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Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit
Autoren: Ray Cummings
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den Drogen schlug ihm gegen die Hüfte. Ein Gedanke kam ihm – die Pille, durch die man kleiner werden konnte!
    Er stand da und schüttelte die Hälfte des Inhalts in die Hand, dann zerdrückte er sie mit Hilfe seiner Gürtelschnalle zu einem feinen Pulver.
    Degg hatte sich den Weg zu Frannie freigekämpft. Er hatte sie losgerissen und ein Stück von der Pflanze weggestoßen, aber nun verstrickte er sich selbst in dem Gewirr.
    Er kämpfte, riß und zerrte an den roten Ästen und versuchte den zähen Tentakeln auszuweichen, die immer wieder vorschnellten. Eine breite Ranke hatte sich um seine Beine gewickelt …
    Mit dem Pulver in der linken Hand raste Martt vorwärts. Ein Teil des roten Dings erschien ihm schwächer und dünner. Martt warf sich in die peitschenden Zweige. Sie versuchten ihn sofort festzuhalten. Er duckte sich vor dem Schlag eines Tentakels, das so stark wie sein ganzer Körper war. Augen glotzten ihm ins Gesicht. Er packte eines und riß es ab. Ein rötlich schimmernder Schleim tropfte von seinen Fingern. Eine Schote streifte sein Gesicht. Martt öffnete sie mit einem Ruck und streifte die Samenkörner ab. Ein roter, ekliger Saft tropfte herunter.
    Martt kämpfte nur mit der rechten Hand. Eines seiner Beine war gefangen. Er stieß mit aller Gewalt um sich, um es wieder zu befreien.
    Die kleineren Zweige ließen sich leicht abbrechen. Sie waren breiig und porös wie manche tropische Pflanzen und vertropften einen klebrigen Saft. Martt erinnerten sie an Schwämme. Er verteilte ein wenig des Pulvers auf den Stellen. Die Pflanze sog es gierig ein.
    Die Zweige schrumpften zusammen. Bei der Pflanze wirkte das Mittel offenbar schneller als bei tierischen oder menschlichen Zellen. Die kleineren Sprosse rollten sich zusammen. Dann schrumpften auch größere Äste. Martt merkte, wie sich ihr Griff lockerte.
    Im nächsten Moment war er frei. Ein winziger verdorrter Ast befand sich an der Stelle, wo zuerst üppiges Wachstum gewesen war. Doch von einem anderen Teil der Pflanze schnellte ein Tentakel zurück und hob ihn hoch.
    Er behielt die Nerven. Er riß ein Loch in die Rinde und rieb ein wenig Pulver dazwischen. Das Ding wurde klein und saftlos. Es beugte sich unter Martts Gewicht, und Martt stürzte zu Boden. Mit ein paar langen Sprüngen brachte er sich in Sicherheit.
    Überall wirkte nun die Droge. Die Riesenpflanze schrumpfte sichtlich ein. Martt stand einen Moment lang untätig da. Er keuchte vor Anstrengung. Er sah, daß Frannie und Zee sich in einiger Entfernung am Hang befanden und sich eng aneinanderschmiegten.
    Degg kämpfte immer noch. Eines seiner Beine wirkte merkwürdig verdreht. Eine Ranke hatte sich fest darum gewickelt, aber Degg behielt immer noch Boden unter den Füßen. Eeff sprang hin und her, zu ängstlich, um näherzukommen, aber doch bereit, seinem Herrn zu helfen.
    Die Ranke wurde kleiner. Martt rannte zu Degg, um ihn zu befreien, aber er kam zu spät. Die größte Ranke schnellte hoch. Im nächsten Moment wurde er mit aller Wucht zu Boden geschleudert.
    Degg lag reglos da.
    Einen Augenblick. Dann war die Pflanze so zusammengeschrumpft, daß Martt die Äste und Tentakel teilen konnte. Er riß sie einfach zur Seite. Er trat auf den roten Ranken herum, trampelte sie zu Brei.
    Alles wurde kleiner. Einzelne, losgerissene Teile zuckten – wurden kleiner – rote, zuckende Bänder mit winzigen grünen Augen – sie blinzelten und verschwanden im Nichts …
     
    »Ist er tot? Oh, Martt, glaubst du, daß er tot ist?«
    Sie beugten sich über Degg, und er öffnete die Augen. Martt kniete neben ihm nieder und stützte ihm den Kopf. Er sagte etwas, flüsterte es mühsam in Zees Sprache.
    Martt winkte Zee herbei.
    »Zee, er will dir etwas sagen. Beug dich dicht zu ihm herunter – er kann nicht laut sprechen.«
    Zee kniete neben ihm nieder. Er keuchte und rang sich jedes Wort ab.
    »Rokk – wollte deine Schwester nach – Eisstadt bringen. Jetzt – da die roten Dinger – frei sind – werdet ihr die beiden – dort finden.«
    Er atmete rasselnd und seufzte dann lange. Aber er raffte sich noch einmal auf.
    »Eeff wird euch führen. Sagt Eeff – er soll euch – durch den – Tunnel – in den Steinturm führen. Und – beeilt euch!«
    Er schloß die Augen. Dann riß er sie noch einmal weit auf. Er versuchte Zee anzusehen. Sie beugte sich noch dichter zu ihm herunter, um sein schwaches Flüstern zu verstehen. »Beeilt euch! Ihr versteht doch – Rokk ist mit Leela allein. Er hat – etwas
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