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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01
Autoren: Die Flusswelt der Zeit
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Stimme, die etwas fester klang: »Es ist nicht einfach, in dieser Lage zusammenhängende Sätze zu sagen. Hier scheint jeder einem ziemlichen Schock zu unterliegen, nicht wahr? Ich komme mir vor, als sei ich der Teil von etwas anderem. Aber… nun sind wir hier… leben wieder… sind wieder jung… und es gibt kein Fegefeuer… jedenfalls noch nicht. Ich wurde 1918 geboren und starb 2008… an den Folgen dessen, was dieser Außerirdische tat… Aber man sollte es ihm nicht vorwerfen… Es war reine Selbstverteidigung, verstehen Sie?«
    Frigates Stimme sank zu einem Flüstern herab. Er grinste Monat nervös an.
    Burton sagte: »Sie kennen dieses… Monat Grrautut?«
    »Nicht persönlich«, sagte Frigate. »Aber natürlich habe ich genug über ihn auf dem Fernsehschirm gesehen. Und ich habe eine Menge über ihn gehört und gelesen.«
    Er streckte die Hand aus und tat das mit einer solchen Mimik, als erwarte er, daß niemand sie ergreifen würde. Monat lächelte, ergriff und schüttelte sie.
    Frigate sagte: »Ich würde es für eine gute Idee halten, wenn wir uns zusammenschlössen. Vielleicht werden wir schon bald unseren gegenseitigen Schutz benötigen.«
    »Warum das?« fragte Burton, obwohl er es selbst gut genug wußte.
    »Sie wissen, wie niederträchtig die meisten Menschen sind«, erklärte Frigate. »Sobald sie erst einmal festgestellt haben, daß sie weiterleben dürfen, werden sie um Frauen, Nahrung und alles, was ihnen dieses Leben lebenswerter macht, zu streiten anfangen. Und ich glaube, daß wir, um uns vor ihnen zu schützen, solche Burschen wie diesen Neandertaler – oder was immer er in Wirklichkeit ist – gut gebrauchen können. Einen guten Kämpfer stellt er auf jeden Fall dar.«
    Kazz, wie er später genannt wurde, schien sich sehr darüber zu freuen, auf so pathetische Art von den anderen akzeptiert zu werden. Gleichzeitig war er allerdings jedem gegenüber, der ihm zu nahe kam, von einem gesunden Mißtrauen erfüllt.
    Dann kam eine Frau an ihnen vorbei, die unentwegt in deutscher Sprache rief: »Oh, mein Gott! Was habe ich nur getan, dich so zu erzürnen?«
    Ein Mann, der beide Hände zu Fäusten geballt hatte, sie über seinem Kopf wirbeln ließ, hüpfte hin und her und schrie auf jiddisch: »Mein Bart! Mein Bart!«
    Ein anderer deutete auf seine Genitalien und sagte auf slowenisch: »Man hat einen Juden aus mir gemacht! Einen Juden! Hältst du es für möglich, daß…
    Nein, das kann nicht sein!«
    Burton grinste zynisch und sagte: »Es scheint ihm überhaupt nicht bewußt geworden zu sein, daß man jeden, egal ob er Mohammedaner, Australneger oder altägyptischer Abkunft ist, auf diese Art geläutert hat.«
    »Was hat er denn gesagt?« fragte Frigate. Burton übersetzte, und Frigate lachte.
    Eine Frau eilte heran; sie war verzweifelt bemüht, ihre Brüste und die Schamregion mit den Händen zu bedecken. Dabei murmelte sie ununterbrochen: »Was werden sie nur von mir denken? Was werden sie nur von mir denken?«
    Schließlich verschwand sie hinter den Bäumen.
    Ein Mann und eine Frau kamen an ihnen vorbei; sie unterhielten sich laut auf italienisch, als befände sich zwischen ihnen eine breite, viel befahrene Fernstraße.
    »Wir können nicht im Himmel sein… Ich weiß es, heilige Maria, ich weiß es!
    Dort hinten habe ich Giuseppe Zomzini gesehen… und alle Welt weiß, was für ein schrecklicher Mensch er war… Er hätte das absolute Höllenfeuer verdient! Ich weiß, ich weiß… Er hat Gelder unterschlagen und trieb sich in Hurenhäusern herum… Er hat sich zu Tode gesoffen… und dennoch ist er hier! Ich weiß… ich weiß…«
    Eine andere Frau rannte herum und schrie auf deutsch: »Papi! Papi! Wo bist du? Ich bin es doch, dein Liebling Hilda!«
    Ein finster dreinblickender Mann trat auf sie zu und sagte auf ungarisch: »Ich bin so gut wie jeder andere und sicher besser als die meisten von ihnen. Zur Hölle mit allem!«
    Und eine Frau: »Ich habe mein ganzes Leben vergeudet, mein ganzes Leben. Ich habe alles für sie getan, und jetzt…«
    Ein Mann, der seinen Metallzylinder durch die Luft wirbelte, als handelte es sich um ein Flammenschwert, brüllte: »Folgt mir hin zu den Bergen! Folgt mir! Ich allein kenne die Wahrheit, ihr guten Leute. Folgt mir! An der Brust des Herrn werden wir alle sicher sein! Glaubt nicht an die Illusion, die sich euch hier zeigt; folgt mir! Ich werde euch die Augen öffnen!«
    Wieder andere brabbelten unartikuliert vor sich hin oder schwiegen und preßten die
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