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Erst ich ein Stück, dann du - Hexengeschichten

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Hexengeschichten
Autoren: P Schröder
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hex!“, rief sie laut und wütend. „Verflixt, verhext, verboten!“
     
    Ein lautes Poltern ertönte.
    Florina hielt den Arm von Tobias ganz fest.
    Auf einmal wurde es hell um sie herum
    und sie saß wieder in ihrem Zimmer
    hinter dem Schreibtisch.
     
    „Mach endlich auf!“, hörte sie Simon rufen. „Ich hab eine Überraschung für dich!“
    Florina hob den Kopf. Vor ihr lag das Bild, das sie gemalt hatte. Die Frau im Vordergrund lachte sie an. Ihre Augen waren völlig in Ordnung. Der Mann kuschelte sich glücklich in seinen Bindfadenschal und die Katzen und Hunde spielten im Rinnstein. Den Arm, den Florina umklammert hielt, war in Wahrheit der Hals ihrer Plüschgiraffe. Außerdem trug sie ihre ganz normalen Klamotten. Florina blinzelte zum Bett hinüber: Ihr Schlafanzug lugte unter der Bettdecke hervor. Himmel noch mal, was war passiert? Hatte sie etwageschlafen?

     
    „Florina-Popina!“, brüllte Simon.
    „Soll ich vielleicht die Tür eintreten?“
    „Nein!“, rief Florina erschrocken.
    „Bloß nicht!“
     
    Sie sprang vom Stuhl auf und drehte den Schlüssel herum. In der Diele standen Mama, Papa und Simon. Ein köstlicher Duft lag in der Luft und in Simons Händen zappelte ein kleiner weißer Hund mit schwarzen Flecken.
    „Oh, ist der süß!“, rief Florina. „Darf ich ihn mal halten? “
    „Klar“, sagte Simon. Grinsend drückte er seiner Schwester den Hund in den Arm.
     
    Florina drückte ihn ganz fest an sich.
    „Wo hast du ihn her?
    Dürfen wir ihn behalten?“
    „Klar“, sagte Simon.

    „Den habe ich von …“, wollte er gerade erzählen, doch Frau Lorenz legte hastig den Finger an ihre Lippen. Und Florinas Vater sagte: „Von draußen natürlich. Dort regnet es schließlich Katzen … und Hunde!“

Verrückter Buchstabensalat
    Hier haben sich 5 Begriffe aus der
    Hexenwelt versteckt. Findest du sie?
    Du kannst waagrecht und senkrecht
    nach diesen Worten suchen:

Vergesslichkeit und Beulenfluch
    An diesem Abend saß Mirinda noch lange auf der Bettkante und hielt den Kopf über ihr dickes Hexenlehrbuch gebeugt. Sie versuchte sich die vielen Zaubersprüche und Verwunschtrunkrezepte einzuprägen, die auf den Seiten 6793 bis 8549 notiert waren.
    Mirinda war die Kleinste in der Klasse. Sie war so winzig wie ein Floh, dünn wie ein Strohhalm und außerdem so kurzsichtig wie ein Maulwurf und vergesslich wie ein löcheriger Eimer, in den man hineinschütten konnte, was man wollte, da es sowieso immer gleich wieder verloren ging.
    Mirinda konnte sich einfach keine Zaubersprüche merken und die Rezepte für die Verwunschtrünke warf sie kreuz und quer durcheinander. Das Einzige, was einigermaßen in ihrem Kopf haften blieb, waren die Hexenflüche. Aber die waren in den unteren Klassen noch gar nicht gefragt.
     
    „Tu nicht gut, du Buch!“,
    fluchte Mirinda voller Zorn.
    „Klebe unterm Tuch!“

     
    Hrrritsch!, machte es und das Hexenlehrbuch glitt ihr aus der Hand. Es hoppelte an der Matratzenkante entlang bis zum Fußende und dort schlüpfte es unter die Bettdecke.
    „Ach, du dicker Hotzenplotz!“, rief Mirinda und zog hastig die Decke zu sich heran.
     
    Das Buch lag nicht auf der Matratze.
    Es klebte rundum in der Bettdecke fest.
    „Was soll denn das?“, jammerte Mirinda.
    „Ich wollte doch bloß den Fluch üben!“

    Aber was half’s? Verflucht war nun mal verflucht. Ob es mit Absicht oder aus Versehen geschah, war der Hexenmagie völlig egal. Leider konnte man Flüche nur durch Gegenflüche aufheben. Die aber waren so vertrackt, dass es den jungen Hexen strengstens verboten war, sie zu benutzen. Um ihr Lehrbuch wieder aus dem Bettzeug zu lösen, brauchte Mirinda also einen Zauberspruch, und der stand dummerweise auf Seite 7222.
    Mirinda öffnete den Mund. Fast hätte sie noch einen Zornesfluch ausgesprochen. Im letzten Moment schluckte sie ihn hinunter und rülpste leise. Auch unausgesprochene Flüche hatten es in sich. Dieser hier schmeckte nach gegrillten Würmern.

    „Du blödes Buch, du“, schimpfte Mirinda. „Du und diese ganze Sprüchemerkerei machen mich noch vollkommen römmeldöll.“
     
    Sie zerrte an der Bettdecke.
    Ritsch, machte es
    und schon klaffte ein Riss im Überzug.
    Mirinda zog noch doller.
    Mit dem nächsten Ritsch
    hielt sie das Buch in der Hand.
     
    Im Bettdeckenbezug war nun ein Riesenloch, aber dafür hatte das Hexenlehrbuch nun einen hübschen Blumenbezug aus Stoff. Ludmilla Lunaris, ihre Lehrerin, würde sich bestimmt mächtig darüber aufregen,
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