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Eroberung unter Palmen

Eroberung unter Palmen

Titel: Eroberung unter Palmen
Autoren: Trish Morey
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ihr entgegen.
    "Brittany",
rief Opal über die tosenden Flammen hinweg und musste einen
Hustenreiz unterdrücken. "Ich komme. Bleib da unten."
    Die
Vorhänge hinderten sie jedoch daran. Als Opal mit einem Ruck
daran zerrte, glitten sie zu Boden und bedeckten die scharfkantigen
Glassplitter. Sie zog sich auf das Fensterbrett hoch. In diesem
Augenblick hörte sie es.
    Sirenen.
Endlich!
    Sollte
sie das Eintreffen der Feuerwehrleute abwarten? Hielt Brittanny es
dort unter dem Bett überhaupt noch aus?
    Opal
und Brittany trennten nur noch wenige Meter. Die Hitze war
unerträglich, die Luft im Raum rauchgeschwängert. Die
Flammen leckten bereits an der Tür. In wenigen Sekunden würde
die unbändige Macht der Feuerwalze sie überrollen.
    Sie
durfte nicht mehr warten.
    Opal
schwang sich durch das Fenster, landete auf Händen und Knien in
einem Gewirr aus Vorhangstoff und Glassplittern. Sie spürte
einen stechenden Schmerz, aber darum konnte sie sich jetzt nicht
kümmern. Halb blind robbte sie über den Boden zu dem Bett,
das die Kleine als Zufluchtsort gewählt hatte. Sie rief nach ihr
und redete beruhigend auf sie ein. Bei all dem hoffte sie nur, dass
das Kind nicht in Panik geriet und sich irgendwo im Zimmer verstecken
würde. In diesem glutheißen Nebel würde sie Brittany
niemals finden.
    Opal
stieß mit dem Kopf vor das Bett. Sie tastete mit dem Arm
darunter, legte sich ganz flach auf den Boden und hielt angestrengt
Ausschau. Endlich fühlte sie einen winzigen Knöchel, das
Bein eines Kindes, und zog sanft daran.
    "Brittany!"
Keine Antwort.
    Opal
geriet in Panik. Sie hatte doch genau gesehen, wie sich das Kind
bewegt hatte. Sie konnte nicht tot sein. Opal zog fester. Sie
wollte der Kleinen nicht wehtun, aber jede Minute zählte.
Inzwischen stand der Türrahmen bereits in hellen Flammen.
    Das
Mädchen war leicht wie eine Feder. Opal zog sie unter dem Bett
hervor und nahm sie in die Arme. Brittany ließ den Kopf schlaff
vor ihre Brust sinken. Opal drehte sich suchend um.
    Wo
war nur dieses verflixte Fenster? Alles war in dichten, schwärzlichen
Rauch gehüllt. Sie drückte das Kind an sich und hustete.
Dann kroch sie in die Richtung, wo sie das Fenster und damit ihre
einzige Fluchtmöglichkeit vermutete.
    Sie
musste ins Freie gelangen. Nicht nur, um ihr eigenes Leben zu retten.
    Nicht
nur, um das Mädchen in ihren Armen zu retten.
    Sondern
auch Domenics Kind.
    Domenic. Unvermittelt wurde ihr schwindlig, die Lungen brannten ihr. Es tut
mir so Leid!

13.
Kapitel
     
    Domenic
sah den Rauch bereits, als er von der Hauptstraße abbog.
Übellaunig steuerte er den Wagen zu Pearl's Place. Er wusste,
dass Opal ein Frauenhaus unterhielt. Sie war kein einziges Mal ans
Telefon gegangen, als er sie aus London angerufen hatte, und das
hatte ihn verärgert. Dass sie nach seiner Rückkehr aber
verschwunden war, machte ihn völlig fertig.
    Warum
hatte sie ihn verlassen? Sicher, sie hatten vor seiner Abreise eine
kleinere Auseinandersetzung gehabt. Aber so etwas kam in den besten
Familien vor. Eigentlich hätte er ihr gar nicht zugetraut, dass
sie so nachtragend war.
    Zum
Glück hatte er ihr nie gesagt, dass er ihr Geheimnis kannte. Und
natürlich würde sie dort als Erstes Unterschlupf suchen.
Während er weiterfuhr, bemerkte er, dass die Rauchwolken immer
dichter wurden. Das Feuer musste in irgendeinem der umliegenden
Häuser ausgebrochen sein.
    Es
ist ihr Haus.
    Flammen
loderten aus dem Frontfenster, leckten an den alten Ziegeln und
bahnten sich ihren Weg über die Hausfassade.
    Und
wo war die Feuerwehr? Er fuhr an den Straßenrand, ließ
sein Handy aufschnappen und wählte die Nummer.
    "Die
Feuerwehr ist in drei Minuten bei Ihnen", versicherte ihm der
Dienst habende Einsatzleiter. Domenic sprang aus dem Wagen und ließ
den Blick suchend über die Menschenmenge auf der Straße
gleiten. Opal konnte er nicht entdecken. Jemand hielt eine Frau fest,
die hysterisch schluchzte und immer wieder denselben Namen rief.
    "Wohnen
Sie hier?" erkundigte er sich.
    Sie
sah ihn mit vom Weinen geröteten Augen an. Ihr Gesicht war zu
einer Maske des Entsetzens erstarrt. Kraftlos hob sie einen Arm und
deutete auf das brennende Gebäude. "Brittany",
wimmerte sie.
    "Und
Opal?" fragte Domenic. "Wo ist Opal? Ist sie auch in dem
Haus?"
    Die
Frau nickte wortlos und wandte sich von ihm ab.
    Nein!
    Sie
konnte nicht in diesem Inferno sein. Von der Vorderseite war kein
Zugang mehr möglich, alles brannte lichterloh. Er würde es
von der Hofseite aus versuchen. Die
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