Endlich ist Mommy wieder glücklich!
lassen, sich Dinge zu wünschen, die sie nie haben würde. Die für sie unerreichbar waren.
Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Aber immer. Wo soll ich mich umziehen?“
„Im Bad neben dem Schlafzimmer.“ Er deutete nach links.
Jetzt würde sie also endlich sein Schlafzimmer zu sehen bekommen. Sie war gespannt, wie er es eingerichtet hatte.
„Und wie viele Zimmer gibt es oben noch?“
„Drei, jedes mit eigenem Bad.“
„Oh, willst du eine Wohngemeinschaft gründen?“
„Genau, ein Wohnprojekt für Drückeberger. Wenn du dich jetzt nicht umziehst, werden wir vorm Dunkelwerden nicht mehr zum Joggen kommen.“
„Ist ja schon gut. Sklaventreiber.“
Sie nahm ihre Sachen und folgte Kieran, vorbei an der ebenfalls sehr beeindruckenden offenen Küche, die durch einen umlaufenden Tresen vom Rest des Raumes getrennt war.
Die glänzenden Chromgeräte sahen völlig unbenutzt aus. Nur zu gern hätte sie den sechsflammigen Gasherd höchstpersönlich eingeweiht. Sie musste wirklich aufpassen, sich nicht in Tagträumen zu verlieren, wie es wäre, hier zu wohnen.
Als sie in das riesige Schlafzimmer kamen, fiel ihr das immer schwerer. Das überbreite Doppelbett bot mehr als genug Platz für zwei und war von einer geschmackvollen, silbergrauen Tagesdecke bedeckt. Auch hier dominierte auf einer Seite die Fensterfront mit einem atemberaubenden Meerblick. Auf der anderen Seite schloss sich ein voll ausgestatteter Fitnessraum an.
„Da geht’s ins Badezimmer“, erklärte Kieran und deutete auf eine weitere Tür. „Ich ziehe mich hier drin um.“
Auch das Bad war ein Traum, von den schiefergrauen Fliesen bis hin zu dem Whirlpool. Den hätte sie ja zu gern mal ausprobiert. Am liebsten zusammen mit Kieran.
Sie beeilte sich beim Umziehen, band das Haar zum Pferdeschwanz und stand kurz darauf wieder im Schlafzimmer. Kieran war schon draußen; er wartete auf der Terrasse auf sie, mit dem Rücken zu ihr. Der Anblick dieses fantastisch modellierten Körpers vor der Strandlandschaft war atemberaubend. Erica ging hinaus, klopfte ihm auf den Rücken und rannte dann den Bohlenweg zum Strand hinunter. Nach wenigen Metern hatte er sie eingeholt, und sie joggten nebeneinander an der Wasserlinie entlang.
Das Wellenrauschen, die leichte Brise und die Weite gaben ihr ein Gefühl der Freiheit. Wer sie nicht kannte, würde sie für ein Pärchen halten, das nach der Arbeit gemeinsam joggte. Doch dieser Fantasie durfte sie nicht zu viel Raum geben.
Kierans Einladung war eine großzügige Geste, damit sie ihren Geburtstag nicht allein verbringen musste, mehr nicht. Etwas anderes zu hoffen, wäre töricht.
Nach etwas über einer Meile gab Kieran das Zeichen zur Umkehr, und als sie wieder am Haus ankamen, war Erica kaum außer Atem.
„Das war unglaublich“, sagte sie. „So macht das Laufen viel mehr Spaß als auf dem Laufband!“
„Gleich nach Sonnenaufgang ist es noch toller“, erwiderte er.
„Das glaube ich gern.“
„Du könntest es dir morgen früh selbst ansehen.“
Hatte er gerade vorgeschlagen, sie solle hier übernachten? Aber wie wollte er dann die Zeit bis zum nächsten Morgen verbringen?
Bevor sie danach fragen konnte, zog er sich das T-Shirt über den Kopf und bot Erica einen beeindruckenden Blick auf seinen Oberkörper. Nur zu gern hätte sie die harten Muskeln unter ihren Händen gespürt.
„Ich brauche eine Dusche“, murmelte sie. Am besten eine eiskalte.
„Hier entlang.“ Als sie im Wohnzimmer standen, schlug er lächelnd vor: „Wir könnten Wasser sparen und gemeinsam duschen.“
So langsam konnte sie sich gegen die unterschwelligen Signale, die er die ganze Zeit aussandte, nicht mehr wehren.
„Ist das nicht ein bisschen intim für Freunde?“, fragte sie so leichthin wie möglich.
Unvermittelt wurde er ernst. „Sind wir denn Freunde?“
„Das hoffe ich doch. Oder ist das ein Problem für dich?“
Er ließ sich auf einen Sessel sinken und legte die Füße auf den Couchtisch. „Nein. Ich wollte nur die Grundregeln klären.“
„Stimmt, Regeln sind dir ja sehr wichtig.“
„Was soll das denn heißen?“, fragte er stirnrunzelnd.
„Ach, nichts.“ Darüber wollte sie jetzt nicht diskutieren. Später vielleicht. Es interessierte sie schon, warum er auf einmal etwas an ihrer rein professionellen Beziehung ändern wollte.
Im Schlafzimmer zog sie ihr neues Outfit aus dem Kleidersack und legte es aufs Bett. Nun gut, damit würde sie selbst Signale senden, und nicht nur unterschwellige,
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