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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien
Autoren: Ina Linger
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Mann vielleicht um Rat fragen, Informationen zu bestimmten Ereignissen haben?“ überlegte Benjamin.
    „Vielleicht“, stimmte sie ihm zu.
    „Oh!“ Benjamins Augen wurden ein wenig größer. „Darf ich mal?“ fragte er, wartete allerdings gar nicht erst auf eine Antwort, sondern nahm ihr einfach wieder den Zettel aus der Hand und eilte damit zurück zu seinem Laptop.
    „Vielleicht sind das Daten von Tagen, an denen etwas Aufregendes am Himmel passiert“, erklärte er ihr sein Handeln, während er schon Befehle über die Tastatur seines Laptops eingab. „Ha! Siehst du! Partielle Sonnenfinsternis am zehnten Mai. Das ist genau das Datum auf dem Zettel.“
    Melina stand auf und gesellte sich zu ihrem Neffen. Er hatte Recht. Und die anderen Daten…
    „Das sind alles Tage, an denen eine Sonnenfinsternis ansteht – sieh mal!“ stieß Benjamin aufgeregt aus.
    Sie nickte beeindruckt. Solche Ereignisse hatten immer schon eine hohe Relevanz für Magier und deren Tätigkeiten gehabt. Ihre Mutter hatte ihr immer gepredigt, besonders schwierige Zauber an einem solchen Tag zu wagen. Natürlich musste man dabei sehr vorsichtig sein, gewisse Vorkehrungen treffen…
    „Das musst doch etwas bedeuten“, unterbrach Benjamin ihre Gedanken. „Was hat Demeon an diesen Tagen vor?“
    „Das kann ich dir nicht sagen“, gab Melina zu. „Aber wir sollten das dringend herausfinden – denn dass er etwas geplant hat, ist ganz klar.“
    Benjamin kniff ein wenig die Augen zusammen. „Hmmm… wozu gibt es das Internet?“ Er tippte wieder etwas ein. „Ich werd nach Wortpaaren wie ‚Magie und Sonnenfinsternis‘ oder ‚Energie und Sonnenfinsternis‘ suchen und gucken, was dabei rauskommt.“
    „Vielleicht solltest du aber auch versuchen, mal zur Ruhe zu kommen, damit du nachher auch gut schlafen kannst“, schlug Melina vorsichtig vor. Benjamins Eifer und Einsatzbereitschaft waren lobenswert und brachten Erstaunliches zuwege. Der Junge war jedoch immer noch ein Kind. Ein Kind, das ab und an Ruhe und Schlaf brauchte, sich ausruhen musste. Sie, als Erwachsene, trug die Verantwortung für sein Wohlergehen, was hieß, dass sie ihn unbedingt ab und an bremsen musste. Nur war das bei diesem besonderen Kind nicht so einfach.
    Benjamin nickte zwar und murmelte ein „Ja, ja“, doch er machte nicht gerade den Eindruck, als wolle er sich bald hinlegen und schlafen.
    „Benny?“ versuchte Melina erneut seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.
    „Ich bin ganz entspannt – wirklich!“ beteuerte er, ohne sie dabei anzusehen. „An meinem Computer zu arbeiten ist besser als jede Beruhigungspille.“
    „Das geht jetzt aber nicht die ganze Nacht so, oder?“ fragte sie misstrauisch.
    „Nein, nein“, winkte er ab.
    Melina beobachtete ihn noch einen Augenblick, dann wandte sie sich mit einem leisen Seufzen um und lief zu ihrem Bett. Tief nachdenklich ließ sie sich darauf nieder. Es gab noch so viel zu tun – nicht nur in Bezug auf Jennas Rettung, sondern auch hinsichtlich ihrer noch nicht so wirklich gut funktionierenden Beziehung zu ihrem Neffen. So viel Arbeit… und es war so schwer, den Überblick zu behalten und festzulegen, welcher Sache wann der Vorrang einzuräumen war. Ganz zu schweigen von der Berg- und Talfahrt ihrer Gefühlswelt, der sie ständig ausgesetzt war.
    Melina seufzte ein weiteres Mal – dieses Mal noch leiser als zuvor, um Benjamin nicht zu verärgern, und ergriff dann noch einmal die Fotos, die ihr Neffe ausgedruckt hatte, um sie Miss Clarke zu zeigen. Sie sah sich eines nach dem anderen an, hielt jedoch bei einem inne, das nur den Jungen zeigte. Er lachte so frei und fröhlich, unbelastet von den Sorgen dieser Welt. So schien es jedenfalls. Er war noch so klein, jünger als Benjamin, maximal sechs Jahre alt. Was war nur mit ihm geschehen?
    Melina erschauerte ein wenig und sie musste sich zwingen, nicht in Benjamins Richtung zu sehen, um ihn nicht merken zu lassen, welche Sorgen sie sofort befielen. Sie wusste nicht, was dem fremden Jungen zugestoßen war, doch sie würde nicht zulassen, dass Benjamin sein Schicksal teilte oder dass ihm etwas anderes zustieß. Niemals! Sie würde für und um ihn kämpfen!
    Sie blätterte zum nächsten Bild weiter, um diese schlimmen Gedanken hinter sich zu lassen und hielt ein weiteres Mal inne. Da war wieder dieses Kind und dieses Mal lachte es nicht, sah ernst, fast starr in die Kamera und diese Augen…
    Ihr schauderte ein weiteres Mal und ein seltsames Kribbeln breitete sich in
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