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Erst ich ein Stück, dann du! 3 Drachengeschichten - Themenband 4

Erst ich ein Stück, dann du! 3 Drachengeschichten - Themenband 4

Titel: Erst ich ein Stück, dann du! 3 Drachengeschichten - Themenband 4
Autoren: Random House
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„Bei den Dummels, die in einer Höhle in der Nähe des Waldrands wohnen, ist ein Ei aus dem Feuer gestohlen worden.“
    „Das ist ja ungeheuerlich!“, rief Dolly bestürzt. „Wer macht denn so etwas?“
    Florians Vater zuckte mit den Schultern. „Es ist in der Tat sehr seltsam. Niemand hat eine Erklärung dafür. Und das Schreckliche daran ist, dass die kleine Meggi ganz allein zu Hause war, als es passierte. Ihre Eltern sind heilfroh, dass ihr nichts zugestoßen ist.“
    Dolly nickte. „Was für ein Glück“, seufzte sie. „Bestimmt macht sich die Kleine schreckliche Vorwürfe.“
    Florians Herz wurde schwer.
    Er hatte noch nie mit Meggi gespielt,
    aber er kannte sie.

    Am nächsten Morgen frühstückte der kleine Drache noch ein wenig von der Pfeffersuppe. Sein Vater hielt Fanta auf dem Arm und seine Mutter fütterte sie. „Lecker, lecker“, schnatterte Fanta, die über Nacht grün geworden war, und gurgelte mit der Suppe.
    Sie spuckte Florian
    eine winzige Flamme ins Gesicht.
    Und Florian knuffte Fanta in den Bauch.
    „Bis später“, rief er.
    Und dann trabte er los. An der Feuerstelle, die er tags zuvor angelegt hatte, wartete Bruno bereits auf ihn.
    „Hast du schon gehört?“, rief er Florian entgegen. „Meggis Geschwister-Ei ist verschwunden.“

    Der kleine Drache nickte. „Ja, das hat mein Papa auch erzählt. Er meinte, es sei gestohlen worden. Und jetzt sind alle Dummels ganz traurig.“
    Er überlegte, ob er Bruno von seiner neuen Schwester erzählen sollte, ließ es dann aber lieber sein.
    „Glaubst du, dass die Mutter den kleinen Vogel wiedergefunden hat?“, fragte er, während sie in den Wald hineinliefen.
    „Keine Ahnung“, brummte Bruno. „Vielleicht ist ihr ja auch was zugestoßen. Vögel können kein Feuer machen. Deshalb sitzen sie auf ihren Eiern, um sie warm zu halten und auszubrüten.“
    Oje! Florian begann sich Sorgen zu machen. Er hatte gestern weit und breit keine Vogelmutter gesehen.

    Endlich erreichten sie den Baum.
    „Friep!“, ertönte es aus dem Nest.
    „Friep! Friep! Friiieeep!“
    Florian und Bruno sahen sich an.
    Wie auf Kommando flatterten sie beide hoch in die Luft, um einen Blick in das Nest zu werfen. Das frische Gras, mit dem sie den kleinen Vogel zugedeckt hatten, war verschwunden und der Vogel bereits ein ganzes Stück gewachsen.
    „Bestimmt hat er das Gras aufgefressen“, meinte Bruno.
    „Oje oje!“, rief Florian. „Ist dir klar, was das bedeutet?“

    „Friiieeep!“, schrie der kleine Vogel verzweifelt. „Friiieeep! ‟
    „Seine Mutter ist nicht gekommen“, sagte Bruno.
    „Bestimmt hat er schrecklichen Hunger.“
    „Dann müssen wir ihn eben füttern“, beschloss Fridolin.
    Sofort ließen die beiden Drachenjungen sich wieder auf den Waldboden herab. Sie sammelten Beeren und pulten Maden und Würmer aus der Erde und warfen alles zu dem Vogel ins Nest.
    „Friep“, sagte er und machte sich gierig darüber her.
    Und so ging es Tag für Tag.
    Florian und Bruno sammelten Beeren,
    Maden und Würmer
    und brachten sie dem kleinen Vogel.
    Blitzschnell fraß er alles auf.
    Er wurde größer und größer.
    Am dritten Tag passte er kaum noch in sein Nest. Den Drachenjungen kam das sehr merkwürdig vor. „Der Vogel ist jetzt fast so groß wie meine Schwester!“, platzte Florian heraus.

    „Was?“, rief Bruno. „Du hast eine Schwester! Seit wann denn das?“
    „Seit drei Tagen“, gab Florian zerknirscht zu. „Sie heißt Fanta. Und eigentlich ist sie ganz in Ordnung. Ich meine, dafür, dass sie ein Mädchen ist.“
    Bruno starrte seinen Freund an. „Und ich dachte, du kriegst einen Bruder.“
    „Ja, das dachte ich eigentlich auch“, meinte Florian achselzuckend. „Hat aber leider nicht geklappt.“ Vielleicht liegt es an Mamas Po, dachte er, traute sich aber nicht, das laut auszusprechen. Vielleicht gab es Mütterpos, durch die keine runden Eier hindurchpassten, sondern nur eierige.

    „Wuhuhu!“, johlte Bruno.
    „Darf ich sie mir mal anschauen?“
    „Wen?“, wollte Florian wissen.
    „Na, deine Schwester Fanta.“
    „Von mir aus“, druckste Florian.
    „So besonders ist sie aber gar nicht.“
    „Egal“, meinte Bruno abwinkend. „Ich hab ja bloß Brüder. Das ist total langweilig.“ Und schon marschierte er voraus über die Wiese auf Florians Höhle zu.
    „Jetzt warte doch!“, rief Florian, flatterte mit den Flügeln und versuchte, über Brunos Kopf hinwegzuspringen. „Du kannst doch nicht einfach … meine Mutter …
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