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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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erinnern, aber ich hatte überall an meinem Hemd diesen verdammten Lippenstift und Kratzer von ihren mörderischen Fingernägeln auf dem Rücken. Was ist mit Sandra? Wir waren immerhin fast zwei Monate zusammen. Der Sex war nicht schlecht gewesen, allerdings ging mir ihre Kontrollsucht auf die Nerven. Und am Ende war ich froh, dass ich sie los war.
    Aber eigentlich verblasst jede Erinnerung allein durch Noahs Augen. Seine bloße Anwesenheit macht die Bilder kaputt, schürt ein Verlangen, dem ich auf gar keinen Fall nachgeben werde. Wütend sehe ich ihn an. Er hat die Augen geschlossen, knabbert gedankenverloren auf seiner Unterlippe herum. Ein paar Strähnen seiner schwarzen Haare hängen wirr in seinem Gesicht. Er sieht verdammt sexy aus. Sexy? Scheiße, habe ich tatsächlich gerade dieses Wort gebraucht? Frauen sind sexy! Doch Noah ist ein Mann und er stellt alles da gewesene in den Schatten, nur allein mit seiner Anwesenheit.
    Panik kriecht in mir hoch, nimmt mir die Luft zum Atmen. Ich starre auf die Knöpfe an der Wand, betrachte die Zahlen, frage mich, ob es sinnvoll ist, jeden einzelnen zu drücken. Vielleicht setzt sich der Fahrstuhl ja davon wieder in Bewegung.
    Instinktiv sehe ich zur Uhr. Wie spät war es, als wir eingestiegen sind? Es fühlt sich nach einer Ewigkeit an, aber vermutlich sind es erst zehn, vielleicht fünfzehn Minuten.
    „Sollte sich da nicht langsam jemand melden?“, frage ich tonlos.
    Meine Stimme klingt rau und fremd. Ich räuspere mich und verspüre unglaublichen Durst. Dieses ohnmächtige Gefühl nimmt noch zu, als plötzlich Bewegung in Noah kommt. Ehe ich mich versehe, hockt er direkt vor mir. Ich versuche seinem Blick zu entgehen, aber ich werde wie magisch von dem Grau gefangen genommen. Es erinnert mich an geschmolzenes Metall, wie in diesen Terminatorfilmen, wenn sie sich auflösen. Unsicherheit macht sich in mir breit, meine Kehle ist wie zugeschnürt, denn ich weiß nicht, was er vorhat.
    „Toni?“
    Ich spüre seine Hand auf meinem Arm. Ein Kribbeln rinnt durch meinen Körper, bringt meine Nerven zum Flattern. Ich betrachte die Verbindung, die Noah geschaffen hat und die meine Haut verbrennt. Er soll die Hand wegnehmen, soll mich in Ruhe lassen, aber ich kann mich nicht gegen das warme Gefühl in mir wehren, kann nicht mehr kämpfen, weil ich nicht weiß, wogegen ich kämpfe. Wieso tut er mir das an? Wieso quält er mich … uns so? Ich versinke in seinen silbergrauen Augen, löse mich ebenso auf, wie der Terminator.
    „Ich bin nicht schwul!“, würge ich mühsam hervor.
    „Spielt das denn eine Rolle?“, erkundigt er sich leise.
    Ich möchte aufbrausen, ihm tausend Argumente um die Ohren hauen, wenigstens mit dem Kopf nicken, aber ich kann es nicht. Ich kann nur leise seufzen und den Blick abwenden. Mein Kopf ist leer, alles, was bis eben noch so wichtig war, hat sich anscheinend in Luft aufgelöst. Ich fühle mich seltsam betrunken, wirr und verunsichert. Vielleicht bekommen wir zu wenig Sauerstoff und spüren die ersten Auswirkungen einer Kohlenmonoxidvergiftung. Meine Hände habe ich so fest ineinander verschränkt, dass die Knöchel schon weiß hervortreten und doch schaffe ich es nicht, sie zu lösen.
    Ich weiß nicht, was er damit bezweckt, als er sich sein Shirt über den Kopf zieht. Gespannt halte ich die Luft an, fühle, wie das Blut durch meinen Körper rauscht. Seine Hände legen sich auf meine, versuchen die Verkrampfung zu lösen. Für ihn scheint es ganz leicht zu sein, denn ich habe keine Kraft für Widerstand. Noah nimmt meine Hand und legt sie auf seine linke Brust. Ich fühle die harten Muskeln, aber auch die weiche Haut unter meinen Fingern. Stöhnend entlasse ich die zurückgehaltene Luft aus meinem Lungen.
    „Kannst du es fühlen?“, wispert er.
    Wie von allein bewegen sich meine Finger über seine glatte Haut. Ich verfolge mit den Augen jede Bewegung, spüre, wie mein Herz wild zu klopfen beginnt. Vorsichtig berühren meine Fingerspitzen seine Brustwarze, reiben leicht darüber. Noah seufzt leise. Es ist ein unglaubliches Gefühl, seine Stimme scheint direkt in meinen Unterleib zu fließen, bringt meinen Schwanz dazu, sich zu regen. Wegen eines Mannes! Ich versuche, mich daran zu erinnern, dass ich so was niemals machen würde, dass mich ein Mann nicht erregen kann. Aber es ist gar nicht irgendein Mann, es ist Noah und … Ich hebe den Blick und unsere Augen treffen sich erneut. Unsicher knabbert er auf seiner Unterlippe herum. Ich würde so gern
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