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Entfuehrt

Entfuehrt

Titel: Entfuehrt
Autoren: Stephanie Tyler
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liebkoste ihren Arm, ihre Brust, ihren Bauch, ließ seine Hand über ihre Hüfte und ihren Oberschenkel gleiten, als könne seine Berührung alle ihre Wunden heilen.
    Aufmerksam beobachtete er ihr Gesicht, während er sie streichelte. Für den Fall, dass es ihr zu viel wurde. Aber sie hielt ihn nicht davon ab. Und als er fertig war, hob er die Hand zu ihrem Gesicht und strich zart mit dem Daumen über den Bluterguss auf ihrer Stirn.
    »Danke«, wisperte sie angespannt. »Ich weiß, nach dem, was ich dir erzählt habe … es wird nicht einfach gewesen sein.«
    »Ich tue nichts nur aus Mitleid. Das habe ich noch nie getan«, erwiderte er und drückte seinen Unterleib vorsichtig gegen ihren, damit sie spürte, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Denn im Moment war es das Wichtigste, sie zum Lächeln zu bringen.
    Und als sie tatsächlich lächelte, vergaß er die Sorge um ihre Wunden, um das Feuer und die Schüsse. Er musste weiter mit ihr, und zwar bald, denn er würde nicht zulassen, dass es hier zu Ende ging. Er konnte nicht anders, er küsste sie erneut. Ein langer, inniger Kuss, der ihm noch immer nicht genügte. Seine Hand ruhte auf ihrer Hüfte, und ihre Hand schloss sich zum zweiten Mal in dieser Nacht um seine.
    Er zog sich zurück, als er trotz der ratternden Feuersalven das Brummen eines Motors hörte.
    In Sicherheit. Endlich, verdammt.
    »Ist das für uns?«, fragte sie. Er wandte sich ihr zu und wollte ihr sagen: Ja, sie kommen zu uns . Aber sie war bereits eingeschlafen. Sie wirkte tatsächlich friedlich, ihre Finger noch immer mit seinen verschränkt.
    Er wusste, es würde lange dauern, bis er wieder Frieden fand.

 
    1
    Zwei Monate später
    Isabelle Markham klopfte leicht an die schwere Metalltür und hörte das scharfe »Was gibt’s?«, das von der anderen Seite zu ihr drang. Kurz überlegte sie, ob sie wieder gehen sollte.
    »Die Navy SEALs, die dich gerettet haben, sind auch hier stationiert. Ich bin sicher, du wirst ihnen früher oder später über den Weg laufen. Wird das für dich ein Problem?« Der Admiral – der Mann, den sie als Onkel Cal kannte – sah sie über den Schreibtisch hinweg prüfend an.
    »Es ist absolut kein Problem«, erwiderte sie, ehe sie die letzten Papiere unterzeichnete, mit denen sie sich verpflichtete, für die nächsten drei Monate der U.S. Navy als zivile Beraterin zur Verfügung zu stehen.
    Sie hatte es so gemeint. Es war kein Problem. Sie wollte die Sache abschließen. Morgen begann sie ihre Arbeit auf der Militärbasis, und sie wollte nicht, dass irgendetwas Überraschendes sie aus dem sorgsam aufrechterhaltenen Gleichgewicht brachte. Um dieses Gleichgewicht hatte sie die letzten zwei Monate gekämpft.
    Sie betrat das Büro und stand dem Mann gegenüber, der ihr Leben gerettet hatte.
    Jake Hansen war über eins achtzig groß. Er trug einen Kampfanzug in Tarnfarben. In Afrika war sein Haar von einem dunkelgrünen Bandana verdeckt worden. Sein ganzes Gesicht war, mit Ausnahme seiner Augen, deren Farbe irgendwo zwischen Stahl und Rauch einzuordnen war, ebenfalls von Tarnfarbe bedeckt gewesen, die im Laufe der Zeit langsam verblasst war. Während die Stunden verrannen, hatte sie einen Blick auf den Mann hinter der Maske des SEALs werfen können.
    Sie erinnerte sich auch, wie ein Sanitäter ihr die schmierige Farbe vom Gesicht gewischt hatte, als sie auf dem Weg ins Krankenhaus waren.
    Sein Haar war länger und blonder, als sie gedacht hatte. Aber ihre anderen Vermutungen erwiesen sich jetzt als richtig. Er war einer der attraktivsten Männer, denen sie je begegnet war. Kantige, ebenmäßige Gesichtszüge, die tatsächlich noch anziehender wirkten, weil er sich offenbar seiner Attraktivität nicht bewusst war.
    Er starrte sie einfach an, als würde sie verschwinden, wenn er sie nur streng genug anblickte.
    »Lieutenant … Jake … Ich bin Isabelle Markham.« Ihre Stimme schien in dem kleinen Raum widerzuhallen. Sie zwang sich zu atmen.
    »Ich weiß, wer Sie sind«, erwiderte er lediglich. Sie versuchte, beim Klang seiner Stimme nicht unwillkürlich zu lächeln. Seine Stimme war tief und rau wie in ihrer Erinnerung. Eine Stimme, die sich einen Weg in ihre Träume gebahnt hatte.
    Als sie direkt im Anschluss an ihre Rettung im Krankenhaus gelegen hatte, war sie mitten in der Nacht aufgewacht und hatte nach seiner Hand gesucht. Im Traum war sie sicher gewesen, er läge direkt neben ihr.
    Sie ertappte sich noch immer dabei, wie sie nach seiner Berührung suchte. Aber jetzt tat
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