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Eroberung unter Palmen

Eroberung unter Palmen

Titel: Eroberung unter Palmen
Autoren: Trish Morey
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schloss die Augen. Um Himmels willen, bitte nicht
Emma. Sie hatten sich in London getroffen. Domenic würde es
doch bestimmt nicht wagen, sie mit hierher zu bringen, oder? Nein, so
gemein konnte er einfach nicht sein.
    "Und,
wer ist es?" fragte sie schließlich.
    Der
Wagen bog in die Hotelauffahrt. "In wenigen Augenblicken wirst
du es selbst sehen. Ich weiß, du möchtest dich erst frisch
machen, aber sie ist wahnsinnig gespannt darauf, dich zu sehen."
    Sebastian
öffnete ihnen die Wagentür und nickte höflich zur
Begrüßung. Doch das entging Opal, denn Domenic schob sie
förmlich ins Innere des Hotels. Einen Arm fest um ihre Schultern
gelegt, führte er sie durch die Halle zu einem etwas
abgeschiedeneren Privatfoyer.
    Nach
dem strahlenden Sonnenschein draußen dauerte es einen Moment,
bis sich Opals Augen an die gedämpfte Hotelbeleuchtung gewöhnt
hatten. Sie nahm die Silhouette einer Frau wahr, die in einem Sessel
saß. Die Frau stand auf und ging auf sie zu.
    Opal
blieb stehen und blinzelte verwirrt.
    Erinnerungen
wurden in ihr wach. Ihr schwirrte der Kopf. Konnte es denn möglich
sein, nachdem inzwischen so viele Jahre vergangen waren?
    Die
Frau kam näher und streckte die Hände aus. "Opal",
sagte sie mit bebender Stimme. Tränen der Rührung
schimmerten in ihren Augen. "Für mich hat sich ein Traum
erfüllt, dass ich dich wiedersehen darf."
    Opal
sah die ältere Dame beinahe unhöflich lange an und suchte
in deren Zügen nach Klarheit. Dann kam ihr unvermittelt die
Erkenntnis.
    "Mutter
…?" hauchte sie.

14.
Kapitel
     
    Mutter
und Tochter weinten und lachten vor Glück, als sie sich
daraufhin in die Arme fielen. Für beide war es wie ein Wunder,
dass sie sich nach so langer Zeit endlich wiedersahen.
    Dann
setzten sie sich auf eines der gemütlichen Sofas, um zu
plaudern. Domenic hielt sich höflich zurück. Er wollte Opal
die Gelegenheit geben, ihrer Mutter wieder näher zu kommen.
    "Warum
hast du das getan?" fragte Opal schließlich. "Wir
haben die ganze Zeit geglaubt, du seist tot. Wo warst du in all den
Jahren?"
    Beinahe
schuldbewusst nahm Pearl die Hand ihrer Tochter in ihre. "Ich
muss dir einiges erklären, und bestimmt wirst du mir hinterher
Vorwürfe machen. Trotzdem darfst du es mir glauben, dass ich
meine Kinder verlassen habe, war für mich das Schlimmste in
meinem ganzen Leben."
    "Wie
konntest du das nur tun?" fragte Opal, die sich schmerzvoll an
jene erste Zeit nach der Trennung zurückerinnerte. "Die
Zwillinge waren erst vier Jahre alt. Monatelang haben sie sich nachts
in den Schlaf geweint. Sie brauchten dich. Du hast uns schrecklich
gefehlt."
    Pearl
rutschte ungemütlich auf dem Polsterstoff hin und her. Wieder
traten ihr Tränen in die Augen, und sie blinzelte verschämt.
"Ich habe ständig an euch denken müssen, aber ich
wusste mir keinen Ausweg mehr. Er ließ mir keine Wahl."
    "Meinst
du damit unseren Vater?"
    Pearl
nickte.
    "Ich
wusste, dass du nicht glücklich warst in eurer Ehe, aber muss
man deshalb gleich gehen und seine Kinder im Stich lassen? Das
begreife ich wirklich nicht."
    "Ich
sehe ein, dass ich einen folgenschweren Fehler gemacht habe",
sagte die ältere Frau. "Ja, ich war unglücklich, denn
dein Vater liebte mich nicht. Stattdessen hatte er eine Geliebte nach
der anderen, bis ich es irgendwann nicht mehr ausgehalten habe."
    "Und
dann hast du ihn verlassen?" warf Opal ein.
    "Pst.
Hör mir zu. Es geht noch weiter." Pearl betupfte sich die
Augen mit einem Taschentuch. Wie um sich zu sammeln, atmete sie tief
ein.
    "Ich
war wahnsinnig eifersüchtig. Ich habe deinen Vater so sehr
geliebt, doch das prallte an ihm ab. Ich wünschte mir nichts
mehr, als dass er meine Gefühle erwiderte. Vermutlich hat sich
das im Laufe der Zeit zu einer Form von Besessenheit entwickelt.
    Schließlich
habe ich mir einen Plan überlegt, wie ich seine Aufmerksamkeit
auf mich lenken könnte. Ich wollte mir einen Liebhaber nehmen
und ihn damit rasend vor Eifersucht machen. Er sollte endlich
erkennen, dass ich ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen konnte.
Dass ich mit Leichtigkeit einen anderen fände, wenn er mich
nicht begehrte. Also suchte ich im Hotel gezielt nach einem
überdurchschnittlich attraktiven jungen Mann, und den habe ich
dann verführt. Wie von mir geplant, hat dein Vater uns auf
frischer Tat ertappt, als wir zusammen im Bett lagen."
    Pearl
schwieg eine Weile.
    "Und
was ist dann passiert?" erkundigte sich Opal.
    "Er
lachte." Pearl schluchzte leise. "Dein Vater stand da und
lachte, als
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