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Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Titel: Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht
Autoren: Alyson Noël
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Und das ist natürlich kein Zufall, ganz im Gegenteil. Es ist eine Botschaft an mich. Eine, die laut und deutlich herausschreien soll: Ich brauche
dich nicht. Ich bin über dich hinausgewachsen. Ich habe dich hinter mir gelassen.
    Sie hat ihren ureigenen Machtgipfel erklommen und ist nun in einer Position, in der sie mich nicht mehr fürchtet.
    Obwohl ihre Aura nicht mehr sichtbar ist, wie es bereits seit dem Abend der Fall ist, als ich ihr das Elixier eingeflößt habe, das sie zu einer Unsterblichen wie mir gemacht hat, muss sie nicht unbedingt eine Aura haben, damit ich spüren kann, was sie denkt.
    Damit ich weiß, was sie fühlt.
    Ihr Kummer über Roman, in Verbindung mit ihrer Wut auf mich, hat die ganze Sache ins Rollen gebracht. Sie wird durch ein übermächtiges Gefühl von Zorn und Verlust geleitet, ja, sie ist dadurch geradezu komplett umgewandelt und sucht sich nun an jedem Einzelnen zu rächen, der ihr je Unrecht getan hat.
    Angefangen mit mir.
    Damen bleibt wie angewurzelt stehen und zieht mich dicht an seine Seite, womit er mir eine letzte Gelegenheit gibt, mich vom Acker zu machen, doch ich tue es nicht. Ich kann nicht. Auch wenn ich ihr nur zu gerne den ersten Schritt überlasse, werde ich sie, sobald sie aktiv wird, ohne Umschweife daran erinnern, wer hier das Sagen hat. Darauf habe ich mich schließlich vorbereitet. Und auch wenn sie sich ihrer selbst jetzt absolut sicher sein mag, weiß ich zufällig etwas, was sie nicht weiß: Auch wenn sie sich noch so stark, mächtig und unbesiegbar fühlt, können ihre Kräfte nicht einmal ansatzweise mit meinen mithalten.
    Damen mustert mich mit besorgter Miene, da ihm Havens durchdringender Blick nicht entgangen ist, mit dem sie kleine Hasspfeile auf mich abfeuert. Doch ich gehe nur achselzuckend weiter und führe ihn zu unserem gewohnten
Tisch, den Haven sicher als unter ihrer Würde betrachtet. Ich weiß, dass die hasserfüllten Blicke erst der Anfang sind, etwas, an das wir uns lieber gleich gewöhnen, wenn wir das Schuljahr überstehen wollen.
    »Alles in Ordnung?« Er beugt sich zu mir herüber, sieht mich beklommen an und legt mir eine Hand aufs Knie.
    Ich nicke, ohne den Blick eine Sekunde von ihr abzuwenden, da sie, wenn sie Roman auch nur im Geringsten ähnelt, diese Sache in die Länge ziehen wird wie eine Katze, die sich alle Zeit der Welt mit einer Maus lässt, ehe sie zum tödlichen Schlag ansetzt.
    »Du sollst wissen, dass ich da bin. Ich werde immer da sein. Auch wenn wir keine gemeinsamen Unterrichtsstunden haben – dank dir, könnte ich hinzufügen.« Er schüttelt den Kopf. »Du sollst wissen, dass ich nicht weggehe. Ich werde weder blaumachen noch verschwinden, schwänzen oder sonst irgendwas in der Richtung. Ich werde jede einzelne sterbenslangweilige Schulstunde auf meinem bescheuerten Stundenplan besuchen. Was bedeutet, dass du nur nach mir rufen musst, wenn du mich brauchst, dann …«
    »Kommst du.« Ich sehe ihn an, aber nur für einen Moment, dann starre ich wieder zu Haven und beobachte, wie sie ihre neue Stellung als Königin der Elite zelebriert und den Vorsitz an einem Tisch führt, an dem sie noch vor ein paar Monaten nicht einmal vorbeigehen, geschweige denn dort Platz nehmen durfte. Und ich kann nur annehmen, dass Stacia und Honor beschlossen haben, ihr Privileg als Schülerinnen der Abschlussklasse wahrzunehmen und die Mittagspause abseits vom Campus zu verbringen, da sie das niemals zulassen würden, wenn sie hier wären, was mich zu der Frage veranlasst, wie sie wohl reagieren werden, wenn
sie zurückkommen und feststellen müssen, dass Haven ihren Platz einnimmt.
    »Pass mal auf«, sage ich, schraube die Flasche mit meinem Elixier auf und trinke einen Schluck. »Das haben wir doch alles schon besprochen, und mir geht es gut. Ich komm schon klar. Ich werde mit ihr fertig. Ehrlich.« Ich wende mich zu ihm um und zeige ihm durch meine Mimik, dass das mein voller Ernst ist. »Wir haben noch eine Ewigkeit zusammen – nur du und ich und die Unendlichkeit.« Ich lächele. »Es ist also nicht unbedingt nötig, dass wir auch noch in Physik nebeneinandersitzen, oder?« Mein Herz macht praktisch einen Satz, als ich sehe, wie seine Augen aufleuchten, seine Stimmung sich aufhellt und er ebenfalls lächelt. »Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen. Seit meinen Meditationen mit Ava und dem Training mit dir bin ich sozusagen ein neues, verbessertes und stärkeres Ich! Und ich werde mit Haven fertig, glaub mir, da hab ich
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