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Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Titel: Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)
Autoren: Norman Bücher
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Wettkämpfe, durch die für mich dieser große Lauf Schritt für Schritt für möglich erschien. Ich wollte dieses Rennen unbedingt laufen. Und nicht nur laufen, sondern auch finishen. Deshalb investierte ich sehr viel Zeit und Energie in die Vorbereitung. Nun hatte ich es tatsächlich geschafft. Ich fühlte mich wie im siebten Himmel. Es war ein Sieg für mich. Ein toller Erfolg. Okay, 1.135 Läufer liefen vor mir über die Ziellinie, doch diese Tatsache interessierte mich überhaupt nicht. Sie war für mich genauso unwichtig wie die Information, dass nur gut die Hälfte der gestarteten Läufer überhaupt die Ziellinie erreichte. Ich hatte es geschafft, mein eigenes, großes Ziel zu erreichen. Und das bedeutet für mich Erfolg.
    Für mich als Extremsportler sind nicht Bestzeiten, irgendwelche Platzierungen oder Rekorde entscheidend. Ich habe, außer einem 5-Kilometer-Volkslauf als Jugendlicher, noch keinen einzigen Wettkampf gewonnen. Das stört mich nicht, solange ich meine persönlich gesteckten Ziele erreichen kann. Nicht die Wettkämpfe sind für mich entscheidend, nicht auf das Sammeln von Marathonläufen kommt es mir an und nicht irgendwelche Medaillen und Pokale motivieren mich. Für mich stehen die persönlichen Erfahrungen bei meinen Laufabenteuern im Vordergrund. Die sehr intensiven Lebensmomente bei meinen Abenteuern, sich an seine persönlichen Grenzen heranzuwagen und diese zu überwinden und zu erfahren, was man alles im Leben mit dem Willen und der Vorstellungskraft erreichen kann. Diese Erfahrungen und Eindrücke sind in meinen Augen viel mehr wert als irgendeine Zeit in Minuten und Sekunden.
    So sieht es in meiner Welt, in der Welt eines Extremsportlers, aus. Wie schaut es bei Ihnen aus? Was bedeutet für Sie Erfolg? Wir stehen doch heute, bewusst oder unbewusst, ständig im Wettbewerb. Immer höher, schneller, weiter und besser als der andere zu sein, lautet das Motto. In der heutigen Gesellschaft kommt es fast immer nur darauf an, erfolgreich zu sein. Erfolgreich im Job, erfolgreich als Vater oder Mutter, erfolgreich in den Hobbys. Und vor allem erfolgreich er . Erfolgreicher als der Nachbar, erfolgreicher als der Kollege, erfolgreicher als der Freund oder die Freundin. Und ehrlich gesagt: Wer möchte nicht erfolgreich sein? Wer möchte keinen Erfolg haben? Doch was bedeutet Erfolg? Wie definieren Sie Erfolg? Der Beste zu sein, wie es besonders von den Medien häufig suggeriert wird? Die Nummer eins auf seinem Gebiet zu sein? Zur absoluten Weltspitze zu gehören? Sicher ist es bewundernswert, wenn man es schafft, in seinem Bereich die Nummer eins zu sein. Wenn man Rekorde aufstellt, Medaillen gewinnt und Bestzeiten erzielt. Meine Hochachtung vor solchen Leistungen. Doch für wie viele Menschen geht es wirklich darum, die Nummer eins zu sein und zur absoluten Spitze in ihrem Bereich zu zählen? Ich definiere Erfolg anders. Für mich bedeutet Erfolg, wenn man seine persönlich gesteckten Ziele erreicht. Ziele, die von einem selbst stammen und die einem nicht vom Umfeld aufgezwängt werden. Ziele, die nicht abhängig von anderen Menschen sind. Wenn ich mich immer nur an Abenteurern wie beispielsweise Reinhold Messner orientieren würde und meinen eigenen Erfolg an ihm messe, dann wäre ich jeden Tag unglücklich. Durch den Vergleich lenke ich nämlich den Fokus meines Unterbewusstseins auf meinen Mangel, in diesem Fall die geringere Anzahl an Abenteuern und Grenzerfahrungen gegenüber Reinhold Messner. Dann würde ich umgehend das Laufen einstellen und mich einer anderen Sache widmen. Ein bekannter amerikanischer Trainer sagte einmal: „Für mich bedeutet Erfolg, zu den besten zehn Prozent in der Branche zu gehören.“ Er meinte dabei die Rednerbranche. So ein Quatsch! Ich kann sehr wohl als Vortragsredner erfolgreich sein, ohne zu den oberen zehn Prozent zu gehören. Die eigene Definition und den eigenen Maßstab für Erfolg halte ich für ungemein wichtig. Wie viele Menschen orientieren sich an Topmodels, Profisportlern oder Hollywoodschauspielern? An anderen, scheinbar erfolgreicheren Menschen? Es ist wichtig, ein Vorbild zu haben, überhaupt keine Frage. Doch wenn man sich ständig den Erfolg anderer Menschen zum eigenen Maßstab nimmt, kann der Schuss sehr schnell nach hinten losgehen. Unglücklichsein, Demotivation und Depression sind dann häufig die Folge. In dieser Hinsicht kann ich als gutes Beispiel dienen, denn ich bin kein Spitzensportler, kein Profiathlet und habe bis auf eine
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