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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition)
Autoren: Alex Thomas
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ein Zimmer in Rom gemietet. Ihre Mutter fand sie dort tot auf, sie hatte eine Überdosis Tabletten genommen. Wie Sie wissen, lehrt die Kirche, dass Selbstmord eine Todsünde ist. Daher hat Sarahs Vater alles arrangiert, damit sie schnellstmöglich eine angemessene Beerdigung in geweihter Erde bekam. Hier auf dem Familiengrund. In den römischen Medien war von einem tragischen Unfall die Rede.«
    »Seine Eminenz hat aber nicht geglaubt, dass es Selbstmord war?«
    »Nein, dafür gab es seiner Meinung nach keinen Grund. Er wusste von den dunklen Unternehmungen seines Vaters und um die üblen Menschen, mit denen der alte Ciban ständig zu tun hatte. Also recherchierte er, wann immer er Zeit fand, in diese Richtung. Dem Mörder kam er dabei zwar nicht auf die Spur, dafür hat er aber gründlich in den Geschäftskreisen seines Vaters aufgeräumt.« Giada begegnete Catherines fragendem Blick und fügte hinzu: »Beide Elternteile sind inzwischen verstorben. Manchmal denke ich, Marc Cibans Mutter ist einfach nur einem gebrochenen Herzen erlegen.«
    Schweigend passierten sie die Bibliothek mit den deckenhohen Fensterfronten und den ebenso hohen Regalwänden voller alter und neuer Bücher. Eine großzügige Galerie mit zwei Wendeltreppen reichte einmal rundherum und teilte den Raum in zwei Ebenen. Über allem schwebte ein gewaltiges Deckenfresko, eine allegorische Darstellung der Wissenschaft und des Glaubens sowie der vier Kardinaltugenden in der Gestalt von Engeln: Klugheit, Gerechtigkeit, Stärke und Mäßigung.
    Triadensymbolik, wo man auch hinsah, wenn man diese zu erkennen und zu deuten verstand. Offen und verborgen zugleich. Umbra Sumus – Wir sind Schatten.
    Giada führte Catherine nun in die privateren Bereiche der Villa, dorthin, wo die wunderschöne Kapelle des Anwesens lag. Nur zu gut erinnerte sich Catherine an die kostbaren Buntglasfenster, die Heiligenskulpturen und den beeindruckenden Altar, den Kardinal Benelli ihr damals gezeigt hatte, als ihre Mission zum Schutz des Papstes begonnen hatte. Ob er um die wahre Symbolik gewusst hatte? Catherine ging davon aus, denn er hatte zu den wenigen gehört, die in das Geheimnis eingeweiht waren, das Leo beinahe das Leben gekostet hätte.
    Die Kapelle war von verborgenen Leuchten und einigen Kerzen erhellt. Diesmal fiel Catherine weiter vorne eine offene Tür auf, die vermutlich in den Raum unter der Kapelle führte.
    »Die Familiengrabstätte« erklärte Giada leise. »Ich dachte, Seine Eminenz wollte in der Kapelle beten. Nun ist er doch nach unten gegangen, um nach ihr zu sehen. Folgen Sie einfach den Stufen, Catherine. Der Treppengang und die Gruft sind beleuchtet.« Sie deutete zum Kapellenausgang. »Ich will dann mal nach unserem Pater Rinaldo sehen.«
    Catherine ging auf den Altarbereich zu, trat durch die Tür und folgte der alten stabilen Steintreppe, die wie eine Wendeltreppe überraschend weit in die Tiefe führte. Ein kalter, feuchter Luftschwall wehte ihr entgegen. Unten angekommen, offenbarte sich ein überraschend großes Gewölbe. Catherine erinnerte sich sogar, diese Gruft in einem ihrer Flashs schon einmal gesehen zu haben, doch aus irgendeinem Grund hatte sie das Bild mit der englischen Kirchenruine in Verbindung gebracht. Hier bestatteten die Cibans also seit Jahrhunderten ihre Toten.
    Leise, fast wie auf Zehenspitzen, ging sie tiefer in den Raum hinein. Ihr Blick schweifte über eine Reihe von schlichten steinernen, teils jahrhundertealten Särgen aus Marmor oder Granit, auf denen die Namen und Daten der Verstorbenen standen. Lautlos ging sie an den schweren Grabplatten und abzweigenden Grabkammern vorbei, bis das Gewölbe eine Kurve beschrieb und in einen kleineren Raum mündete.
    Ciban stand am Ende des Gewölbes und starrte auf das einzige in Granit gehaltene Grab, das dieser Raum enthielt. Er trug einen schlichten, dunklen Anzug, der erkennen ließ, wie viel Gewicht sein Träger in den letzten Wochen verloren hatte.
    Catherine trat näher, bis sie auf die Grabplatte hinabsehen konnte. Sie las die eingemeißelte Schrift, den Namen. Auf dem Grabstein stand in keilförmig eingearbeiteten Buchstaben »Sarah Ciban«. Die Familie hatte tatsächlich nichts von der Eheschließung mit Scrimgeour gewusst. Neben der Inschrift lag die geöffnete Schachtel mit den beiden Eheringen, von denen der eine das Triadensymbol im Innern barg. Die Ringe reflektierten das milde Licht wie zwei einsame, dicht beieinanderliegende Sterne. Ciban musste die Eheringe von Coelho
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