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Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)

Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)

Titel: Engelsauge-Nacht des Todes (German Edition)
Autoren: Sunny R. Loan
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schlaksigen Figur. Dass dieser Mann kein
Herz, keine Freundlichkeit besaß, konnte jeder sofort an
ihm ablesen.
»Enya, es ist mir ein wahrer Genuss, dich endlich vor mir
zu haben. Wir werden nun viel Zeit miteinander
verbringen und morgen Abend dann wirst du ganz zu mir
gehören.«
    Seine Stimme klang rau und ein Schauer lief Enya über
den Rücken, aber sie versuchte cool und stark zu wirken.
Als Erstes, so hatte sie es sich vorgenommen, wollte sie
versuchen, mehr über Stewart herauszufinden. Er war
sich in allem sicher, das konnte man ihm ansehen und
das würde sie versuchen auszunutzen.
»Wo ist Stewart?« Ihre Stimme wirkte stark und kraftvoll,
obwohl in ihrem Innerem eine furchtbare Angst herrschte.
»Nun, er lebt, das ist ja sicherlich deine größte Sorge
gewesen.«
»Wo ist er, habe ich gefragt.«
»Unter der Erde, schon ironisch nicht? Er wird noch eine
kleine Weile dort ausharren können, aber dann wird er für
immer unter der Erde begraben sein.«
Er lachte kurz und heiser und Enya lief ein Schauer über
den Rücken.
Kenneth beobachtete Enya. Jetzt endlich war er ihr so nah
und in ihm breitete sich eine Wonne aus Genugtuung,
Freude und … er kannte dieses prickelnde Gefühl, auch
wenn er es schon seit unzähligen Jahrzehnten nicht mehr
spürte. Er sehnte sich schon viel zu lange nach diesem
einen besonderen Gefühl und es jetzt und hier endlich
wieder spüren zu können, machte ihn endlich glücklich.
    Sie wollte, nein, sie musste Kenneth Bowler berühren, um
möglicherweise mehr über Stewart herauszufinden. Sie
konnte nur hoffen, dass es klappen würde. Bisher hatte
sie nur Visionen von Toten bekommen können oder von
Menschen, die in dem Moment starben, kurz etwas sehen
können.
    Es war alles andere als leicht, aber sie besaß Kräfte,
welche ein normaler Mensch nicht besitzen konnte und
Kräfte, auf die auch ein so starker und mächtiger Vampir
wie er es war, nicht zurückgreifen konnte.
Sie besaß ihre Kräfte noch nicht sehr lange und sie kannte
bisher weder alle, noch hatte sie die, die sie kannte,
wirklich gut im Griff, aber es war möglich, dachte sie,
mittlerweile völlig in ihren Gedanken versunken, als sie
plötzlich im selben Moment einen Schatten wahrnahm.
Doch als Enya aus ihren Gedanken hochschoss, wieder zu
sich kam, war es bereits zu spät. Sie spürte für einen
kurzen Moment etwas Hartes und Schmerzhaftes an
ihrem Hals, dann hörte sie eine männliche Stimme kurz
aufheulen und kurz darauf spürte sie auch schon einen
kräftigen Schlag auf ihren Hinterkopf. Es ging alles
binnen von Sekunden, doch Enya schien Schmerz und
Angst viel länger zu spüren, obwohl sie nachdem Schlag
auf den Kopf sofort bewusstlos auf den harten und
kaltfeuchten Boden fiel.
    Kenneth krümmte sich kurz, ehe er einen hasserfüllten
Blick auf die leblose Enya warf. Er war zu schnell
gewesen, hatte sich seiner Lust, diesem Adrenalinspiegel
hingegeben. Er wusste, dass es besser für ihn war, diese
Gefühle nicht zu spüren und dennoch war in diesem einen
Moment das Glücksgefühl zu groß gewesen. Er musste sie
hier wegschaffen, um dann in Ruhe und wieder mit
gewohnt kühlem Kopf sich weitere Schritte zu überlegen.
»Du bist einfach zu kostbar, du Naivling,« sagte er und
wischte sich mit der Hand das restliche Blut von den
Lippen.
In diesem einen Moment, als Enya zu Boden ging, spürte
auch Jadon, dass etwas nicht in Ordnung war. Er befand
sich zusammen mit den Anderen aus seiner Familie sowie
einigen Cutchern und zu seinem Ärger auch William, in
seinem Haus. Sie hatten bisher nichts zustande gebracht
und vor lauter Angst, Verzweiflung und Gefühlen, die er
schon gar nicht mehr einordnen konnte, hatte er das
Gefühl, daran zu zerbrechen.
Jadon schaute Sealtiel, Jeremiel und Clayton an, denn
auch in ihren Gesichtern spiegelte sich das ab, was er
fühlte.
»Etwas ist mit ihr passiert, oder?« Jadon musste sich
anstrengen,
nicht auch noch die letzte Kontrolle, die er über sich
hatte, zu verlieren.
»Ja, das ist es«, sagte Clayton in mäßig ruhigem Ton.
»Würde mir mal bitte einer erklären, was los ist?«, fragte
William.
»Engel haben untereinander einen, sagen, wir,
besonderen Sinn füreinander. Geschieht einem Engel
tatsächlich einmal etwas Schlimmes, fühlen die anderen
diese negativen Schwingungen«, erklärte Arthur ihm und
wandte sich dann an Clayton.
»So ist es, und solange diese Schwingungen anhalten,
haben wir eine reelle Chance, sie ausfindig zu machen.
Aber sie werden bereits schwächer, wir
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