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ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

Titel: ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)
Autoren: Lutz Spilker
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Ebenso sah es innen aus. Was bringt es, über eine Kolonne von Reinigungskräften befehligen zu können, wenn diese nichts taugt und auch in diesem Fall etwaige Defizite auf Gregorys Konto gehen. Dasselbe Schicksal stand in der Küche parat und war bekannt als Koch.
Fänden sich irgendwann ranzige Butter, zähes Fleisch, pappiges Gemüse und knochenharte Brötchen, mit denen man Glasscheiben einwerfen könnte auf dem Tisch wieder, bekäme Gregory die Schuld. Das dafür vorgesehene Budget war ausreichend und hat keinesfalls in der Geldbörse des Kochs zu verschwinden. Gregory bekommt für all diese Vergehen und Nachlässigkeiten eine Strafe.
Er durfte nur sprechen, wenn es ihm gestattet wurde, er etwas gefragt wurde, oder er etwas mitzuteilen hatte. An manchen Tagen und zu gewissen Anlässen bekam er die Erlaubnis ohne Limit sprechen zu dürfen. Es war sehr befreiend nicht auf seine eigenen Worte achten zu müssen. Sie achtete nicht so sehr auf seine Worte, aber er schien ständig etwas zu murmeln, wenn Gregory sprach. Er achtete permanent auf Gregorys Worte und ließ umgehend eine Strafe ergehen, sobald Gregory das gesetzte Limit verfehlte.
Eine seiner Lieblingsstrafen war die „Stehlampe“. Diese Strafe musste Gregory jedoch noch nie über sich ergehen lassen. Gregorys Vorgänger kannten sich damit allerdings bestens aus, wie erzählt wird. Man stand an einem ganz bestimmten Platz im Raum und durfte sich nicht bewegen. 12 Stunden lang. Man stand auf nur einem Bein, wie ein Flamingo. Damit sich niemand einfallen ließe schlapp zu machen, legte man sich selbst einen dünnen Draht um den Hals, der von der Zimmerdecke herab hing. Ähnlich eines Galgenstricks. Dieser Draht war sehr stabil an der Zimmerdecke befestigt. Es mutete aus ein paar Metern Entfernung wie eine Yoga-Übung an und forderte jedem das Letzte an Körperbeherrschung ab. Wenn alle den Raum verlassen hatten, stand man dort alleine auf einem Bein. Nicht im Traume wäre irgendjemand auf die Idee gekommen, sich dann dieser Marter für einen Moment zu entziehen, dennoch die Verlockung dazu einlud. Hätte man sich jedoch dabei erwischen lassen, wäre unweigerlich mit Folgestrafen zu rechnen gewesen. Gregory besaß ein selten gutes, fast schon einvernehmendes Verhältnis zu seiner Herrschaft und dieses aufs Spiel zu setzen, war zu keiner Zeit sein Wunsch.
Die spontanen Strafen seines Herrn bestanden aus Tritten ins Gesäß oder zwischen die Beine in Richtung Hoden. Auch schlug er gerne mit der Faust zu. Je nach dem wie Gregory gerade stand, traf ihn der Tritt oder der Boxhieb. Gregorys Herr schlug nie ins Gesicht. Ein blaues Auge oder ein fehlender Zahn wären keine Zierde und ihn dann als Paradepferd einem Besucher zu präsentieren, fiele komplett ins Wasser.
Eine weitere der gängigen Strafen war der „Tisch“. Dazu musste man sich auf Knie und Hände begeben, den Rücken grade machen und ein darauf abgestelltes Glas mit Rotwein tragen. Nun musste das Glas balanciert werden, es durfte nicht umkippen. Ein Glas mit Wasser erfüllt evtl. den gleichen Zweck und wäre sicher schneller zur Hand. Das ist bis dahin wohl wahr. Fiele das Glas jedoch um und das Wasser wäre verdunstet, könnten die reinsten Märchen über den Verbleib des Wassers erfunden werden. Bei Rotwein ist die Sachlage eindeutiger.
Man musste nämlich vier Stunden so verharren. Andere Strafen, wie z. B. tagelanges Hungern oder tagelanges Schweigen, schienen dagegen erträglicher.
Die Strafen der Herrin waren von völlig anderer Natur und zielten mehr auf die Männlichkeit, besser gesagt auf die Keuschheit. Hie und da griff sie schon mal unter sein Chemisett, um mit ihren langen Fingernägeln seine Brustwarzen zu zwicken Sie wollte ihm kurze aber eindringliche Schmerzen zufügen, ihn aber auch ein wenig ärgern. Im tiefsten Inneren ihres Herzens war sie eine Frau geblieben und empfand Spuren der Sympathie für ihn.
Es war ein attraktiver Typ mit einem straffen Körper und einer maskulinen Erscheinung. Sein gescheiteltes dunkles Haar und seine Gesichtszüge, erinnerten ein wenig an den jungen Clark Gable. Das typische Menjou-Bärtchen besaß er allerdings nicht.
    Sie rief ihn gerne zu sich, wenn sie sich an- aus- oder umzog. Auch wenn er ihr ein Bad einlassen sollte, zischte das „Es“ durch sämtliche Fugen. Dann war niemand mehr im Haus. Nur sie und er. Die Wirkung auf das männliche Geschlecht war ihr keineswegs fremd. Auch die Beulen in Gregorys Hose blieben ihr nicht verborgen. Er
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