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Fanal des Blutes

Fanal des Blutes

Titel: Fanal des Blutes
Autoren: Vampira VA
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Reporterin des Sydney Morning Herald aufgetaucht war und Beth sich in sie verliebt hatte.
    Aber Lilith spürte - ob nun mit ihrer eigenen oder Beth' Intuition -, daß es sich bei Darrens Verhältnis zu Seven um keine Liebesbeziehung handelte. Sie hatte sich nicht eingemischt, obwohl sie spürte, daß ein dunkles Geheimnis Seven van Kees umgab. Darren würde von sich aus reden, wenn er glaubte, daß es an der Zeit wäre.
    Im Moment aber reagierte er wie jeder andere Mann, der sich ertappt fühlte - auch wenn es gar keinen Grund für diese Reaktion gab. Selbst wenn er mit Seven liiert gewesen wäre - Lilith hatte eine ganz eigene Auslegung, was Treue anging. Sie selbst legte sich da immerhin auch keine Regeln auf.
    »Ich habe noch etwas mit ihr zu besprechen, unter vier Augen«, raunzte er. »Das ist alles.«
    »Ja, ja, natürlich!« Lilith hob besänftigend die Hände. »Nichts dagegen einzuwenden. Laß dir ruhig Zeit. Ich werde in aller Ruhe duschen und mir etwas Hübsches zum Anziehen ausdenken« - sie grinste flüchtig - »und stehe um Punkt zwölf Uhr zur Abreise bereit. Ist das okay?«
    »Sicher.« Seine Stimme klang schon wieder versöhnlich.
    Als Lilith sich umwandte und die Küche verließ, begann der Sym-biont bereits damit, sich zur Gürtelform zurückzuziehen. So erhaschte Darren noch einen überaus sehenswerten Blick auf ihre wohlgeformte Kehrseite, bevor sie um die Ecke verschwand .
    *
    Eine Viertelstunde später hatte er Sevens Loft-Wohnung erreicht. Dreimal mußte er läuten, bevor sie ihm öffnete.
    »Himmel, warum machst du denn nicht -« Der Rest des Satzes blieb ihm im Halse stecken.
    Seven sah furchtbar aus. Ihre Augen waren verquollen, das Gesicht aufgedunsen, die schulterlangen Haare hingen ihr strähnig um dem Kopf, und ihr Atem roch derart nach Whisky, daß Darren erst einmal tief Luft holen mußte.
    »Seven, was hast du getrunken?« Er war drauf und dran, sie kräftig durchzuschütteln.
    Sie zuckte nur mit den Schultern und wies mit einer fahrigen Ges-te auf den Tisch, der von überfüllten Aschenbechern, leeren Gläsern und aufgerissenen Keks- und Zigarettenpackungen überquoll, mittendrin eine zu drei Vierteln geleerte Flasche Whisky.
    »Bist du verrückt geworden? Du holst dir noch eine Alkoholvergiftung!«
    »Mir doch egal!« Im nächsten Moment schlang sie beide Arme um seinen Hals und begann jämmerlich zu schluchzen, daß es ihm schier das Herz im Leibe zusammenzog.
    »Ich kann das ... das Balg in mir nicht ... ausstehen, Darren.« Ihre Stimme klang weinerlich, sie lallte leicht. Ihre Tränen durchnäßten Darrens Hemd. »Kannst du . kannst du dir vorstellen, wie das ist . das Kind eines .« Sie holte tief Luft, verdrängte für Sekunden die Alkoholnebel, die ihren Geist umfangen hielten, und preßte dann hervor: ». das Kind eines Monsters im Bauch zu haben, das schon tot war, als es mit mir geschlafen hat? Kannst du dir das vorstellen? Nein, das kannst du nicht!« Ihre Stimme war immer lauter geworden. Die letzten Worte hatte sie verzweifelt herausgeschrien.
    Darren schwieg betroffen. Natürlich konnte er sich das nicht vorstellen - und er wollte es auch nicht. Davon zu wissen reichte schon völlig aus, einen eiskalten Schauer über seinen Rücken zu jagen.
    »Seven, hör auf, dich da hineinzusteigern.« Er strich ihr über den Rücken, als habe er ein weinendes Kind im Arm. »Du mußt deine Nerven und deinen Verstand beieinander halten, um entscheiden zu können, was nun zu tun ist.« Seine eigenen Worte kamen ihm entsetzlich altväterlich vor, aber er hatte auch weiß Gott keine Erfahrung mit hysterischen Schwangeren, die zudem allen Grund zur Hysterie hatten.
    »Dann ... sag mir, was ... was ich ... tun soll!« Sie bekam die Worte nur noch undeutlich heraus. Der Alkohol tat seine Wirkung. Ihr Kopf sackte gegen Darrens Schulter, die Arme sanken schlaff herunter. Sie wäre zu Boden gefallen, wenn Darren sie nicht festgehalten hätte.
    »Seven!« Nun schüttelte er sie doch, aber sie hob nur kurz die Lider.
    »Seven, du mußt dich zusammennehmen«, redete er auf sie ein. »Du kannst das Kind doch abtreiben lassen. Ich werde mich nach einem Arzt umhören, der das diskret übernimmt, okay? - Hörst du mir überhaupt zu?«
    Nein, wahrscheinlich nicht. Ihr Blick ging ins Leere, und ihr Oberkörper schwankte, als würde sie jeden Moment umkippen.
    Darren seufzte. Kurzerhand hob er die schlanke Gestalt auf seine Arme und trug sie ins Schlafzimmer. Unter anderen Umständen hätten ihn die
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