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Endlich verheiratet?

Endlich verheiratet?

Titel: Endlich verheiratet?
Autoren: Sherryl Woods
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nachts Sonnenbrillen trugen.

3. KAPITEL
    Nach dem zweiten Glas Wein machte Richard zwar kein finsteres Gesicht mehr, wollte jedoch noch immer nichts von Melanies PR-Strategie hören. Nun gut, dann musste sie eben schweres Geschütz auffahren. Destiny betrachtete gutes Essen als Lösung, und Melanie hatte sich in der Richtung zusätzlich etwas einfallen lassen.
    “Ich habe Eiscreme für den Kuchen besorgt”, verriet sie.
    Zum ersten Mal lächelte Richard völlig offen und ungezwungen, und es wirkte umwerfend. Seine blauen Augen funkelten geradezu, er bekam Lachfältchen um die Augenwinkel, und sogar das kantige Kinn wirkte nicht mehr hart.
    “Womit Sie vermutlich gegen Destinys Warnungen verstoßen haben”, bemerkte er. “Wahrscheinlich hat sie bereits einen Kardiologen alarmiert.”
    “Ich habe seine Telefonnummer”, scherzte Melanie, “zusammen mit einer Kochanleitung und der Wegbeschreibung zum Landhaus. Destiny hat an so gut wie alles gedacht.”
    “Zutrauen würde ich es ihr schon”, bemerkte er vorsichtig, “aber sie hat Ihnen doch nicht wirklich die Nummer eines Arztes gegeben, oder?”
    “Nein”, gestand Melanie lachend, “doch sie fürchtet, dass Essensgewohnheiten und Arbeitswut Sie frühzeitig ins Grab bringen könnten. Entspannen Sie sich überhaupt jemals?”
    “Aber ja”, betonte er. “Schließlich bin ich hier.”
    Sie deutete auf den Computer, dem er bereits sehnsüchtige Blicke zugeworfen hatte. “Sofern Sie damit nicht Ihre Weihnachtseinkäufe erledigen, zählt das nicht.”
    “Wann ist denn Weihnachten?”, fragte er leicht erstaunt.
    “In knapp drei Wochen.”
    Er griff nach seinem elektronischen Notizbuch, das er auf die Theke gelegt hatte, und machte einen Eintrag.
    “Erinnern Sie Ihre Sekretärin daran, die Besorgungen für Sie zu erledigen?”, fragte Melanie.
    “Ja, denn das kann Winifred besser als ich”, gestand er. “Außerdem hat sie mehr Zeit, und ich gebe ihr frei, damit sie für mich und für sich selbst auch gleich einkaufen kann.”
    “Ein erfolgreicher Mann delegiert”, bestätigte Melanie. “Geben Sie ihr ein bestimmtes Budget vor? Machen Sie Vorschläge? Sagt sie Ihnen, was sich in den einzelnen Päckchen befindet, damit Sie am Weihnachtsmorgen nicht genauso überrascht sind wie die Beschenkten? Ich würde gern wissen, wie das funktioniert.”
    “Sie klebt Zettel auf die fertig eingepackten Geschenke, die ich durch eigene Kärtchen ersetze. Ihrer Meinung nach muss das in meiner Handschrift sein.” Lächelnd fügte er hinzu: “Manchmal setzt sie aber auch auf den Schockeffekt, besonders bei meinen Brüdern. Letztes Jahr habe ich Mack …”
    “Dem ehemaligen Football-Helden von Washington”, warf Melanie ein.
    “Genau, und einer der begehrtesten Junggesellen der Stadt”, bestätigte er lachend. “Meine Sekretärin hat für ihn eine kurvenreiche aufblasbare Frauenpuppe gekauft. Bestimmt steckte Destiny dahinter. Sie wollte Mack klarmachen, dass er nicht unbedingt mit jeder Frau in und um Washington herum ausgehen muss. Ihrer Meinung nach sollte er sich lieber an eine Frau binden, die keine Erwartungen hat.”
    “Ihre Familie hat einen seltsamen Humor, wenn ich das bemerken darf.”
    “Sie haben ja keine Ahnung!”
    “Hat es denn mit der Puppe funktioniert?”
    “Bisher habe ich nichts davon gemerkt”, erwiderte er. “Mack ist noch immer eifrig auf Eroberungen aus.”
    “Aha, und meine Aufgabe wäre es, zu verhindern, dass jemand die Absonderlichkeiten innerhalb Ihrer Familie entdeckt?”, fragte Melanie, um wieder auf das Ausgangsthema zu kommen. “Sofern ich den Auftrag erhalte, versteht sich.”
    “Diesen Punkt haben wir doch schon beim ersten Zusammentreffen geklärt, oder?”, erinnerte Richard.
    Melanie schüttelte den Kopf. “Das Ergebnis hat mir nicht gefallen, und darum bin ich hier. Ich will es ändern.”
    “Ach, und ich dachte, Sie wollten mich verführen”, entgegnete er möglichst lässig.
    Melanie warf ihm einen scharfen Blick zu. “Nie und nimmer”, erwiderte sie heftig.
    “Und warum nicht?”
    Sie entschloss sich zu absoluter Ehrlichkeit, damit er begriff. “Ich habe den schweren Fehler begangen, mit meinem letzten Boss zu schlafen, weil ich dachte, wir wären unbeschreiblich ineinander verliebt. Das Ende der Affäre bedeutete auch das Ende meiner Arbeit. Jetzt arbeite ich selbstständig und begehe diesen Fehler kein zweites Mal bei einem Chef oder einem Kunden.”
    “Grundsätzlich ist das eine gute Regel”,
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