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Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Titel: Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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aus.«
    Mit zitternden Händen gehorchte der Mann und ließ ihr die Robe vor die Füße fallen.
    Neferet musterte ihn mit schiefgelegtem Kopf. Er trug jetzt nur noch ein weißes Hemd und eine schwarze Hose. »In der Robe waren Sie beeindruckender. Jetzt erinnern Sie mich an eine gehäutete Maus.« Neferet drang in seinen Geist ein. »Oooh, kein Wunder, dass Sie mich so anstarren. Keusch zu sein ist so mühsam, nicht wahr? Hier, ich erlöse Sie von Ihren Qualen.« Sie riss ihm die Kehle auf. Während seine Augen hervortraten, nickte sie den beiden Tentakeln zu. »Ja, der hier gehört euch.« Die Finsternis schlug die Zähne in seine Taille und trank, während er sich in Todesqualen wand.
    »Neferet! Was tun Sie da nur?«
    Sie hob den Blick und entdeckte einen Mann, der recht weit vorn vor dem Altarraum stand. Als sie ihn erkannte, lächelte sie. »Stadtrat Meyers! Wie schön, Sie zu treffen.«
    »H-hallo, Neferet«, stotterte er und hielt sich krampfhaft an der Hand der gutgekleideten Frau neben ihm fest. »Ich war bei Ihrer Pressekonferenz dabei. Sie – Sie sagten, Sie seien mit den Menschen verbündet und verabscheuten Gewalt.«
    »Tja, das war gelogen.« Beim Anblick seiner entsetzten Miene wurde ihr Lächeln breiter. Die Frau neben ihm presste die Hand über den Mund, um ihre Schluchzer zu dämpfen.
    »Sind Sie Mrs. Meyers?«
    Weinend und zitternd nickte die Frau.
    »Wie geschmackvoll Sie gekleidet sind. Ist das nicht Armani?«
    Wieder nickte die schluchzende Frau.
    »Und Sie haben etwa Größe 36 , nicht wahr?«
    »J-ja. Nehmen Sie meine Kleider, bitte! Nur lassen Sie uns gehen«, flehte sie.
    »Ah, wie brav Sie mich bitten. Ziehen Sie das Kleid aus, und bringen Sie es mir, dann werde ich Ihre Bitte überdenken.«
    »Neferet, bitte tun Sie –«, begann ihr Mann.
    Neferet glitt in seinen Kopf und befahl seinem Herzen, stillzustehen. Stadtrat Meyers schnappte nach Luft und brach zusammen.
    Seine Frau kreischte auf.
    Neferet seufzte. »Mrs. Meyers, es ist so enttäuschend, dass heute niemand in der Lage zu sein scheint, selbst den einfachsten Befehlen zu folgen. Meinen Sie nicht auch?«
    »Haben Sie etwa vor, uns alle zu töten?«
    Neferets Blick glitt von der hysterischen Mrs. Meyers zu einer attraktiven Frau mittleren Alters, die in den Mittelgang getreten war. Mit erhobenem Kinn, ohne ein äußeres Anzeichen von Angst sah sie Neferet an.
    Neferet wurde neugierig. »Und wer sind Sie?«
    »Karen Keith, die Landrätin von Tulsa, Distrikt 2 . Ich war auch anwesend, als Sie die Pressekonferenz gaben und sich in den Dienst unserer Stadt stellten.«
    »Oooh, eine Politikerin. Wie köstlich!«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Werden Sie uns nun alle töten?«
    »Verzeihen Sie mir, Karen. Darf ich Sie Karen nennen?«
    »Ungern.«
    Neferet hob überrascht die Augenbraue. »Sie sprühen vor herrlicher Energie, Ms. Keith. Sie werde ich als Hauptgericht auswählen.«
    Fäden der Finsternis bewegten sich auf die Landrätin zu.
    Karen Keith zuckte nicht zusammen, als sie sich um sie wanden. Sie sah Neferet in die Augen. »Diese Tat wird der ganzen Stadt die Augen öffnen, was für ein Monster Sie sind.«
    »Nein, Ms. Keith. Es wird ihr die Augen öffnen, welch eine Göttin ich bin.«
    Die Landrätin starb, ohne einen Laut von sich zu geben, aber die Menschen um sie herum kreischten und rannten panisch in Richtung der verschlossenen Ausgänge.
    »Nun, wahrscheinlich ist ein gepflegtes Tischgespräch heute zu viel verlangt.« Neferet hob die Arme. »Tötet sie alle. Aber passt mit dem Armani-Kleid auf!«
    Und Neferet und ihre finsteren Diener fielen über die Gemeinde her. Sie stopften sich mit Blut und Lebensenergie voll, bis sie nicht mehr konnten und aus dem Gotteshaus ein Friedhof geworden war.
    Neferet wusch sich das Blut im Weihwasserbecken ab und benutzte die scharlachrot besetzte Robe des Pastors als Handtuch. Vibrierend vor Macht und in ein Armani-Kleid gehüllt verließ sie die Boston Avenue Church.
    Der Regen hatte aufgehört. Der Himmel erstrahlte in frisch gewaschenem Blau. Es roch nach Frühling. Neferet wischte sich einen letzten Tropfen Blut von ihren vollen Lippen und deutete mit strahlendem Lächeln auf das Mayo-Hotel.
    »Bringt mich nach Hause. Ich habe mein Penthouse schon vermisst.«
    Satt und pulsierend umringten ihre Diener sie und hoben sie sanft in die Höhe. In Finsternis gehüllt schwebte Neferet unsichtbar über die Tulsaer Innenstadt dahin.
Ich verdiene das. Ich verdiene das. Ich
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