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Erfuellt

Erfuellt

Titel: Erfuellt
Autoren: Abbi Glines
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bereithielt als eine lieblose Ehe mit einem herzlosen Biest.
    »Wir haben dich schon erwartet. Deine Mutter hat sich mit einer Tasse Kamillentee, den ich ihr gemacht habe, ins Wohnzimmer zurückgezogen. Sie muss dich dringend sehen, Woods. Und ich bin wirklich sehr froh, dass du Rücksicht auf ihre Gefühle genommen und dieses Weibsbild nicht mitgebracht hast.«
    Auch wenn diese Hexe Dellas Namen nicht benutzt hatte, wusste ich, dass sie ihn sehr wohl kannte. Wahrscheinlich wollte Angelina so tun, als hätte sie noch nie von Della gehört, aber das stimmte nicht. Sie war einfach bloß gehässig. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was zum Teufel sie bei meiner Mutter verloren hatte.
    Ich schubste Angelina beiseite und ging ins Haus, ohne ihr zu antworten. Meine Mutter konnte ich schließlich auch ohne ihre Hilfe finden. Wenn sie allein sein wollte, verkroch sie sich immer ins Wohnzimmer. Dort ließ sie sich auf der weißen Samt-Chaiselongue nieder, die einst meiner Großmutter gehört hatte, und starrte durch die riesigen Panoramafenster nach draußen.
    Ich ignorierte das Klicken von Angelinas High Heels, die mir folgte. Egal was sie auch tat, sie ging mir damit grundsätzlich höllisch auf den Keks. Dass sie sich zum Beispiel an einem Tag wie heute, an dem es immerhin um das Begräbnis meines Vaters und somit eine reine Familienangelegenheit ging, einfach aufdrängte, verstärkte meine Abneigung gegen sie nur noch. Warum machte sie das? Und was erwartete sie sich davon? Das hier gehörte jetzt alles mir. Mir. Nicht meinem Vater. Und ganz bestimmt auch nicht meiner Mutter. Jetzt war ich der Kerrington, der das Sagen hatte.
    »Mutter«, sagte ich, als ich ohne anzuklopfen das Wohnzimmer betrat. Ich ließ ihr keine Chance, mich wegzuschicken. Ehe wir dieses kleine Gespräch nicht geführt hatten, würde ich sowieso nicht gehen. Denn egal, wie viel Unrecht sie mir zugefügt hatte: Ich liebte sie. Sie war immer noch meine Mom, auch wenn sie nie an mich gedacht, sondern immer nur meinem Vater zur Seite gestanden hatte. Nie war es um mich gegangen, sondern immer nur darum, was sie für mich wollten. Trotzdem bedeutete sie mir deswegen nicht weniger.
    Meine Mutter wandte ihren Blick nicht von dem Golf von Mexiko vor ihrem Fenster ab. »Woods«, sagte sie. »Ich habe dich erwartet.«
    Mehr nicht. Und das tat weh. Mit dem Tod meines Vaters hatten wir beide einen Teil unseres Lebens verloren. Aber das begriff sie vermutlich einfach noch nicht.
    Ich stellte mich in ihr Blickfeld, sodass sie mich zur Kenntnis nehmen musste. »Wir sollten reden«, erwiderte ich schlicht.
    Sie sah mir in die Augen. »Allerdings.«
    Es wäre so leicht gewesen, ihr die Kontrolle über dieses Gespräch zu überlassen. Aber das würde ich nicht tun. Es war höchste Zeit, dass ich ein paar Grenzen zog. Besonders jetzt, wo ich mit Della zusammen war und wir nach Rosemary zurückgekehrt waren.
    »Na, immerhin ist er allein gekommen«, hörte ich Angelina sagen, die in der Tür stand. Ich drehte mich um und funkelte sie an. Was wollte die denn hier?
    »Das hier geht dich nichts an. Mach, dass du wegkommst«, antwortete ich eiskalt.
    Angelina wich zurück.
    »O doch, das tut es sehr wohl. Sie wird in nächster Zeit hier bei mir wohnen. Ich brauche dringend Gesellschaft, damit ich nicht so einsam bin, und Angelina hat Verständnis dafür. So ein liebes Mädchen. Sie wäre wirklich die perfekte Schwiegertochter gewesen.«
    Ich verstand ja, dass der Schmerz über den Tod meines Vaters noch ganz frisch war. Aber den Ton angeben durfte sie deshalb noch lange nicht. Ich musste vor den beiden Damen dringend ein paar Dinge klarstellen.
    »Wenn überhaupt, dann wäre sie eine egoistische und verdorbene Schlampe von Schwiegertochter gewesen. Gott sei Dank habe ich das bemerkt, ehe es zu spät und mein Leben vollkommen ruiniert war.« Ich hörte, wie beide scharf die Luft einsogen, aber ich würde sie jetzt noch nicht zu Wort kommen lassen.
    »Jetzt habe ich das Sagen, Mutter. Ich werde mich um dich kümmern und dafür sorgen, dass es dir an nichts fehlt. Allerdings werde ich Angelina in meinem Leben weder akzeptieren noch dulden. Vor allen Dingen werde ich nicht mehr zulassen, dass irgendjemand Della verletzt. Ich werde sie vor euch beiden beschützen! Sie ist meine Vollendung, mein Herz gehört nur ihr. Ich halte es nicht aus, wenn sie leidet. Ich kann gar nicht richtig in Worte fassen, was ich alles für sie empfinde. Bitte versteh nur, dass ich niemandem mehr
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