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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne
Autoren: Patricia Mennen
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einschneidendes Erlebnis werden konnte. Seit die kleine Leila auf der Welt war, war alles anders. Ihr kleines Baby war einfach ein Wunder. Wieder einmal wurde sie von der Wucht ihrer Gefühle überrollt. Dieses kleine Mädchen hatte es immerhin geschafft, sie über die größte Fehlentscheidung in ihrem Leben hinwegzutrösten. Im Nachhinein kam ihr die Zeit in Indien wie ein unwirklicher Traum vor. Zwar erinnerten sie Leilas Augen und die zart geschwungenen Brauen immer wieder an Mukesh, aber sie empfand seltsamerweise darüber kaum noch Schmerz. Im Laufe der letzten Monate war ihr klar geworden, dass ihre Liebe zu dem indischen Fürsten nie etwas mit ihrem wirklichen Leben zu tun gehabt hatte. Sie war immer eine romantische Schwärmerei gewesen, die dem Alltag auf Dauer vermutlich nie standgehalten hätte. Das Beste daran war, dass es jetzt Leila gab. Sie küsste ihre Tochter zärtlich auf die Stirn und übergab sie dann Raffael. Gleichzeitig erhielt sie von Sonja den kleinen Tristan, der sie aufmerksam aus seinen dunkelblauen Augen musterte. Sie waren übereingekommen, dass Raffael Leilas Pate werden sollte, während sie die Patenschaft für den kleinen Tristan übernehmen würde.
    Traugott Kiesewetter bat um Aufmerksamkeit und eröffnete wortreich den Taufgottesdienst.
    » Liebe Eltern, liebe Paten! Wollt ihr daran denken, dass euch dieses Kind von Gott anvertraut ist als Gabe und als Aufgabe?
    Wollt ihr euch dafür einsetzen, gute Eltern und Paten zu werden, die dieses Kind in seinem Fühlen und Denken, in seinem Verhalten und Handeln zu verstehen suchen? Wollt ihr …«
    Während Kiesewetter sie ausführlich über ihre Patenpflichten aufklärte, stießen noch zwei weitere Gäste beinahe unbemerkt zu der Gesellschaft. Ricky war gerade damit beschäftigt, den heftig protestierenden Tristan zu beruhigen, sodass sie die Ankommenden zunächst nicht wahrnahm. Erst als sie und Raffael mit den Säuglingen für die Taufzeremonie zu Pastor Kiesewetter vortreten mussten, fiel ihr Blick auf die beiden Gäste.
    Valentin und seine Verlobte, durchfuhr es sie wie ein Dolchstich. Was um alles in der Welt machen die hier? Pastor Kiesewetter zog ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich, indem er sie bat, Tristan über den improvisierten Taufstein zu halten. Mechanisch tat sie, was von ihr verlangt wurde. Ihr Patenkind wehrte sich mit lautem Gebrüll, als es den Wasserschwall auf seinem Kopf spürte, und sie musste ihn mit sanftem Murmeln beruhigen. Dann kam Raffael mit Leila an die Reihe. Ihre Tochter schlief tief und fest und ließ die Prozedur im Gegensatz zu ihrem Cousin mit größtem Gleichmut über sich ergehen. Erst als sich das Wasser über ihr Köpflein ergoss, öffnete sie für einen kurzen Moment die Augen, bevor sie mit einem seligen Lächeln wieder einschlief.
    Nach der Taufe wurden die Täuflinge angemessen bestaunt und mit Glückwünschen bedacht. Auch Valentin und seine Begleiterin trugen ihre guten Wünsche vor. Verstohlen beobachtete Ricky, wie er mit seinem schlanken Zeigefinger über Leilas kleines Händchen strich und ihn entzückt von ihr festhalten ließ. Sein Gesicht war in diesem Moment voller Zärtlichkeit. Als er jedoch gewahr wurde, dass sie ihn beobachtete, wurde es wieder reserviert.
    » Du hast eine sehr hübsche Tochter«, meinte er höflich.
    Die Distanziertheit in seinem Ton traf Ricky. Von der Vertrautheit, die früher zwischen ihnen geherrscht hatte, war nichts mehr zu spüren. Sie schluckte kurz, bevor sie ihm möglichst gleichgültig antwortete.
    » Danke. Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dich, beziehungsweise euch, hier zu sehen. Hat Raffael euch eingeladen?«
    Valentin zog erstaunt die Augenbrauen hoch und wollte gerade etwas erwidern, aber da traten Raffael und ihr Vater auf ihn zu und fragten ihn nach den Neuigkeiten in Windhuk aus.
    » Stimmt es tatsächlich, dass Baltkorn ermordet wurde?«, wollte Raffael wissen. Er hatte nach dem Prozess gegen Baltkorn seine Rechtsanwaltskanzlei für einige Monate geschlossen, um bei Sonja und ihrer Familie sein zu können, und war deshalb nicht auf dem Laufenden. Die beiden hatten sich wieder ausgesöhnt und endlich gemeinsam über ihre Zukunft entschieden.
    » Man nimmt an, dass es Raubmord war«, meinte Valentin. » So steht es wenigstens in den Zeitungen. Sein Tresor war ausgeräumt. Von dem Mörder fehlt jede Spur.«
    » Manchmal gibt es doch noch so etwas wie Gerechtigkeit«, brummte Fritz zufrieden. » Dank des Einflusses seiner Familie
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