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Erste Dressuruebungen

Erste Dressuruebungen

Titel: Erste Dressuruebungen
Autoren: Anne-Katrin Hagen
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Pferdes (das Pferd ist ein Steppentier und kein Reithallentier!) und fördert sein Vertrauen zum Reiter. Bodenunebenheiten, Bergauf- und Bergabreiten sind eine sehr gute Gymnastikübung.
     

     
    Außerdem wird im Gelände der Gehorsam des Pferdes gefördert. Man kann nicht erwarten, dass ein Pferd an „Schreckgespenstern“ artig vorbeigeht, wenn man es nicht geübt hat. Traktoren, laufende Maschinen, Kühe, Schafe oder Wandererkolonnen lösen in vielen Pferden Angst aus. Da hilft nur, Ruhe zu bewahren. Mit kurz gefassten Zügeln, Kreuzeinwirkung und beiden Schenkeln wird das Pferd gut eingerahmt. Es muss unbedingt verhindert werden, dass das Pferd sich umdreht und davonstürmt. Mit harten Hilfen, Sporen und Gerte erreicht man das Gegenteil − die Angst wird noch größer. Aber wenn man seinem Pferd Zeit lässt, um das „Gespenst“ anzuschauen, und es mit der Stimme beruhigt, kann man das Vertrauen des Pferdes gewinnen: „Wohin mein Reiter mich führt, kann ich ohne Angst gehen.“
    Auch im Gelände sollte das Pferd ständig an den Hilfen sein. Das muss nicht heißen, dass das Pferd immer am dressurmäßig kurzen Zügel gehen muss, am langen Zügel kann man ebenfalls sein Pferd unter Kontrolle haben. Einfach nur so am hingegebenen Zügel ohne Schenkeleinwirkung dahinzuschlendern, hat keinen Wert für die Gymnastisierung des Pferdes, führt auf Dauer zur Überlastung der Vorhand und kann bei unverhofften Schrecksituationen gefährlich werden. Man kann in Wald und Feld sehr gut anwenden, was man in der Reitbahn geübt hat: Macht der Weg eine Kurve, kann man sie wie auf dem Reitplatz korrekt reiten − mit halber Parade und Stellung oder Biegung. Steif wie ein Bügelbrett im Galopp durch die Kurve zu schleudern, ist nicht nur gefährlich, sondern auch schädlich für die Pferdebeine.
    Ist der Weg übersichtlich und der Boden gut, kann man eine Tempoverstärkung im Trab oder sogar im Galopp wagen. Zu Beginn wählt man eine Strecke, die vom Stall wegführt, weil sonst die Gefahr besteht, dass das Pferd dem Reiter die Hand nimmt und davonstürmt. Ist die schöne Strecke zu Ende, wird das Pferd durch mehrere halbe Paraden korrekt aufgenommen und zum Schritt durchpariert. Dabei darf man bei Bedarf die Stimme zu Hilfe nehmen. Geht der Weg bergauf, so gestattet man seinem Pferd eine Dehnung im Hals und es darf mit der Hinterhand schieben. Neigt der Weg sich wieder bergab, so stellt man sein Pferd zusammen, sodass die Hinterbeine mehr Last aufnehmen. Die Vorderbeine müssten sonst über eine längere Strecke die ganze Last des Pferdes und des Reiters tragen. Beim Bergauf- und Bergabreiten muss das Pferd unbedingt gerade gehalten werden. Anderenfalls verliert es seine Balance.
    Dass der Reiter ständig darauf achtet, sein Pferd nicht zu überanstrengen, regelmäßig Schrittphasen einlegt und immer den besten Boden aussucht, also harten, steinigen Wegen ebenso ausweicht wie allzu tiefen, schweren Böden, versteht sich von selbst.
    Wenn man so durch Feld und Flur reitet, kann man sicher sein, nicht nur ein optimales körperliches, sondern auch ein gutes mentales Training für sich und sein Pferd gestaltet zu haben.
     

    Bergauf soll sich das Pferd lang machen und mit der Hinterhand schieben.
     

    Bergab schiebt sich das Pferd zusammen und trägt mehr mit der Hinterhand, um die Vorderbeine zu entlasten.
     

    Ein Ritt in voller Harmonie mit einem gut ausgebildeten Pferd ist der Lohn für konsequente Arbeit.
Schweiß und Mühe sind vergessen − Reiter und Pferd sind nur noch glücklich.

Schlussbemerkung
    Schlussbemerkung
    Die gesamte Dressurarbeit auf dem Reitplatz ist eigentlich nur ein Mittel zum Zweck! Das Ziel der Arbeit muss sein:
    →  Das Pferd soll angenehm zu reiten sein, das heißt, es soll gehorsam, geschmeidig und schwungvoll gehen.
    →  Das Pferd soll schöner werden; es soll an den richtigen Stellen Muskulatur aufbauen und einen zufriedenen Ausdruck bekommen.
    →  Das Pferd soll eine erhöhte Lebenserwartung haben! Dadurch, dass das Pferd gelernt hat, mehr Gewicht auf die Hinterhand zu legen, entlastet es die empfindlichen Vorderbeine. Herz und Kreislauf sind besser trainiert und das Lungenvolumen hat durch tägliches, sinnvolles Training zugenommen.
     
    Die richtige Gymnastizierung bildet die Grundlage für alle weiteren Pläne, die ein Reiter mit seinem Partner Pferd verfolgt. Die in diesem Buch beschriebenen Dressurübungen sollen helfen, dieses Ziel zu erreichen. Es ist wichtig, jedes Pferd als
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