Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erziehen ohne Frust und Traenen

Erziehen ohne Frust und Traenen

Titel: Erziehen ohne Frust und Traenen
Autoren: Elizabeth Pantley
Vom Netzwerk:
geschmolzen wäre. Es hat schon etwas fast Dekadentes, ganz bewusst gegen die Norm zu verstoßen. Und es ist sehr befriedigend, es trotzdem zu tun, wenn es für die Familie in diesem Augenblick das Richtige ist.
    Natürlich breche ich nicht jede Regel; ich überlege genau, welche Regel ich breche, und das passiert auch nicht jeden Tag. Aber wenn mein Herz Ja sagt, werfe ich meine mütterlichen Bedenken über Bord und werde auch wieder ein bisschen Kind. Das tut der ganzen Familie gut.
Sehen Sie die Welt durch die Augen Ihres Kindes
    Kinder sind … kindisch. Ihr Handeln, ihre Gedanken und Worte werden an einem Ort der Unschuld geboren und entspringen einem egozentrischen Weltverständnis. Wenn ein Kind einen Keks haben will, denkt es nur an den herrlichen Schokoladengeschmack und das schöne Gefühl, das man beim Verspeisen hat. Das Kind denkt nicht daran, wie sich der Keks auf seinen Appetit beim Mittagessen auswirkt, dass der Keks nicht wirklich gesund ist oder dass der Keks Geld kostet und sein Naschen das Familienbudget belasten könnte. Dem Kind ist auch nicht bewusst, dass sein unablässiges Fragen und Betteln die Mutter in den Wahnsinn treibt. Es will ganz schlicht und einfach den Keks. Und es ahnt überhaupt nicht, was sein Wunsch in uns auslöst oder aktiviert!
    Anstatt die Motivation unseres Kindes von dem Standpunkt eines Erwachsenen aus zu bewerten, sollten wir sie lieber auf gleicher Augenhöhe betrachten – und als unschuldigen, reinen Wunsch erkennen. Diese Sichtweise hilft uns, die richtige Reaktion darauf zu finden. So lassen sich Tränen und Wut vermeiden – sowohl bei Ihnen als auch bei Ihrem Kind.
    Vergessen Sie nicht, dass Ihr Kind ein Kind ist und noch viel über das Leben lernen muss. Denken Sie daran, dass Ihr Kind es nicht darauf anlegt, Sie zu verärgern oder wütend zu machen und dass es keinen Masterplan geschmiedet hat, um Sie in den Wahnsinn zu treiben. Es lebt nur in seiner kleinen glücklichen Kinderwelt.
Zuckerbrot statt Peitsche
    Es gibt Momente, da lehren uns unsere Kinder mehr über Erziehung als alle Ratgeber und Studien dieser Welt. Erst kürzlich habe ich einen dieser erhellenden Momente erlebt. Ich war zu Fuß mit meinem Sohn Coleton unterwegs. Als typisches Kindergartenkind interessierte er sich für jedes Blatt und jeden Käfer auf dem Weg und blieb etwas hinter mir zurück. Ich war in Eile (wie es bei uns Erwachsenen viel zu oft der Fall ist) und drehte mich zu Coleton um, um ihn zu schnellerem Laufen anzuspornen. Als er mich eingeholt hatte, sagte er mit Tränen in den Augen: »Wenn du das nächste Mal auf mich wütend bist, warum umarmst du mich dann nicht einfach und sagst mir, was ich machen soll.« Daraufhin umarmten wir uns und ich erklärte ihm, warum ich es eilig hatte und er nicht so weit zurückbleiben sollte. Hand in Hand setzten wir unseren Weg fort.
    Werden Sie nicht zu schnell zu streng. Wir können unsere Kinder auch erziehen, ohne unangenehm zu werden. Versuchen Sie es zuerst auf dem sanften Weg – mit freundlichen Bitten, höflichen Appellen und – wie Coleton es mir beigebracht hat – mit einer liebevollen Umarmung.
Alles nicht so wichtig
    Was ist nicht so wichtig? Nun … eigentlich alles. Die meisten Ärgernisse, die wir mit unseren Kindern erleben, sind wirklich Kleinigkeiten – weinen, wenn es ins Bett geht, Streit um ein Spielzeug, die Weigerung, grüne Bohnen zu essen. Ich kann mir nichts vorstellen, was ein Kind in den ersten sechs oder mehr Lebensjahren tun könnte, um bei den Eltern echte Wut auszulösen. Natürlich sind wir manchmal ärgerlich auf unsere Kinder, wir sind schließlich auch nur Menschen. Doch was ich sagen will ist, dass ein kleines Kind gar nicht in der Lage ist, etwas zu tun, das uns erheblich beeinträchtigt. Die Dinge, die ein Kleinkind tut, um den berühmten kleinen Wut-Knopf zu drücken, haben keinerlei Auswirkungen auf unser Leben. Wenn wir das immer im Kopf hätten, wären wir glücklichere, entspanntere Eltern.
    Setzen Sie klare Prioritäten. Ihr ganzes Familienleben gestaltet sich friedlicher, wenn Sie sich klarmachen, dass eine grüne Bohne nur eine grüne Bohne ist – und kein Angriff auf Ihre Werte, auf Ihre Erziehungskompetenz oder Ihre Talente als Koch oder Köchin.
Jedem das Seine
    Ich erinnere mich, wie ein College-Professor seiner Klasse am ersten Tag sagte: »Wenn Sie dem Spitzen Ihrer Stifte dieselbe Aufmerksamkeit widmen wie dem Verfassen Ihrer Doktorarbeit, sind Sie am Ende ein nervliches Wrack.« Als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher