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Es war einmal oder nicht: Afghanische Kinder und ihre Welt (German Edition)

Es war einmal oder nicht: Afghanische Kinder und ihre Welt (German Edition)

Titel: Es war einmal oder nicht: Afghanische Kinder und ihre Welt (German Edition)
Autoren: Roger Willemsen
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Du nicht so einen großen Kopf, wie ich ihn habe. Bitte schicke mir ein großes Bild von Dir mit Deinem Hund. Ich bleibe auf Dein Bild mit Deinem Hund gespannt.«
    »Mein Name ist Abdull Ahad, ich bin vierzehn Jahre alt und wohne im Dorf Paghman bei Kabul. Ich bin ein Meter und sechzig groß und wiege 45 Kilo. Meine Augen sind schwarz, und ich habe blonde Haare. Mein liebstes Hobby ist Rindertreiben auf den Feldern. Ich habe keinen bestimmten Alltagsablauf. Daher mache ich, was grade so anliegt. In der Schule zu sein gefällt mir. Ich mag besonders die Fächer Mathematik, Physik und Computerlernen. Wir haben eine zwanzigminütige Pause, wo ich mit dem geehrten Lehrer Volleyball spiele. Freitags haben wir schulfrei. Dann angeln meine Freunde und ich im Fluss. Ich habe meine Eltern und meine Lehrer lieb. Wie findest Du mein von Trauer und vom Krieg gezeichnetes Bild? I love you soon.«

    »Ich heiße Niaz Mohamad Nasim, ich bin fünfzehn Jahre alt und im achten Schuljahr. Ich lebe in einer gebildeten Familie im Dorf Nadirkhan. Ich habe fünf Brüder und einen Hund. Aber ich mag keine Hunde, weil sie Menschen beißen. Warum sollte ich Hunden trauen? Ich liebe das Fach Paschtu. Vormittags arbeite ich auf dem Feld, und nach der Schule bringe ich das Vieh zur Weide. Ich habe keine Zeit, um Sport zu treiben. Über Deinen Brief habe ich mich sehr gefreut.«
    »Ich bin das Mädchen Gulalei. Wir sind mittellose Familien und haben Vieh, Pferde, eine Kuh und Schafe. Von der Kuh bekommen wir Milch, und die Schafe verkaufen wir. Davon leben wir. Das Pferd transportiert unsere Sachen von dem einen in den anderen Ort, weil es in unserem Dorf kein Auto gibt. Wir essen die Eier unserer Hühner, den Rest verkaufen wir auf dem Basar. Von dem Geld kaufen wir uns Schuhe.«
    »Mein Name ist Zakia, ich bin in der siebten Klasse. Ich lebe mit meinen Eltern, vier Schwestern und drei Brüdern. Ich bin das erste Kind. Vom Sport mag ich den Baseball. Ich wünsche mir, in der Zukunft eine gute Ärztin zu werden. Ich habe eine Freundin, die heißt Nasima. Sie ist meine beste Freundin. Sie haben im Haus einen großen Garten. Sie mag Malerei, und ich auch sehr. Wir haben einen Hund, der heißt Bubi.«
    »Ich heiße Basira und gehe ins zehnte Schuljahr. Ich möchte Ihnen meine interessante Lebensgeschichte erzählen. Ich habe einen Bruder, aber ich bin die Jüngste in meiner Familie. Damit jemand aus unserer Familie auf dem Basar einkaufen gehen konnte und damit meine Familie keine Schwierigkeiten bekommt, sagte meine Familie, ich müsste Männerkleidung tragen. Ich habe auch auf dem Basar im Geschäft gearbeitet und habe die Einkäufe mit dem Fahrrad nach Hause gebracht. Bis zum sechsten Schuljahr trug ich Jungskleidung, und erst ab dem neunten Schuljahr habe ich meine Kleidung gewechselt. Da mein Vater das Schulgeld für meine bisherige Schule nicht mehr bezahlen konnte, hat die Schulleiterin mich in der Schule aufgenommen, allerdings unter der Bedingung, dass ich Mädchenkleidung trage. Ein Jahr war es für mich sehr schwer, einen halben Tag als Mädchen und einen halben Tag als Junge mein Leben zu führen. Ich wusste nicht, welchem Geschlecht ich angehöre, aber durch meine Schulleiterin fand ich dies raus. Ich trug keine Jungssachen mehr, fuhr kein Fahrrad und fing an, Mädchenkleidung und langes Haar zu tragen, wie es die Schulleiterin trägt. Das habe ich sehr gemocht. Ich danke der Schule, dass ich jetzt mein Geschlecht gefunden habe. Jetzt möchte ich eine bekannte Person in der Welt werden und danke Ihnen.«

    »Ich heiße Anisa, bin vierzehn Jahre alt und bin im sechsten Schuljahr der Khazani-Schule. Mein Vater ist seit vier Jahren krank und liegt daheim. Weil wir keinen Ernährer haben, arbeite ich, wenn ich von der Schule nach Hause komme, im Haushalt und in der Stickerei. Von dem Geld leben wir. Nach den Hausarbeiten versorge ich die Kuh mit Gras, melke sie, mache aus der Milch Joghurt und verkaufe ihn. Am Abend sitze ich unter der Öllampe und mache meine Schulaufgaben für den folgenden Tag. Morgens in der Frühe gehe ich um sieben Uhr zur Schule und bin mit dem Lernen beschäftigt. Ich lebe mit meiner Familie in Koja Galtan – wir haben zwei Zimmer.«

    »Ich heiße Maliah, Tochter des Mohammed Amin und Schülerin der Mädchenschule im neunten Schuljahr. Die wirtschaftliche Situation unserer Familie ist schwach. Mein Vater ist Verkäufer. Er verkauft mit seinem Karren Lebensmittel, hat aber keine Kunden. Er steht auf der Straße.
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