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Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 4 Vor dem Hahnenschrei

Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 4 Vor dem Hahnenschrei

Titel: Falkengrund, Schule des Okkulten - Episode 4 Vor dem Hahnenschrei
Autoren: Martin Clauß
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Schulter gegen Lyannes ausgestreckten Waffenarm. Die Sig Sauer flog durch die Luft. Ben war einen Tick schneller bei ihr als Lyanne.
    Es dauerte einige Sekunden, da waren mehrere muskulöse Feuerwehrmänner zur Stelle und zerrten Lyanne, Curtis und Sir Darren von dem Traktor weg. Dann öffneten sie die Spritzen der Schläuche.
    Und so endete diese Geschichte:
    Während Curtis und die Polizistin tobten, ließ sich Sir Darren brav zu seinem Leihwagen bringen und setzte sich auf den Beifahrersitz, von wo aus er mit einer Mischung aus Neugierde und Resignation die Bemühungen der Feuerwehr verfolgte.
    Gigantische Mengen von Löschwasser verdampften bei der Berührung mit dem Schlepper. Dichte Nebelschwaden entstanden und breiteten sich aus. Je mehr Wasser floss, desto undurchdringlicher wurde der Nebel, und bald verschwanden die Brandruinen und Bäume, die Löschfahrzeuge und Feuerwehrmänner im weißen Dampf. Einmal noch kam ein einzelnes verbranntes Huhn aus dem Nebel, ein einsamer Nachzügler. Sir Darren fragte sich, was es von seinem unnatürlichen Leben mitbekam.
    Auch die Geräusche wurden vom Nebel verschluckt. Man hatte das Gefühl, alleine auf der Welt zu sein.
    Ein Phönix aus der Asche. Ersäuft in Löschwasser. Würde er gegen die Wassermassen bestehen? Würde man Sir Darren schließlich doch noch bitten, das Gespenst zu entfernen?
    Guter Hahn , dachte er. Auch die besten machen einmal Fehler. Es wäre an der Zeit, sich damit abzufinden. Was tot ist, ist tot und wird besser nicht geweckt.
    Er warf einen Blick auf die Uhr. Man konnte alles messen. Sogar so etwas Verrücktes wie die Zeit, die der glühende, dampfende Geist eines Hahnes sich gegen tausende Liter kühlendes Wasser zu behaupten vermochte.
    Nach fünfundzwanzig Minuten lichteten sich die Schwaden. Die Feuerwehrleute sahen sich sprachlos an. Die Wärmekamera zeigte keine Hitzeentwicklung mehr bei dem alten Traktor. Officer Lyanne Marsh saß weinend im Gras. Curtis lag neben ihr auf dem Boden und starrte in den Himmel hinauf, der sich allmählich aufhellte.
    Der Morgen kam.
    Der Phönix, der durch Feuer entstanden war, war durch Wasser gelöscht worden. So einfach lagen die Dinge manchmal.
    Sir Darren würde wohl sein Flugzeug verpassen.

    ENDE DER EPISODE
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Falkengrund Nr. 5 trägt den Titel „Nummer Dreizehn“.
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    Ein Hinweis:
    Der wichtigste und faszinierendste der klassischen Geisterjäger ist Carnacki, eine Schöpfung des englischen Autors William Hope Hodgson. Carnacki schlägt sich nicht mit Vampiren und Werwölfen herum. Ihn beschäftigt das körperlose Grauen aus fremden Dimensionen: pfeifende Zimmer, finstere Geisterpferde und riesenhafte, grunzende Schweinemonster. Seine Waffen sind ebenso einzigartig wie seine Feinde: bizarre Apparaturen, elektrische Pentagramme, leuchtende Vakuumröhren ... und natürlich sein umfassendes Wissen, das die Grenzen zwischen Technik und Spiritismus auflöst. Das alles macht Carnackis Abenteuer zu einem Geheimtipp für Leute, die das Ungewöhnliche und Abseitige lieben.
    Martin Clauß hat die Carnacki-Geschichten übersetzt und legt mit dem Buch „Carnacki der Geisterfinder“ die einzige deutschsprachige Komplettsammlung aller neun Abenteuer vor. Für 16 Euro ist dieser Meilenstein der Phantastik zu haben. ISBN 978-3837000559.

    Übrigens:
    Carnacki wird auch in der Falkengrund-Serie eine Rolle spielen …
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