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Es wird Dich rufen (German Edition)

Es wird Dich rufen (German Edition)

Titel: Es wird Dich rufen (German Edition)
Autoren: Simon Cross
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verloren!«
    Feline hielt jetzt nichts mehr zurück. Sie rannte die Stufen hinab, die von der Empore in den Altarbereich führten. Mike hatte keine Chance, sie davon abzuhalten. Doch das war noch sein geringstes Problem. Durch den Wirbel, den Feline veranstaltet hatte, waren die beiden Männer nun natürlich auch auf ihn aufmerksam geworden.
    »Dornbach?« Boone schien sichtlich überrascht.
    »Sie leben? Wie zur Hölle ...?«
    »Man begegnet sich eben immer zwei Mal«, kommentierte Mike trocken und folgte Feline, während Boone nun seinerseits auf den General zurannte, um dessen Schusswaffe an sich zu nehmen.
    »Nun machen Sie schon! Sie brauchen das Blut des Wächters!«, rief er aufgeregt. Die Situation schien vollkommen außer Kontrolle zu geraten. »Stechen Sie zu. Ich kümmere mich um die anderen.«
    Feline war inzwischen unten angekommen, dicht gefolgt von Mike. Sie spurtete, so schnell sie nur konnte, auf ihren Vater zu.
    Ein einziger Gedanke leitete sie: Sie wollte ihn vor dieser schrecklichen Tat bewahren.
    Wie gelähmt starrte der General abwechselnd auf seine Tochter, den Wächter und Boone, der nervös die Waffe entsicherte und nun auf die beiden zielte, die sich ihm unaufhaltsam näherten: Feline und Mike.
    Ein Schuss fiel. Feline griff sich an den rechten Arm und fiel schmerzverzerrt zu Boden.
    Ein entsetztes, lang gezogenes »Nein!« entfuhr dem Mund des Generals. Instinktiv, ohne zu überlegen, richtete er die Lanze auf Boone, der es nicht sehen konnte, da er dem General den Rücken zuwandte.
    Der Agent wollte gerade den zweiten Schuss abfeuern, als er einen starken Schmerz im Bereich seiner Rippen spürte.
    Seine Waffe fiel zu Boden.
    Boone sackte auf die Knie und griff sich an die Brust. Aus ihr ragte die blutverschmierte Spitze der Heiligen Lanze. Der General hatte sie ihm im Reflex von hinten durch den Körper gebohrt, weil er in diesem Moment nur noch eines gewollt hatte: seine Tochter beschützen.
    »Was haben Sie getan?«, stöhnte Boone und hustete. Blut tropfte aus seinem Mund. »Sie haben alles kaputt gemacht, Sie Narr!« Dann brach er zusammen.
    Unterdessen begab sich der General vorsichtigen Schrittes zu seinem Kind. Feline hatte sich wieder aufgerichtet. Sie hielt sich die blutende Stelle an ihrem rechten Oberarm.
    »Ist alles in Ordnung, mein kleiner Engel?«, fragte er behutsam.
    »Es geht so.«
    »Lass mal sehen.« Der General zog langsam Felines Hand von der verwundeten Stelle. »Es ist nur ein Streifschuss«, sagte er erleichtert und nahm sie in den Arm. »Gott sei Dank ist dir nichts passiert!«
    Er hatte über die Sorgen um seine Tochter völlig vergessen, weshalb er eigentlich in diese Höhle gekommen war.
    »Es tut mir leid«, sagte der General den Tränen nahe. »Ich habe alles falsch gemacht. Und ich hätte dich dadurch fast verloren.«
    Jean, der Großmeister und Mike verfolgten die Szene wortlos.
    Der Mond hatte seine Wanderung am Firmament inzwischen fortgesetzt. Die Zeit der Schwarzen Sonne war endgültig vorüber – für dieses Mal. Sie hatten es geschafft! Feline sei Dank.
    Keiner von ihnen bemerkte, wie Boone mit letzter Kraft wieder an die Waffe gelangte, die nicht weit von ihm entfernt auf dem Boden lag.
    »General? Sie wissen doch, was wir mit Verrätern machen«, keuchte Boone. Dann drückte er ab, noch ehe einer der Umstehenden überhaupt reagieren konnte. Die Kugel traf den General direkt ins Herz. Er sackte zusammen, noch während er in Felines Armen lag.
    »Dad!«, schrie sie hysterisch auf.
    Sie spürte, wie sein warmes Blut über ihre Hände tropfte, die sie hinter seinem Rücken verschränkt hatte.
    »Vergib mir«, stammelte der General mit schmerzverzerrtem Gesicht. »Mein kleiner Engel.«
    Mike eilte auf den am Boden liegenden Boone zu und trat ihm mit voller Wucht die Waffe aus der Hand, sodass sie fast über die gesamte Breite des Tempels hinweg über den marmornen Fußboden schlitterte.
    »Sie scheinen das Glück tatsächlich für sich gepachtet zu haben«, sagte der Agent der Söhne Luzifers mit letzter Kraft. Mike hatte Boone kaum verstanden. »Aber freuen Sie sich nicht zu früh. Das ist noch nicht das Ende!« Dann schied er endgültig aus dem Leben.
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte Mike Jean, während er dem alten Mann half, sich aufzurichten.
    »Den Umständen entsprechend«, nickte dieser.
    Dann holte Mike die Schlüssel für die Handschellen, mit denen der Großmeister noch immer gefesselt war, und befreite ihn.
    Stein wandte sich seinerseits
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