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Faeden des Schicksals

Faeden des Schicksals

Titel: Faeden des Schicksals
Autoren: Cassy Fox
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seinerseits an.
    Laarni taumelte aus dem Getümmel. Sie war verletzt.
    „Laarni!“ Sofort lief Caitlyn ihr entgegen. Sie griff ihr unter die Arme und versuchte sie zu stützen. Die Werwölfin stieß sie weg. „Laarni, was …?“
    „Lauf!“, keuchte sie.
    „Nein, ich kann dich nicht …“ Caitlyn wurde unterbrochen. Ein Donnern ertönte, der Himmel riss auf und eine Schar von weiteren Engeln regnete herab. Einer landete vor ihnen. Augen blitzten auf, eine Klinge erhob sich erneut über Caitlyn. Er kam nicht weit. Ein Knurren und Brüllen und Owen riss ihn von den Füßen.
    „Sie hat recht, Caitlyn!“ Er drehte sich zu ihr. „Sie sind hinter dir her! Verschwinde.“
    „Aber …“, begann sie, doch er riss sie auf die Beine.
    „Wir werden überleben.“ Owen sah ihr in die Augen. „Unsere Rassen sind noch nicht am Ende.“ Etwas glomm in seinem Blick auf. Etwas, das sie schon einmal gesehen hatte. In einem … Traum? Dann brach sich die Erinnerung Bahn. Sie sah eine Gestalt, die neben ihm erschien. Die Frau …
    Die erste Frau der Vampire. Sie lächelte. Lange, braune Haare umspielten sie, ein Blick aus traurigen dunklen Augen, eine Sehnsucht, die darin brannte.
    „Du … bist … Orpheus …“ flüsterte sie. „Aber … wie …“
    „Ich bin der Einzige, der seine Frau heute wiedersehen wird.“ Er drehte Caitlyn um. „Niemand sonst von meinem Volk! Und jetzt: Lauf!“ Das letzte Wort hatte er geschrien.
    Sie stolperte los, warf noch einmal einen Blick zurück. Eurydike stand mit gefalteten Händen hinter ihm. Ihr Blick voller Angst, doch auch voller Hoffnung. Dann verlor Caitlyn sie aus dem Blickfeld, als sie sich nach vorne drehte, stoppte sie abrupt. Vor ihr stand en die Frau und der blonde Mann von den Engeln. Sie kämpften nicht. Der Mann schüttelte nur den Kopf, drehte sich um und … ging?
    Ein, zwei Schritte, da erschienen seine Flügel wieder und er stieg in die Nacht hinauf. Die Frau blieb zurück, wandte den Blick zu Caitlyn. Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen.
    „Du solltest fliehen“, sagte sie nur leise.
    Genau das hatte ich vorgehabt, bis einer von euch Engeln sich mir in den Weg gestellt hat, fuhr es Caitlyn durch den Kopf. Sie ging langsam weiter, machte einen großen Bogen um die Frau.
    „Du lässt mich gehen?“, fragte sie , während sie einen Fuß vor den anderen setzte.
    Ein leises Seufzen erfüllte die Luft zwischen ihnen. Der Kampf hinter ihnen tobte weiter, doch die Geräusche drangen nicht mehr zu ihnen durch.
    „Wenn du … deinem Vater etwas ausrichtest .“ Sie ließ den Kopf ein wenig hängen und fuhr sich gedankenverloren durch die Haare. „Sag Nathaniel …“ Sie zögerte einen kleinen Moment. „Sag deinem Vater, dass Eloa ihn immer geliebt hat.“
    Eloa! Der Name schien eine Wand in ihr niederzureißen.
    „Du warst in meinem Traum“, flüsterte Caitlyn. „Und sie war es auch, nicht wahr? Du warst … Gabriel.“ Der Name schien so vieles zu erklären, so vieles deutlicher werden zu lassen. Gabriel, fuhr es ihr durch den Kopf. Raphael, der Engel, der einfach gegangen war. Caitlyn drehte sich um, sah die anderen Engelsgestalten erneut an. Michael und Uriel, die beiden die gegen die Werwölfe kämpften.
    „Sie war einst deine Mutter“, die Frau lächelte.
    „Aber …“
    „Du bist ein Engel, Caitlyn.“

26.
    Caitlyn war gelaufen, immer weiter gelaufen. Dieser letzte Satz des Engels hatte etwas in ihr zerstört, eine Wand niedergerissen. Sie erinnerte sich. Sie hatte das Bild ihrer Mutter vor Augen und das Bild der anderen Engel. Doch sie war anders. Caitlyn war nie wie die anderen gewesen.
    Warum nicht? Sie stolperte, fiel fast auf den Waldboden. Ihr Knöchel schmerzte. Caitlyn sah hinter sich. Sie war allein. Aber das war unmöglich. Es war immer jemand hinter ihr her, sie war immer verfolgt worden. Sie war …
    Einst aus dem Himmel geflohen. Sie hatte nicht wie die anderen sein wollen. Nein, sie hatte nicht so sein können. Und letztlich war sie gefallen. Doch wie tief?
    „Bis auf die Erde, Hüterin“, erklang eine Stimme neben ihr.
    Caitlyns Kopf fuhr herum. Neben ihr saß ein Mann im blauen Anzug. Einen Hut auf dem Kopf, ein Schnurrbart, an dem er mit seinen Fingern entlangfuhr. Wie war der Mann nur dorthin gekommen? Gerade eben war sie noch alleine gewesen.
    „Maurice …“, flüsterte sie fassungslos. „Was ist passiert?“
    Die Bilder purzelten in ihr durcheinander. Ein Zirkus erschien vor ihrem inneren Auge. Sie sah Wesen, die dort
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