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Erfuellt

Erfuellt

Titel: Erfuellt
Autoren: Abbi Glines
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Entscheidungen einbeziehst«, antwortete Angelina spitz, ehe sie auf dem Absatz kehrtmachte und zur Tür ging.
    »Sie ist ein Miststück. Ignorier sie einfach«, sagte Woods, ehe er sich von dem Tisch abstieß, an dem er gelehnt hatte, und zu mir hinüberkam.
    »Weiß ich doch«, versicherte ich ihm. Trotzdem fürchtete ich tief in meinem Inneren, dass sie recht hatte.
    »Sie sind an der Tür, Della. Lass sie bloß nicht rein, hörst du? Sie wollen uns nur wehtun. Wir müssen deinen Bruder beschützen. Sie haben schon mal versucht ihn zu töten. Und dieses Mal wollen sie uns umbringen. Lass sie nicht rein! Lass sie bloß nicht rein. Schhh. Hör auf zu weinen, du kleine Göre! Du musst leise sein. Ganz leise. Dann verschwinden sie wieder.«
    Ich presste beide Hände auf meinen Mund, um die angstvollen Schreie zu unterdrücken, die ich nicht unter Kontrolle hatte. Ich hasste es, wenn das passierte. Mom würde hinterher wieder gemein sein. Sie konnte es nicht leiden, wenn Leute an unsere Tür klopften. Es regte sie auf. Und dann begann sie, mit ihm zu sprechen. Er war zwar nicht da, aber sie sah ihn trotzdem. Und das machte mir eigentlich am meisten Angst.
    »Steh auf! Sie sind weg. Geh zur Tür und hol das Paket, das sie dagelassen haben. Und pass auf, dass sie dich nicht sehen«, flüsterte Mom.
    Ich wollte die Tür nicht öffnen. Ich wollte es einfach nicht, auch wenn ich mir nicht sicher war, was da draußen lauerte. In letzter Zeit zwang Mom mich immer öfter dazu. Seit meinem sechsten Geburtstag.
    Schmerz breitete sich in meinem Schädel aus, als Mom mich am Pferdeschwanz packte und brutal nach oben riss. Ich durfte jetzt auf keinen Fall weinen. Das würde alles nur noch schlimmer machen.
    »Geh!«, schrie sie in einem Ton, der kalte Schauer über meinen Rücken jagte. Ein fester Schubs beförderte mich aus der Toilette hinaus in den Flur. Sie würde in dem kleinen Raum warten, bis ich mit dem Paket zurück war.
    Ich sah mich nach ihr um, aber anstatt ihres wilden, völlig entrückten Blickes sah ich nur Blut. Es strömte aus der Toilette hinaus in den Flur. Nein. Nein, da sollte kein Blut sein! Plötzlich zerriss ein angsterfüllter Schrei die Stille. Er kam aus der Toilette.
    Ich fuhr auf und konnte den Schrei immer noch hören. Er kam aus meiner Kehle, so wie immer. Es war nicht meine Mutter, die da aus Leibeskräften schrie, sondern ich.
    Ich war immer noch allein. Während ich mich im Wohnzimmer umsah, versuchte ich tief und ruhig zu atmen. Mein Herz hämmerte gegen meine Rippenbögen wie ein Presslufthammer. Ich zog meine Beine an und legte mein Kinn auf die Knie. Ohne Woods schlief ich nur selten ein. Wenn er neben mir lag, konnten die nächtlichen Panikattacken nicht so übermächtig werden.
    Die Uhr am Kühlschrank sagte mir, dass es bereits nach 21   Uhr war. Er hatte schon vor über einer Stunde zurück sein wollen. War er länger bei seiner Mom geblieben? Ich griff nach meinem Handy, das auf dem Kaffeetischchen lag, und sah, dass ich zwei Anrufe verpasst und eine Nachricht bekommen hatte. Alle von Woods. Ich öffnete die SMS .
    Bitte melde dich! Ich mache mir Sorgen um dich, und Mutter ist während des Dinners ohnmächtig geworden.
Ich nehme an, dass sie nicht genug gegessen hat.
Ruf mich an, Süße!
    Das war jetzt zehn Minuten her. Ich schoss vom Sofa hoch und wählte gerade seine Nummer, als die Tür aufsprang und Woods eintrat. Sein Blick heftete sich auf mich, und er atmete tief aus. »Gott sei Dank. Verdammt, Baby, du hast mir einen Riesenschreck eingejagt.«
    Ich ließ mein Telefon fallen und ging auf ihn zu.
    »Es tut mir so leid. Ich bin eben erst aufgewacht, nachdem ich auf der Couch eingenickt bin. Wie geht es deiner Mutter?«
    Woods zog mich an sich und schlang seine Arme um mich. »Sie war zu schwach, um aufzustehen, also habe ich den Notarzt gerufen. Angelina hat immer wieder gesagt, dass es vielleicht ein Schlaganfall sein könnte. Sie ist mit Mom ins Krankenhaus gefahren, damit ich nach dir sehen kann.«
    Ich gab ihm einen leichten Schubs. »Na, dann aber nichts wie hin, los! Fahr ins Krankenhaus! Oder warte, ich ziehe mir nur schnell meine Schuhe an und komme mit.«
    »Bist du sicher? Wenn du total k.   o. bist, möchte ich dich nicht mit ins Krankenhaus schleifen. Kann sein, dass wir die ganze Nacht da ausharren müssen.«
    Ich schlüpfte in meine Tennisschuhe und fuhr mir mit der Hand durchs Haar. »Nein, nein, schon gut. Ich will bei dir sein.«
    Woods lächelte und streckte mir
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