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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen
Autoren: Vivian Hall
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wirklich alles ganz wunderbar an“, erwiderte Chloe nach kurzem Schweigen. Sie räusperte sich unbehaglich und setzte etwas gestelzt hinzu: „Kenn ich ihn?“
    Wieder dieses glockenhelle Lachen. Es ging ihr langsam auf die Nerven.
    „Nicht dass ich wüsste. Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Sein Name ist Ryan, und er ist ein sehr erfolgreicher Künstleragent. Außerdem sieht er unglaublich gut aus. Ein bisschen wie Josh Holloway, nur viel besser“, zählte Leanne mit unüberhörbarem Stolz in der Stimme auf. Chloe verdrehte leicht die Augen über die Angewohnheit ihrer Mutter, alle Menschen mit irgendeinem bekannten Schauspieler zu vergleichen.
    „So so, ein Typ wie Josh Holloway“, dachte Chloe. Also hatte sie sich schon wieder so einen blonden Kerl angelacht, der aussah wie ein Surfer.
    „Und wo hast du ihn kennengelernt?“
    „In einer Bar im West End. Er hat dort mit ein paar Freunden seinen dreißigsten Geburtstag gefeiert. Ein Blick und es war um uns geschehen“, schwärmte Leanne. „Aber darüber kann ich dir ein anderes Mal mehr erzählen. Ich möchte, dass du Sonntagabend in zwei Wochen zum Essen kommst. Acht Uhr, bei mir. Und sei bitte pünktlich, wenn du deinem zukünftigen Stiefvater das erste Mal begegnest.“
    Die Einladung wurde nebensächlich anlässlich der geringen Anzahl an Lebensjahren, die der Bursche auf dem Buckel hatte.
    „Dreißig Jahre alt! Das ist jetzt nicht dein Ernst?“
    „Ich weiß, was du jetzt denkst, aber das er bisschen jünger ist …“
    „Ein bisschen“, unterbrach sie ihre Mutter unhöflich. „Er ist nur ein paar Jahre älter als ich.“
    „Meine Güte, jetzt stell dich nicht so an!“ Leanne war aufgebracht. „Was sind schon ein paar Jahre hin oder her in den heutigen Zeiten? Ist es nicht wichtiger, dass wir uns lieben?“
    So in die Ecke gedrängt, blieb Chloe nichts anderes übrig, als ihr beizupflichten. Wie betäubt nahm sie die Einladung zu dem Essen an und hörte, wie sich ihre Mutter mit einem lapidaren „Wir sehen uns in zwei Wochen“ verabschiedete.
    Danach lag Chloe reglos auf dem Bett und starrte Löcher in die Decke. Sie fühlte sich leer. Wie ein Gefäß, das dringend gefüllt werden musste und doch immer ohne einen Tropfen zurückblieb, wenn das Schicksal ein bisschen Glück ausschenkte. So allein gelassen mit sich selbst und ihren wenig optimistischen Gedankengängen, stellte sie sich die alles entscheidende Frage: Würde sie jemals einen Mann treffen, dem sie genug vertrauen konnte, um ihm ihre uneingeschränkte Liebe zu schenken, oder würde sie mit einer Katze alt werden, die sie nicht mal leiden konnte?
     
     
     
     

Kapitel 2
     
    Ryan sah dabei zu, wie Leanne vorsichtig den Hörer auflegte und begegnete ihrem leicht säuerlichen Blick mit betont beschwichtigender Miene. Ihr unverhohlener Ärger war auch nach dem Telefonat mit den Händen greifbar, und sie atmete mehrmals tief durch, ehe sie das Wort an ihn richtete.
    „Manchmal kann ich kaum glauben, dass sie meine Tochter ist, so verklemmt, wie sie sich ab und an anstellt“, stellte sie nicht sonderlich mütterlich fest und setzte verärgert hinzu: „Sie hat sich überhaupt nicht gefreut.“
    Ryan, der das Gespräch über den Lautsprecher ebenfalls verfolgt hatte, tätschelte tröstend ihren festen Apfelpo und stimmte ihr insgeheim zu. Allein wie sie sich über sein Alter echauffiert hatte! Als ob das irgendeine Bedeutung oder irgendeinen Einfluss auf seine Gefühle für Leanne gehabt hätte.
    „Mach dir nichts draus“, meinte er leichthin und hoffte, dass sie sich rasch wieder beruhigen würde. Obwohl er ihre Enttäuschung durchaus nachvollziehen konnte, wollte er nicht weiter auf den mangelnden Enthusiasmus ihrer Tochter eingehen, denn gedanklich war er schon mit weit angenehmeren Dingen beschäftigt. In unmissverständlicher Absicht stellte er sich hinter sie und konnte durch den Spiegel jede ihrer Regungen auf ihrem Gesicht ablesen. Voller Genugtuung registrierte er, dass sie sich Halt suchend mit den Händen am Außenrand der Kommode festkrallte. Dort stand neben dem Telefon noch eine mit chinesischen Ornamenten bemalte Vase. Unzählige rote Rosen lugten daraus hervor, deren samtig weiche Blütenblätter einen betäubenden Duft verbreiteten. Er atmete das erregende Bouquet tief ein und schwelgte in der sinnlichen Note, die ihn an Leannes warmen Schoß erinnerte.
    Er sah wieder hoch und erfreute sich am Anblick ihres warmgoldenen Teints und der glühenden Saphiraugen,
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