn erwarten
würde. Er hatte den kleinen Bauernhof Monate nach
Beginn seines Exils in diesem Land als so etwas wie
sein Zuhause betrachtet, und Jojanna und ihr Sohn
Jörgen waren einer Art Familie für ihn näher gekommen als jeder andere.
    Es brauchte nicht mehr als einen Blick, um festzustellen, dass der Hof seit einiger Zeit nicht mehr bewohnt war. Die Wiesen waren überwachsen, und der
Zaun war an einigen Stellen umgefallen. Vor dem
Verschwinden von Jojannas Mann Bandamin hatten
sie für den örtlichen Gasthausbesitzer ein paar junge
Ochsen aufgezogen. Nun waren das Maisfeld und
das kleine Weizenfeld voller Unkraut, und die Ernte
war mehr als überreif.
    Kaspar stieg ab und band sein Pferd an einen toten
Schössling. Das Bäumchen war nach seiner Abreise
gepflanzt worden, aber seitdem aufgrund von Vernachlässigung eingegangen. Er blickte sich aus Gewohnheit um: Wann immer er Ärger vermutete, sah
er sich stets um und merkte sich mögliche Orte für
Hinterhalte und eine Flucht. Er erkannte, dass es innerhalb eines Tagesmarschs in alle Richtungen wahrscheinlich kein lebendes Wesen gab.
    Als er die Hütte betrat, war er erleichtert, dort kein
Anzeichen von Kampf oder Gewaltanwendung vorzufinden. Jojannas und Jorgens persönliche Habe, so
gering sie gewesen war, war verschwunden. Sie waren in aller Ruhe aufgebrochen. Er hatte befürchtet,
dass Banditen oder umherziehende Nomaden ihnen
etwas angetan haben könnten. Seinen … was? Seinen
Freunden?
    Kaspar hatte ein Leben voller Privilegien und
Macht geführt, und viele Menschen hatten ihn aufgesucht und um Gefallen oder um Schutz gebeten, oder
sie hatten einen anderen Vorteil gesucht, und bis er
von Magnus in diesem fernen Land abgesetzt worden
war, hatte der ehemalige Herzog von Olasko nur wenige gehabt, die er als »Freund« bezeichnen konnte.
    Er hatte Jojanna und Jörgen zwei Tage lang Angst
und Schrecken eingejagt, bevor er ihnen verständlich
machen konnte, dass er nicht zu diesem kleinen Hof
gekommen war, um ihnen wehzutun – er war nur ein
Fremder, der Essen und eine Unterkunft brauchte,
und er arbeitete schwer, um dafür zu bezahlen. Er
hatte ihnen einen günstigeren Handel mit einem
Kaufmann ausgearbeitet und sie in einer besseren
Situation als zuvor zurückgelassen. Als er aufbrach,
um seinen langen Weg nach Hause zu beginnen, hatte er sie für Freunde gehalten, vielleicht sogar mehr
als Freunde …
    Nun, drei Jahre später, war Kaspar wieder in Novindus. Er hatte das geheime Versteck der Talnoy
bewacht und als Schwert gegen die alltäglicheren
Gefahren für die zehntausend offenbar schlafenden
Tötungsmaschinen gedient – wenn Maschinen denn
tatsächlich schliefen. Zwei Magier, ein älterer Mann
namens Rosenvar und ein junger Mann namens Jacob, untersuchten den einen oder anderen Aspekt des
Wesens der Talnoy und folgten dabei Anweisungen,
die Pug und Nakor zurückgelassen hatten.
    Nakor war kurz mit seinem Begleiter Bek zurückgekehrt und hatte die Magier informiert, dass er sich
für längere Zeit nicht seinem bevorzugten Unternehmen, eine sichere Möglichkeit für die Kontrolle
der Armee von Talnoy zu finden, würde widmen
können. Kaspar fand den magischen Aspekt dieser
Diskussionen nervtötend, aber er hatte nur zu gern
von der bevorstehenden Auslöschung der Nachtgreifer gehört.
    Als Nakor sich auf den Aufbruch vorbereitete, hatte Kaspar ihn gebeten, einen anderen Wächter für die
beiden Gelehrten anzufordern, da es eine persönliche
Angelegenheit gab, um die er sich kümmern wollte,
bevor er aus Novindus wieder zur Insel des Zauberers zurückkehrte. Nakor hatte zugestimmt, und sobald ein anderer als Wache für die Magier abgestellt
worden war, hatte Kaspar seinen Weg nach Süden
begonnen.
    Er verfügte nicht über die magischen Geräte, die
einige andere Mitglieder des Konklaves benutzten,
und musste eine Reise von zwei Wochen in Kauf
nehmen. Die der Höhle mit den
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