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Erbin des Gluecks

Erbin des Gluecks

Titel: Erbin des Gluecks
Autoren: Margaret Way
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dunklen Wolke überschattet. Ich habe nie begriffen, was Grandpa deiner Familie nach Sir Theodores Tod angetan hat. Niemand spricht darüber.“
    „Das werde ich auch nicht tun“, erklärte Bryn ernst. „Es wäre der schlechteste Zeitpunkt.“
    „Natürlich“, lenkte Francesca sofort ein. „Aber die Sache beschäftigt dich noch?“
    „Und wie.“ Er warf ihr einen raschen Blick zu. „Du könntest zum Beispiel zu den Feinden gehören.“
    Francesca sah angespannt aus dem Fenster. Wie wunderbar der Regen die Wüste zum Leben erweckt hatte! „Du weißt, das stimmt nicht.“ Sie liebte ihn grenzenlos und würde es immer tun.
    Bryn lachte kurz auf. „Du bist allerdings keine typische Forsyth.“ Sie erinnerte ihn mehr an einen Engel unter Dämonen.
    „Hasst du uns?“ Die Frage kostete Francesca einige Überwindung, wenngleich sie berechtigt war. Lady Antonia hatte Sir Francis zutiefst verachtet. Dafür musste es einen Grund geben.
    Ein Schatten glitt über Bryns Gesicht. „Das könnte ich niemals, Francey. Wie kommst du nur auf die Idee?“
    „Man kann niemanden hassen, dessen halbe Seele man besitzt“, gab sie zu. Für sie selbst änderte sich alles, sobald sie mit Bryn zusammen war. Sie lebte intensiver und empfand eine prickelnde Spannung, die Leib und Seele erfasste.
    Bryn sah sie überrascht an. „Glaubst du immer noch daran?“
    „Ohne dich wäre ich jetzt nicht hier“, antwortete sie und seufzte leise. „Deshalb will ich, dass wir Freunde sind.“
    „Nun, das sind wir“, versicherte er mit ironischem Unterton. „Ich möchte, dass du mir etwas versprichst, Francey.“
    „Wenn ich kann …“
    „Du musst“, bekräftigte er und wich einem roten Felsblock aus, der wie ein vorzeitliches Ungeheuer zwischen den dichten goldgelben Grasähren lauerte. „Wenn du dich unsicher fühlst oder dir wegen etwas Sorgen machst, bin ich immer für dich da. Wirst du daran denken?“
    „Das verspreche ich.“
    „Wirklich?“
    „Wirklich. Ich breche nie ein Versprechen. Es ist für mich wie ein Schwur.“
    „Das wollen wir mit einem Händedruck besiegeln.“ Bryn trat auf die Bremse und hielt im Schatten einiger Akazien, die sich reich mit süß duftenden Rispen geschmückt hatten. „Gib mir deine Hand.“
    Francescas Herz begann heftig zu klopfen. „Einverstanden“, sagte sie und reichte ihm die Hand. Ob ihr Gesicht ihren inneren Aufruhr verriet? Es fiel ihr schwer, ruhig zu bleiben. Sie fürchtete Bryn Macallan und die Macht, die er über sie besaß. Das ging so weit, dass sie Angst hatte, mit ihm allein zu sein, obwohl sie sich manchmal stundenlang nach ihm sehnte.
    Bryn ergriff ihre Finger – nicht sanft, sondern fest, als wollte er ihr dadurch klarmachen, wie ernst er ihr Einverständnis nahm. Für Francesca war es eine verwirrend intime Berührung. Ihr Blut pulsierte schneller, gleichzeitig empfand sie eine süße Schwäche. Für wenige atemberaubende Momente überließ sie sich ihrem Verlangen und ihren Wünschen. Sie liebte Bryn Macallan. Das war nie anders gewesen. Er bildete den Mittelpunkt ihres Lebens. Dabei wusste sie, dass Carina zu ihm gehörte. Trotzdem handelte sie nicht danach. Welche Demütigung! Sie musste sich stärker dagegen wehren.
    „Wie mag das alles enden, Francey?“, fragte Bryn leise, ohne ihre Hand loszulassen, wie sie erwartet hatte. „Du weißt, dass ich ‚Titan‘ übernehmen will?“
    Francesca antwortete nicht gleich. „Ich kenne deinen Ehrgeiz“, sagte sie dann, „und ich weiß, dass du ernste Absichten hast. Du deckst deine Karten nicht auf, aber es wird dir vermutlich nicht schwerfallen, Onkel Charles auszumanövrieren.“
    „Bestimmt nicht.“ Das klang nicht etwa überheblich. Es war lediglich die Feststellung einer Tatsache.
    „Grandpas größter Wunsch war, dass du und Carrie heiraten würdet. Ihr solltet die feindlichen Familien versöhnen.“
    „Das ist mir klar.“ Bryns Ton verriet keine große Begeisterung. Jedenfalls kam es Francesca so vor.
    „Wird sich dieser Wunsch erfüllen?“
    Bryn wusste, dass sich Carina zu seiner erbittertsten Feindin wandeln würde, wenn die lang ersehnte Verbindung nicht zustande kam. Darüber musste er lachen, aber es klang nicht heiter. „Überlass das alles mir“, bat er. „Im Moment gilt meine Sorge ausschließlich dir.“
    „Mir?“ Ihr wurde glühend heiß, und sie fand keine weiteren Worte.
    „Ja, dir. Warum überrascht dich das so? Wir sehen uns selten … viel seltener, als ich möchte.“ Als sie weiter
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