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Endlich ist Mommy wieder glücklich!

Endlich ist Mommy wieder glücklich!

Titel: Endlich ist Mommy wieder glücklich!
Autoren: Kristi Gold
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Diät gab es donnerstags keinen Pizzaabend mehr, und immer öfter hatte Stormy auch etwas anderes vor. Diesmal war sie bei Lisa, um mit ihr eine Schulparty vorzubereiten, und sie würde auch dort übernachten.
    Also saß Erica allein im Wohnzimmer und hatte Zeit, über Kieran nachzudenken. Seit ihrem Gespräch im Klub war mehr als eine Woche vergangen. Die Stille war so intensiv, dass sie zusammenzuckte, als es an der Tür klingelte. Hatte Stormy beschlossen, doch zu Hause zu schlafen? Wohl kaum. Ihre Tochter hatte Besseres zu tun, als ihre Mutter in ihrem Anfall von Selbstmitleid zu bewundern.
    Erica stand auf, ging zur Tür und schaute durch den Spion. Und da stand Kieran, als hätte sie ihn mit ihren Gedanken herbeigeholt. Er wirkte müde, sah aber wie immer gut aus.
    Was wollte er hier? Und vor allem – was sollte sie sagen? Immerhin schaffte sie es schließlich, die Tür zu öffnen und zu ihm hinauszutreten. „Hi.“
    Nicht sehr originell, aber was anderes fiel ihr nicht ein.
    Er hielt eine rosafarbene Tüte hoch. „Stormys Geburtstagsgeschenk.“
    An dem Tag selbst hatte er ihr nicht gratuliert, aber offenbar hatte er es auch nicht vergessen.
    „Darüber wird sie sich freuen, aber sie übernachtet heute bei Lisa.“
    „Gib es ihr von mir. Es ist ein neuer Softball-Handschuh.“
    Erica drückte die Tüte an sich. „Sie wird begeistert sein.“
    Er lehnte sich an das Geländer und betrachtete sie einen Moment. „Du hast deine Haare abgeschnitten.“
    Automatisch berührte sie die Spitzen, die jetzt auf Schulterhöhe endeten. „Ich brauchte mal eine Abwechslung.“
    „Es sieht gut aus.“ Nach kurzem Schweigen fügte er hinzu: „Ich habe viel über das nachgedacht, was du im Klub gesagt hast, und du hattest recht. Ich bin nicht gut darin, über meine Gefühle zu reden. Aber ich möchte es jetzt versuchen, wenn das okay für dich ist.“
    Unwillkürlich stieg Hoffnung in ihr auf.
    „Ich höre zu.“
    „Also erstmal musst du wissen: Das, was ich dir an dem Wochenende in Galveston erzählt habe – von meinen Problemen mit Kevin und wie schwer es für mich war, Baseball aufzugeben –, das habe ich noch nie mit einer Frau geteilt. Dir mag es wie oberflächlicher Kram vorkommen, aber für mich war es ein großer Schritt. Ich hoffe, du kannst das schätzen.“
    „Ja, das kann ich.“ Aber etwas belastete ihn immer noch. „Wie geht es Kevin?“, fragte sie.
    Kieran atmete tief durch. „Er ist sehr krank, schon seit mehreren Monaten. Er hat es niemandem erzählt, bis ihm klar wurde, dass er sterben wird.“
    Erschrocken hob Erica die Hand zum Mund. „Das tut mir so leid, Kieran. Niemand weiß besser als ich, was du durchmachst.“
    „Und deshalb hätte ich es dir auch gleich erzählen sollen. Es war nur eine Ausrede, zu sagen, du würdest damit nicht fertig. In Wirklichkeit konnte ich nicht damit umgehen. Ich konnte es am Anfang nicht mal glauben.“
    Sie verstand so gut, was in ihm vorging. „Gibt es nicht irgendwas, was ihm helfen kann?“
    „Er hat aplastische Anämie, sein Knochenmark produziert keine roten Blutkörperchen mehr. Seine einzige Chance ist eine Knochenmarktransplantation, und ich bin …“
    „… der Spender.“ Jetzt verstand sie endlich, was wirklich passiert war.
    „Morgen früh um zehn ist die Operation im Transplantationszentrum der Uniklinik. Ich wollte nur, dass du es weißt.“
    Trotz ihrer Angst davor, wieder in einem Wartezimmer zu sitzen und die Minuten zu zählen, bis sie endlich Bescheid bekam, lächelte sie herzlich.
    „Ich werde da sein.“
    Überrascht hob er den Kopf. „Das musst du nicht.“
    „Möchtest du, dass ich komme?“
    „Ja … Aber ich weiß, wie es dir mit Krankenhäusern geht, und du sollst nicht leiden müssen, nur weil ich selbstsüchtig bin.“
    „Es ist nicht egoistisch, wenn man sich Unterstützung wünscht. Und ich habe noch Zeit genug, meine Termine zu verschieben.“
    „Wenn du das wirklich willst …“ Zuerst dachte sie, er wolle noch mehr sagen, doch dann nickte er ihr nur zu. „Ich gehe jetzt besser, damit ich morgen fit bin.“
    Sie wollte ihn festhalten, ihn hereinbitten. Sie wollte mehr, als er ihr in diesem Moment vielleicht geben konnte. „Dann bis morgen.“
    Als sie sich umdrehte, um wieder hineinzugehen, war er dicht hinter ihr und griff nach ihrer Hand. „Ich weiß, ich habe nicht das Recht zu fragen, aber ich würde alles dafür geben, heute Nacht bei dir zu sein.“
    Langsam drehte sie sich zu ihm um. „Willst du
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