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Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Titel: Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!
Autoren: MARY NICHOLS
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immer hoch im Kurs und mit ihr die Schmuggelei. Um des überhandnehmenden Schwarzhandels Herr zu werden, hatte man schließlich die Küstenwache ins Leben gerufen.
    „Schmugglern das Handwerk zu legen macht dich gewiss nicht beliebt bei den Leuten“, griff Stacey das Gespräch wieder auf. „Die meisten Menschen haben gegen den Schwarzhandel nichts einzuwenden und nehmen die Waren, die illegal ins Land kommen, gern an.“
    „Das mag sein, aber Schmuggler sind alles andere als harmlose Gesellen, die den Leuten bezahlbaren Komfort liefern und niemandem ein Haar krümmen, wie wir als behütet aufgewachsene Menschen vielleicht annehmen. Bei vielen von ihnen handelt es sich um entlassene Soldaten ohne Arbeit, die vorzüglich mit Feuerwaffen und explosiven Stoffen umzugehen wissen und geschickt darin sind, sich unbemerkt fortzubewegen – Kenntnisse, die sie während des Militärdienstes erworben haben. Die meisten von ihnen schrecken nicht davor zurück, jemanden, der ihnen im Weg steht, umzubringen. Und auch der Schaden, den sie ihrem Land zufügen, ist enorm. Sie zu schnappen ist ein schwieriges Unterfangen, doch da ich Herausforderungen liebe, bin ich mit von der Partie. Morgen reise ich wieder ab, um an der Ostküste entlangzupatrouillieren und Informationen darüber zu sammeln, wann und wo das nächste Schiff mit Konterbande anlegen wird. Begleite mich, wenn du möchtest.“
    Für einen Moment war Stacey versucht, das Angebot anzunehmen, aber dann entsann er sich seiner Verpflichtungen und lächelte wehmütig. „Ich fürchte, ich kann nicht mitkommen. Ich muss nach Malcomby Hall zurück.“
    „Um dir Vorhaltungen machen zu lassen?“
    Der Viscount lachte. „Davon gehe ich aus. Mein Vater drängt mich, endlich wieder zu heiraten. Er ist der Meinung, dass ich lang genug Witwer gewesen bin und meine Tochter eine Mutter braucht. Was Julia anbetrifft – sie ist durch und durch von ihren Großeltern verzogen worden. Ich werde ihre Erziehung in die Hand nehmen und mich um sie kümmern müssen.“
    „Du scheinst nicht sehr erfreut über die Aussicht.“
    „Sie ist mir fremd geworden und gebärdet sich mir gegenüber mit höflicher Gleichgültigkeit, so, als sei ich ein Besucher, der die Gastfreundschaft des Hauses längst überstrapaziert hat. Das ist verständlich, bedenkt man, dass ich bereits bevor sie zur Welt kam, der Armee beitrat, und wir uns nur selten gesehen haben. Meine Frau stellte fest, dass sie guter Hoffnung war, als ich mit meinem Regiment nach Indien versetzt wurde. Wegen ihres Zustandes und aus Angst vor dem Klima lehnte sie es ab, mich zu begleiten. Ihre Konstitution war leider nicht sehr robust, und sie verstarb, wie du weißt, bei Julias Geburt …“
    Topham seufzte. „Das tut mir leid, mein Lieber. Du bist also nach London gekommen, um dir eine neue Gemahlin zu suchen?“
    „Ich kann nicht behaupten, dass die Wünsche des alten Herrn auch meine sind. Nein, ich bin aus anderen Gründen hier. Die Saison hat noch nicht begonnen, und selbst wenn, ich verspüre kein Interesse an einer der Debütantinnen, die der Gesellschaft präsentiert werden. Meist sind diese Mädchen viel zu jung und oberflächlich. Falls ich wieder heirate, will ich eine Frau meines Alters oder eine, die vielleicht etwas jünger ist, damit ich unter Umständen meinem Vater den Wunsch nach einem männlichen Erben erfüllen kann. Sie sollte ein Mindestmaß an Intelligenz besitzen, gesunden Menschenverstand an den Tag legen, und natürlich müssen wir einander ein wenig zugeneigt sein. Indes halte ich es für unwahrscheinlich, dass eine solche Kandidatin im Londoner ton zu finden ist. Es wäre ohnehin kein leichtes Unterfangen, denn selbst wenn eine Frau für mich infrage käme, müsste sie meine widerspenstige Tochter mit in Kauf nehmen. Und im Augenblick würde ich Julia niemandem zumuten wollen.“
    „Sie wird doch nicht so unerzogen sein, wie du anzudeuten versuchst!“
    „Leider übertreibe ich nicht. Sie ist ein Wildfang erster Güte, reitet im Herrensattel, schießt, fischt und jagt, als sei sie ein Junge. Ich wünschte fürwahr, sie wäre einer, dann könnte ich stolz auf ihre Fertigkeiten und ihr Temperament sein. Julia hat nichts an sich, was sie als eine junge Dame auszeichnen würde, und das ist angesichts ihrer dreizehn Jahre äußerst beklagenswert.“
    „Wenn sie in die Gesellschaft anderer junger Damen käme, würde sich das rasch ändern. Schick sie auf eine Schule für höhere Töchter.“
    „Das ist meine
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