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Entfuehrt von einem Prinzen

Entfuehrt von einem Prinzen

Titel: Entfuehrt von einem Prinzen
Autoren: Susan Stephens
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achtzehn Uhr im L’Hirondelle.“ Er beharrte auf seinem Vorschlag. „Meinst du, das schaffst du?“
    Also hatte er nicht vergessen, dass sie meistens zu spät kam. „Können wir uns nicht im Club treffen?“
    „In welchem Club, Mia?“
    Er klang, als würde er langsam die Geduld verlieren. „Das fragst ausgerechnet du?“ Sie gab sich betont ungläubig. Er konnte ja nicht wissen, dass sie über den gefragtesten Club der Saison nur durch ihre Mitbewohnerinnen Bescheid wusste. Die hübschen Mädchen waren stets über die neuesten Trends informiert, wohingegen Mia sich eigentlich nie für die Clubszene interessiert hatte, weil sie eben einfach kein Partygirl war. „Im Columbus. Wo sonst?“
    „Dort verkehrst du?“
    Sorglos ging sie darüber hinweg. „Du hast von dem Club gehört?“ Wenn nicht Ram, wer dann?
    „Klar. Deshalb weiß ich auch, dass dort um sechs noch nicht geöffnet ist.“
    Verflixt! Mia ärgerte sich über ihren dummen Fehler. Die Mädchen hatten doch erzählt, dass im Columbus erst spät in der Nacht etwas los war. Und es war ja klar, dass Ram sich möglichst früh mit ihr treffen wollte, um später ohne sie um die Häuser zu ziehen. „Ich habe erst um achtzehn Uhr Feierabend. Können wir uns nicht später treffen?“ Dann hätte sie wenigstens noch Zeit für eine Rundumerneuerung. Die Mädchen würden es schon richten. Für das Wiedersehen mit Ram wollte sie so gut wie möglich aussehen.
    „Dann komm direkt von der Arbeit zum Hotel.“ Ram ging nicht auf ihren Vorschlag ein. „Ich habe sowieso noch am Wagen zu tun. Etwas frische Luft wird mir daher ganz guttun.“
    Aha, er betrachtete sie also als willkommene Abwechslung zu seinen Ölputztüchern. Sehr schmeichelhaft!
    Die Haarspraywolken im Salon nahmen ihr fast die Luft zum Atmen, und das schwere Parfüm ihres Chefs tat ein Übriges. Wie Ram legte auch Monsieur Michel keinen Wert auf Zurückhaltung. Wahrscheinlich würde Ram sich hier sofort heimisch fühlen. Von wegen! Vielleicht war es ihre einzige Chance, ihn davon zu überzeugen, dass sie die ideale Beifahrerin für ihn war, wenn sie ihn aus dem Gleichgewicht brachte. „Da ich dir einen Gefallen tue, könntest du dich ruhig hierher bemühen.“
    Nun hieß es abwarten.
    Sie wartete und wartete. War Ram inzwischen eingeschlafen? „Sechs Uhr im Maison Rouge?“, fragte sie nach.
    „Maison Rouge?“ Das klang gelangweilt. „Ist das nicht der schicke Frisiersalon in der Hauptstraße?“
    „Du brauchst gar nicht so überrascht zu tun.“
    „Ich bin lediglich erstaunt, dass du da arbeitest. Wolltest du nicht Karriere als Innenarchitektin machen?“
    „Schon.“ Aber wer stellte schon jemanden mit Narben im Gesicht ein? Außer Monsieur Michel. Der hatte sie quasi von der Straße aufgelesen und in seinen Laden gezerrt, weil sie angeblich den faszinierendsten ‚Look‘ hatte, der ihm je unter die Augen gekommen war. Mia war so überwältigt gewesen von seinem lila Lidschatten, dass sie gar nicht in der Lage gewesen war, sich zu widersetzen.
    „Machst du deinen Job gut?“, fragte Ram ungeduldig.
    „Ich begrüße unsere Kundinnen, Ram. Vereinbare Termine, rede jede Kundin mit ihrem Namen an und lächle freundlich. Da kann man nicht viel falsch machen.“
    „Solange man dir keine Schere in die Hand drückt.“
    Er spielte darauf an, wie sie als Zwölfjährige seinem preisgekrönten Pferd den Schweif gestutzt hatte. Oje! „Du bist dann um sechs Uhr hier?“ Sie hielt den Atem an.
    „Vielleicht.“
    Hörte sie ein Lächeln aus seinem Tonfall heraus? Bevor sie sich darüber schlüssig werden konnte, beendete Ram das Gespräch.
    Jetzt musste sie dem Schicksal wohl seinen Lauf lassen. Allerdings nicht, ohne etwas nachzuhelfen. Entschlossen telefonierte Mia erneut. Die Mädchen mussten ihr helfen …

2. KAPITEL
    Das Leben steckt voller Überraschungen, dachte Ram. Mia Spencer-Daylys unvermuteter Anruf erinnerte ihn an seine Schulzeit, die er in einem englischen Internat verbracht hatte. Der chaotische Lebensstil der Spencer-Daylys hatte ihn fasziniert. Da er von Bediensteten seiner Eltern aufgezogen worden war, fand er es natürlich himmlisch, einmal in einer richtigen Familie zu leben, auch wenn sie ausgesprochen unorganisiert war. Wenn er auf Toms Einladung die Ferien dort verbracht hatte, war Mia immer die Hauptattraktion für ihn gewesen. Ständig hatte sie ihn an der Nase herumgeführt, wohingegen man ihn zu Hause wie einen Gott verehrte.
    Irgendwas machte ihn jetzt allerdings
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