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Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Titel: Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi
Autoren: Silberburg-Verlag GmbH
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vorfühlen, ob Röhm seit heute Nacht verschwunden ist. Die Kollegen vom zuständigen Revier in Schwäbisch Gmünd kenne ich ganz gut – die haben sicher nichts dagegen, wenn ich das selbst mache.«
    »Warum unter einem Vorwand?«
    Schneider verstand nicht ganz, warum der Kollege so umständlich vorgehen wollte.
    »Frau Röhm ist nicht mehr besonders gut beieinander. Sie hat’s mit den Nerven, schon seit ein paar Jahren, und ich möchte es ihr gerne ersparen, dass wir sie womöglich ohne Grund aufregen. Noch gibt es ja die Möglichkeit, dass Röhm gar nicht der Tote ist.«
    Schneider nickte. Er sah Reezer an, dass Frau Röhm es nicht nur ganz allgemein mit den Nerven hatte, und er fand es sehr umsichtig von ihm, eine möglicherweise selbstmordgefährdete Frau etwas behutsamer anzupacken.
    »Hätte Meier denn ein Motiv, diesen Röhm umzubringen?«, fragte Feulner dazwischen. Der Staatsanwalt wirkte ungeduldig, als wolle er diese Sitzung möglichst schnell hinter sich bringen – vermutlich, um so früh wie möglich mit einer Erfolgsmeldung an die Öffentlichkeit gehen zu können.
    Reezer zuckte mit den Schultern.
    »Er hat früher mal die Bücher von Meier gedruckt, aber ob es da Ärger gab oder ob Meier ihm etwas schuldig geblieben ist … keine Ahnung. Inzwischen druckt Meier längst anderswo. Mit diesen Internet-Druckereien kann Röhm preislich nicht mithalten.«
    »Könnten sie darüber Streit bekommen haben?«
    »Vielleicht, aber warum gerade heute Nacht? Meier lässt schon lange nicht mehr bei Röhm drucken.«
    »Na ja, das finden wir auch noch heraus«, sagte Feulner. »Zurück zu unserem Tatort und zu unserem Verdächtigen. Die Kollegen von der Kriminaltechnik haben an der Leiche und überall rund ums Lagerfeuer Spuren von diesem Manfred Meier gesichert. Wollen Sie kurz was dazu sagen, Herr Rau?«
    »Kann ich gerne machen. Von den Spuren her deutet tatsächlich alles auf Meier hin. Auf den anderen Stangen, die zu einem Haufen gestapelt waren, haben wir etwas von ihm gefunden – Meier könnte diesen Eisenpfahl tatsächlich vom Stapel genommen und dann in der Hand gehalten haben. Dazu kommen, wie Herr Feulner gerade schon erwähnt hat, jede Menge Fußspuren, die wir rund ums Lagerfeuer unter der Schneedecke sichern konnten.«
    »Sehr schön, Herr Rau, vielen Dank. Außerdem haben sich Herr Brams und Frau Kerzlinger in der Nähe von Meiers Wohnhaus umgehört.«
    Er nickte den beiden aufmunternd zu.
    »Meier behauptet, er sei gestern Nacht die ganze Zeit zu Hause gewesen«, fasste Brams zusammen. »Aber er lebt allein, da wird es schwierig mit dem Alibi. Dazu kommt, dass er gestern spät am Abend noch von einer Nachbarin gesehen wurde, wie er aus dem Haus ging und mit seinem Auto wegfuhr. Meier hat einen alten Opel, flaschengrün, an ein paar Stellen zerbeult und angerostet. Dieses Auto stand gestern Nacht auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz am Ablauf des Ebnisees.«
    Er drehte sich zu Schneider hin: »Das ist dort, wo die Straße von Ebni nach Kaisersbach an ihrer tiefsten Stelle eine Kurve um die Seespitze beschreibt – da rechts rein ist der Parkplatz.«
    Schneider verkniff sich einen Kommentar. Er mochte Badener sein, aber den Ebnisee hatte er nicht zum ersten Mal besucht, und natürlich hatte er sein Auto auf den Parkplatz gestellt, den man als motorisierter Besucher als Ersten sah.
    »Eine Streife«, fuhr Brams, nun wieder an alle gewandt, »kam gegen halb zwei vorbei und sah nach, was es mit dem verlassen dastehenden alten Auto auf sich hatte. Es saß niemand drin, und alles schien so weit okay, aber routinemäßig notierten sich die Beamten das Kennzeichen, und vom Schorndorfer Revier wurde anschließend noch geprüft, ob das Auto als gestohlen gemeldet wurde. Als die Streife zwei Stunden später noch einmal am Parkplatz vorbeikam, war das Auto wieder weg. Und als wir heute früh zu dem Toten auf dem Lagerfeuer gerufen wurden, glichen die Kollegen im Revier die Berichte der vergangenen Nacht ab und machten unter anderem auch eine Halterabfrage zu dem geparkten Opel – Treffer.«
    »Tja, auch Glück muss man mal haben«, sagte Feulner und lehnte sich lächelnd zurück. »Ich schlage vor, unsere Presseabteilung formuliert schon mal eine Mitteilung, aber warten Sie bitte mit dem Rausmailen noch, bis wir Meiers Geständnis haben – sicher ist sicher. Herr Schneider, Herr Ernst, Herr Maigerle: Können Sie sich diesen Meier mal vornehmen?«
    Die drei nickten.
    »Außerdem wollten Herr Binnig und ich
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