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Erst ich ein Stück, dann du! 3 Drachengeschichten - Themenband 4

Erst ich ein Stück, dann du! 3 Drachengeschichten - Themenband 4

Titel: Erst ich ein Stück, dann du! 3 Drachengeschichten - Themenband 4
Autoren: Random House
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vielleicht braucht Fanta ihre Ruhe …“

    Aber Bruno hatte den Eingang schon erreicht und im nächsten Moment war er bereits hindurchgeschlüpft.
    Fanta hüpfte auf und ab.
    „Hallo, hallo, hallo!“, quiekte sie
    und sprang direkt in Brunos Arme.
    Bruno drückte sie an seine Brust und wirbelte sie herum. Florians Mutter Dolly lachte und Fanta quietschte so laut, dass es von den Höhlenwänden widerhallte.
    Drachenfluch noch mal!, dachte Florian. Was für ein Aufstand! Hatte sein Freund nicht genug Brüder, die er herumwirbeln konnte? Und wieso tat seine kleine Schwester so, als ob Bruno etwas Besonderes wäre?

    Zwischen ihm und Florian gab es nicht den geringsten Unterschied. Aber so wie eben auf Bruno war Fanta auf ihn noch nie zugeflogen. Florian fand das alles schrecklich peinlich … und ungerecht!
    Wut kochte in ihm hoch.
    Er raste aus der Höhle
    quer über die Drachenwiese
    auf den Wald zu.
    Völlig außer Puste blieb er stehen. Sein Atem war trocken und heiß, aus seinem Rachen kam ein Knurren und aus seinen Nüstern schossen wütende Flammen hervor. Er wollte gerade einen kleinen vertrockneten Busch in Brand stecken, da drang ein Schluchzen an sein Ohr.
    Florian zuckte zusammen.
    Was war das?
    Und woher kam es?
    Vorsichtig bog er die Zweige des Busches auseinander und erschrak, denn mitten darin hockte Meggi und
weinte. Dicke runde Tränen quollen aus ihren Augen und kullerten über die schorfige Drachenhaut. „Was ist los?“, rief Florian bestürzt. Erst im nächsten Moment fiel ihm ein, dass Meggi ihr Geschwister-Ei verloren hatte. Und da war ihm natürlich sofort klar, warum das Drachenmädchen weinte. Wie erstarrt stand er da und wusste nicht, was er sagen sollte.

    Meggi war genauso erschrocken wie er. Ihre Tränen versiegten mit einem Schlag. Stumm und verlegen sah sie Florian an.
    „E-es t-tut mir leid“, stammelte er. „A-aber ich hätte dich gerade beinahe angezündet.“
    „Oh“, sagte Meggi und noch einmal „Oh!“. Und dann fing sie wieder an zu weinen.
    „Das mit deinem Geschwister-Ei tut mir auch leid“, sagte der kleine Drache schnell.
    „Es ist alles meine Schuld“,
    schniefte Meggi.
    „Aber nein!“, rief Florian.
    „Du kannst doch nichts dafür!“
    „Doch“, sagte Meggi.
    „Ich habe es versteckt.
    Und jetzt finde ich es nicht wieder. Ich habe mir so sehr eine Schwester gewünscht. Aber aus einem runden Ei schlüpfen ja immer nur Brüder.“
    Der kleine Drache schluckte. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. „Das hat meine Mutter auch gesagt“, presste er hervor.

    Meggi nickte. „Und deshalb habe ich das runde Ei weggebracht, in ein altes Vogelnest gelegt und dieses dann auf einem Ast platziert. Aber es gibt ja überhaupt keine Vögel, die Dracheneier ausbrüten. Und jetzt muss mein kleiner Bruder sterben.“
    Florians Herzschlag setzte aus.
    „Komm mit!“, rief er,
    packte Meggi an der Pranke
    und zog sie hinter sich her in den Wald.
    In wenigen Minuten waren sie beim richtigen Baum. Florian flatterte hoch und holte das Nest vom Ast herunter.

    Der kleine Vogel, der darin hockte, sah nun fast gar nicht mehr wie ein Vogel aus, sondern eher wie ein kleiner Drache. Seine rosafarbene Haut schimmerte bereits grünlich und der schwarze Schnabel hatte die Form eines Drachenmauls angenommen.
    „Oh, ist der aber schön!“, jubelte Meggi.
    Vorsichtig hob sie den winzigen Drachen aus dem Nest und küsste ihn auf die Nase. „Du bist der beste Drache auf der ganzen Welt“, flüsterte sie. „… Florian.“
    Florians Herz machte einen Satz.
    „Komm, wir rufen deine Eltern“,
    rief er glücklich.
    Und dann liefen sie los zu Meggis Höhle.
    Ihre Mutter weinte vor Freude und Meggi erzählte stockend, warum sie das Ei versteckt hatte. Zum Glück waren ihre Eltern ihr nicht böse. „Die Geschichte über die runden und die eierigen Eier ist nur ein Märchen, das uns schon unsere Großeltern erzählt haben“, erzählte Herr Dommel. „Aber damit muss jetzt Schluss sein. Wir werden euch nie wieder einen solchen Unsinn auftischen“, versprach er und schmiegte
das Drachenbaby in seine Halsbeuge. „Dein kleiner Bruder aus dem runden Ei ist übrigens eine Schwester. “
    Da mussten sie alle herzlich lachen.
    Und Florian lief fröhlich heim,
    um mit Bruno und Fanta zu spielen.

    Labyrinthe-Rätsel
    Drachenjunge Florian hat sich verirrt.
Siehst du ihn? Kannst Du ihm helfen,
zu seiner Drachenhöhle zurückzufinden?

Tilla und der Drachenklau
    „Achtung! Aaachtung!“,
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