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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen
Autoren: Linda Lael Miller
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Sturheit, dieses Funkeln, und nicht mit väterlicher Zuneigung zu verwechseln, doch es zu sehen, beruhigte Kade trotz allem ein wenig. Angus McKettricks Kampfgeist war noch nicht erloschen, und das wiederum bedeutete, dass die Erde sich nach wie vor um die Sonne drehte und auf den Frühling immer noch der Sommer folgte.
    Während des gesamten Ritts aus der Stadt heraus hatte Kade mit der Idee gespielt, das Amt des Marshals zu übernehmen, hatte hin und her überlegt, über das Für und Wider nachgedacht und nicht ein einziges Mal auch nur den Versuch unternommen, ein Gespräch mit seinem Bruder zu beginnen. Doch als er nun seinen Vater auf der Veranda sitzen sah, beschloss er, sein Dilemma zu verschieben.
    »Ich sollte euch zwei zum Teufel schicken, nach all den Sorgen, die ihr mir bereitet habt«, knurrte Angus mit einer streitlustigen Handbewegung. Da er von Natur aus bereits voller Widerspruchsgeist war, meckerte er gern, selbst wenn er seinen Willen bekommen hatte. »Natürlich erst nach einer anständigen altmodischen Auspeitschung.«
    Concepcion schlüpfte aus der Tür, trat hinter Angus und legte eine ihrer tüchtigen braunen Hände auf seine Schulter. Sie hieß die beiden Brüder nicht willkommen, aber Kade hoffte dennoch, dass sie sieh diesmal wenigstens nicht weigern würde, für sie zu kochen und zu waschen, wie sie es früher so oft getan hatte, wenn die Jungen sie mal wieder verärgert hatten. Schon vor Georgia McKettricks Tod, als die Brüder noch kleine Jungen gewesen waren, hatte Concepcion den Haushalt auf der Triple M geführt und später vieles fortgesetzt, was Georgia McKettrick begonnen, aber leider nicht hatte beenden können. Das Leben auf der Ranch wäre ohne Concepcion sehr viel trostloser gewesen. Sie war stets bemüht gewesen, es den Jungen zu erleichtern.
    Mit einem draufgängerischen Grinsen schwang Jeb sich als Erster aus dem Sattel, Heß das Pferd mit herabbaumelnden Zügeln stehen und ging auf die Veranda zu. Wie Kade hatte auch er am Abend zuvor im Hotel ein Bad genommen, aber das schien nicht allzu viel genützt zu haben, denn er sah noch immer wie ein heruntergekommener Goldgräber aus.
    »Du hast mir gefehlt, Pa«, sagte Jeb.
    Kade saß ab, mehr aus Resignation als alles andere. Er war nicht so aalglatt wie Jeb, und er hatte sehr viel zu bedenken, seit er nach Indian Rock zurück gekommen war: Da waren der Mar shal-Stern, der ihm angeboten worden war, all diese Bräute, die ihm auf den Fersen waren, und die Probleme zwischen der Triple M und dem kürzlich erst von Cavanagh erworbenen Land. Leichte Konversation zu machen, ging jetzt schlicht und einfach über seine Kräfte.
    »Ich weiß nicht mal, ob ich euch zurückhaben will«, regte Angus sich auf. »Ihr nennt euch McKettricks? Ihr seht aus wie zwei Hausierer.«
    Jeb lachte, öffnete das Gartentor und ließ es zurückfallen gegen Kade, als der versuchte, ihm zu folgen. »Und du siehst wie eine zerbrechliche alte Dame aus mit dieser Decke auf den Knien. Wo ist dein Strickzeug?«
    Angus versuchte, an seiner Empörung festzuhalten, aber selbst er konnte gar nicht anders, als trotz seines mürrischen Gebarens ein wenig zu grinsen. Jeb würde den frömmsten Prediger dazu beschwatzen können, einen Freudentanz mit dem Teufel aufzuführen, wenn er es sich vornahm. Das war eine Gabe, die Kade leider nicht besaß, und wenn er nicht auf der Hut war, beneidete er Jeb sogar darum.
    Als die beiden Brüder die breiten Verandastufen hinaufstiegen, kam ein Rancharbeiter, um die Pferde in den Stall zu bringen, und Angus erhob sich mit einem knackenden Geräusch, das entweder von dem Sessel oder seinen alten Gelenken herrührte. Concepcion blieb dicht in seiner Nähe, bemerkte Kade, beging aber nicht den Fehler, dem alten Mann beim Aufstehen zu helfen.
    »Ich hörte, dass sich ein Kampf zusammenbraut«, meinte Kade rasch, weil er überhaupt nicht mehr zu Wort kommen würde, wenn er jetzt nicht das Wort ergriff, bevor Jeb ernsthaft drauflosschwatzte.
    »Da hast du richtig gehört«, stimmte Angus mit plötzlich hochrotem Gesicht zu. Seine Halsschlagader trat hervor, und seine rechte Schläfe pochte. »Und es ist dieser Halbbruder von euch, der meiner Meinung nach dahintersteckt. Ich würde mein Leben darauf verwetten, dass er es ist. Dieser verdammte Dickschädel.«
    »Ich frage mich, woher er das wohl hat?«, entgegnete Kade schmunzelnd.
    Concepcion warf ihm einen missbilligenden Blick zu und ergriff zum ersten Mal das Wort. »Von dort, wo du es
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