Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
Vom Netzwerk:
dessen Namen Eragon vergessen hatte, und an der Elfenstadt Osilon und über Quadratmeilen von weglosem Wald, von denen jede einzigartig und doch fast identisch mit ihren ungezählten Brüdern war.
    Als am späten Abend schließlich der Mond und die Sonne einander gegenüber tief am Horizont standen, erreichte Saphira Ellesméra und glitt hinab, um inmitten der lebenden Bauten der größten und stolzesten Elfenstadt zu landen.
    Arya und Fírnen erwarteten sie, zusammen mit Roran und Katrina. Als Saphira näher kam, bäumte Fírnen sich auf, spreizte die Flügel und stieß ein freudiges Brüllen aus, das die Vögel meilenweit im Umkreis erschreckt auffliegen ließ. Saphira antwortete auf die gleiche Weise, nachdem sie sich auf die Hinterbeine niedergelassen und Cuaroc sanft auf dem Boden abgesetzt hatte.
    Eragon schnallte sich los und glitt von Saphiras Rücken hinunter.
    Roran kam auf ihn zugelaufen, fasste ihn am Arm und schlug ihm auf die Schulter, während Katrina ihn auf der anderen Seite umarmte.
    Lachend sagte Eragon: »He! Halt, ich bekomme keine Luft mehr! Also, wie gefällt euch Ellesméra?«
    »Es ist wunderschön!«, antwortete Katrina lächelnd.
    »Ich dachte, du hättest übertrieben«, meinte Roran, »aber es ist genauso beeindruckend, wie du gesagt hast. Die Halle, in der wir wohnen …«
    »Die Tialdarí-Halle«, ergänzte Katrina.
    Roran nickte. »Ja, die. Sie hat mich auf einige Ideen gebracht, wie wir Carvahall wieder aufbauen sollten. Und dann Tronjheim und Farthen Dûr …« Er schüttelte den Kopf und stieß einen leisen, bewundernden Pfiff aus.
    Wieder lachte Eragon, dann folgte er den anderen den Waldpfad entlang zum westlichen Rand von Ellesméra. Arya gesellte sich zu ihnen und sah genauso königlich aus wie einst ihre Mutter. »Schön, dich wiederzusehen, Eragon, willkommen zurück.«
    Er sah sie an. »Ja, ein schönes Wiedersehen, Schattentöterin.«
    Sie lächelte über die Anrede und die Abenddämmerung unter den schwankenden Bäumen schien heller zu strahlen.
    Nachdem Eragon Saphira den Sattel abgenommen hatte, erhoben sie und Fírnen sich in die Luft – obwohl Eragon wusste, dass Saphira von der Reise erschöpft war – und verschwanden zusammen in Richtung der Felsen von Tel’naeír. Als sie davonflogen, hörte Eragon Fírnen sagen: Ich habe heute Morgen drei Hirsche für dich gejagt. Sie liegen auf dem Gras vor Oromis’ Hütte.
    Cuaroc folgte ihnen, denn Saphira trug noch immer die Dracheneier und es war seine Pflicht, die Eier zu schützen.
    Roran und Katrina führten Eragon durch die Stadt, bis sie zu einer von Hartriegel und Malven umstandenen Lichtung kamen. Dort waren mit einer reichen Auswahl von Speisen beladene Tische aufgebaut. Viele Elfen in ihren prächtigsten Gewändern begrüßten Eragon mit leisen Rufen, melodischem Gelächter und kurzen Liedern und Musikstücken.
    Arya nahm ihren Platz an der Stirnseite der Festtafel ein und der weiße Rabe Blagden saß auf einer mit Schnitzereien verzierten Sitzstange in der Nähe, krächzte und gab gelegentliche einzelne Verszeilen von sich. Eragon saß an Aryas Seite und sie aßen und tranken und feierten bis spät in die Nacht.
    Als das Festmahl sich seinem Ende näherte, schlich Eragon sich für einige Minuten davon und lief durch den dunklen Wald zum Menoa-Baum. Dabei ließ er sich mehr von seinem Geruchssinn und Gehör leiten als von seinen Augen.
    Er trat unter dem Astwerk der großen Kiefern hervor und über ihm erschienen die Sterne. Dann hielt er inne, um seine Atmung zu verlangsamen und sich zu sammeln, bevor er sich einen Weg durch das Bett aus Wurzeln suchte, das den Menoa-Baum umgab.
    Am Fuß des gewaltigen Stamms blieb er stehen und legte die Hand auf die rissige Borke. Er streckte seinen Geist nach dem langsamen Bewusstsein des Baums aus, der einst eine Elfe gewesen war, und sagte: Linnëa … Linnëa … erwache! Ich muss dringend mit dir sprechen! Er wartete, nahm aber keine Reaktion von dem Baum wahr; es war, als versuche er, sich mit dem Meer, der Luft oder der Erde selbst in Verbindung zu setzen. Linnëa, ich muss mit dir sprechen!
    Ein Windseufzer schien durch seinen Geist zu streichen und er spürte einen fernen, schwachen Gedanken, einen Gedanken, der sagte: Was, oh Reiter …?
    Linnëa, als ich das letzte Mal hier war, habe ich gesagt, ich würde dir für den Sternenstahl unter deinen Wurzeln geben, was immer du willst. Ich werde Alagaësia bald verlassen, daher bin ich gekommen, um mein Versprechen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher