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Engelsrache: Thriller

Engelsrache: Thriller

Titel: Engelsrache: Thriller
Autoren: Scott Pratt , Christian Quatmann
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Verlegenheit kommen, das erklären zu müssen. Außerdem konnte er mit dem Ding doch ohnehin nichts mehr anfangen, mein Lieber.«
    Als ich Erlene kennengelernt hatte, war mir sofort klar gewesen, dass sie mehr zu bieten hatte als große Möpse und Augengeklimper, aber so etwas hätte ich ihr dann doch nicht zugetraut.
    »Und was haben Sie sonst noch ausgeheckt?«, fragte ich.
    »Wollen mal sehen. Nicht mehr allzu viel. Ach ja, den süßen Virgil habe ich auch noch um einen kleinen Gefallen gebeten.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass er Sie damals nachts gar nicht auf der Brücke gesehen hat?«
    »Mich hat kein Mensch auf der Brücke gesehen, mein Lieber. Das kann ich Ihnen mit Sicherheit sagen. Außerdem hätte ich nie gedacht, dass jemand den Schniedelwutz findet. Das war einfach ein irrsinniges Pech.«
    Ganz schön brillant die Frau. Da hatte sie es doch tatsächlich geschafft, die Polizei auf ihre eigene Spur zu locken, um Angel zu schützen. Allerdings war sie dabei so schlau vorgegangen, dass nun zu befürchten stand, dass sie selbst verurteilt wurde.
    »Bedauerlicherweise haben Sie sich durch ihre kleinen Tricks selbst ein paar ernste Probleme eingehandelt, Erlene. Erstens: Was soll Virgil tun, wenn die Staatsanwaltschaft ihn unter Eid in den Zeugenstand ruft? Wenn er dann nämlich die Unwahrheit sagt, können sie ihn wegen Meineids belangen.«
    »Zerbrechen Sie sich darüber nicht Ihren hübschen Kopf. Es wird nämlich gegen mich gar nicht zu einem Verfahren kommen.«
    »Was – und wieso nicht?«
    »Der Grund ist die andere gesetzliche Bestimmung, von der ich vorhin gesprochen habe: der vierte Verfassungszusatz. Wissen Sie, dieser Anwalt, der Mann, der sich hier und da in meinem Club amüsiert, der war vor einiger Zeit wieder mal da, und ich habe ihn gefragt, wie ich einen Polizeibeamten zu einem wichtigen Beweisstück lotsen und zugleich dafür sorgen kann, dass er dieses Beweisstück später nicht juristisch gegen mich verwenden kann. Und dann hat er von Durchsuchungsbeschlüssen gesprochen und einen wundervollen Vorschlag gemacht. Er hat nämlich gesagt: Wenn ich lange genug warte und diesen unsympathischen TBI-Agenten in letzter Minute anonym anrufen und ihm mitteilen lasse, wo mein Auto versteckt ist, dann pfeift der Typ auf einen Durchsuchungsbeschluss und fährt sofort los, um den Wagen zu suchen. Und der Mann hat recht behalten. Der TBI-Agent ist nämlich über eine Weidepforte gestiegen, die mit einer Kette gesichert war. Außerdem hat er sich einen Dreck darum gekümmert, dass das Tor zu meiner Scheune verrammelt war, und ist einfach durchs Fenster eingestiegen. Der Wagen war nämlich in der Scheune unter einer Plane versteckt, mein Lieber. Und das Grundstück und das Gebäude sind Privatbesitz.«
    Die Frau war nicht nur brillant, sie war schlichtweg genial. Anscheinend hatte sie jedoch nicht bedacht, mit wem sie es zu tun hatte.
    »Aber dieser Landers lügt doch wie gedruckt«, sagte ich. »Der wird sicher behaupten, dass die Pforte in dem Zaun nicht gesichert war, dass das Scheunentor offen stand und er das Auto deshalb von außen deutlich erkennen konnte.«
    Sie sah mich lächelnd an und zuckte mit den Achseln. »Ach, mein Lieber, das Beste kommt ja noch. Ich habe ihn nämlich bei seiner Aktion filmen lassen. Der Anwalt hatte mir nämlich geraten, jemanden loszuschicken, der sich mit einer Kamera im Wald versteckt. Ronnie hat alles aufgenommen. Das Video habe ich mir sicher schon zehnmal angeschaut.«
    Ich glotzte sie einige Sekunden ungläubig an. Dann musste ich plötzlich lachen, konnte mich vor Lachen nicht mehr halten. Je mehr ich versuchte, mich zu beherrschen, umso schlimmer wurde es. Ich fing an zu wiehern und bog mich vor Lachen, bis ich fast keine Luft mehr bekam. Dann sah ich Erlene an. Sie war ebenfalls außer sich vor Lachen. Selten so gelacht. Jedes Mal, wenn Erlene und ich uns ansahen, ging es wieder von vorn los. Wir brüllten vor Lachen. Fast so gut wie Sex.
    Dann beruhigte ich mich langsam wieder.
    »Wissen Sie, was das bedeutet?«, sagte ich und brach zwischendurch immer wieder in lautes Lachen aus. »Das bedeutet, dass die Staatsanwaltschaft weder das Auto noch den Laborbericht vor Gericht gegen Sie verwenden kann.«
    Erlene setzte einen treuen Dackelblick auf. »Genau deshalb haben wir es doch so gemacht, Süßer. Ist das nicht großartig?«
    Wieder bogen wir uns vor Lachen.
    »Die haben gegen Sie ja nicht mal so viel in der Hand … wie gegen Angel.«
    »Ganz
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