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Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Titel: Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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wie dumm er sich damals verhalten hatte. Natürlich war er in den vergangenen vier Jahren mit einigen Frauen zusammen gewesen, aber mit keiner hatte es sich so angefühlt wie mit Franci. Keine war ihm jemals wieder so nahe gekommen. Und er würde wetten, dass es ihr nicht viel anders ergangen war.
    Jedenfalls
hoffte
er das. Allerdings sollte er besser nicht darauf bauen. Franci war einfach der Wahnsinn. Wahrscheinlich standen durchtrainierte, gut aussehende, interessierte Männer Schlange vor ihrer Tür – wo immer sie wohnen mochte.
    „Erde an Gast!“, sagte der Barkeeper zu ihm.
    „Was?“
    „Mir scheint, etwas anderes als meine Drinks hat Ihre Aufmerksamkeit gefesselt.“
    „Ja“, antwortete Sean und schaute wieder hinüber zu Franci. „Ich glaube nur, ich kenne eine dieser Frauen“, antwortete er und deutete mit dem Kopf in ihre Richtung.
    „Was ist mit noch einem Drink?“
    „Ich bin bestens versorgt, danke“, sagte Sean abwesend.
    Die Frauen bestellten gerade eine zweite Runde. Sie lachten viel, unterhielten sich, widmeten sich den Geschenken und beachteten das Geschehen um sie herum überhaupt nicht. Auf keinen Fall waren sie darauf aus, Männer abzuschleppen. Sie schauten nicht einmal rüber zur Bar.
    Falls es allerdings doch noch zu Blickkontakt zwischen ihnen kommen sollte, musste er einen cleveren Spruch parat haben. Dann würde er aufstehen und zu den Frauen am Tisch hinübergehen, sie zum Lachen bringen und versuchen, ihnen Francis Adresse zu entlocken. Er würde nicht abhauen, ohne zumindest das herauszufinden. Vielleicht war sie ja nur zu Besuch hier – und würde wieder verschwinden und für ihn unerreichbar sein. Doch er musste sie sehen, mit ihr sprechen. Sie berühren. Sie in den Arm nehmen.
    „Gehen Sie doch rüber und begrüßen Sie sie“, schlug der Barkeeper vor.
    Sean sah den Mann an. „Na ja … bei unserer letzten Begegnung war sie nicht gerade gut auf mich zu sprechen.“
    Leise lachte der Barkeeper. „Das kann ich mir nicht vorstellen“, meinte er.
    Wahrscheinlich hatte er bemerkt, dass Sean die Damenrunde schon die ganze Zeit anstarrte. Am Ende hielt er ihn noch für einen Perversen. Schnell machte Sean ein fröhliches Gesicht. „Ich gehe jetzt besser, auch wenn die Aussicht hier drin unschlagbar ist.“ Er legte Geld auf die Bar, inklusive eines anständigen Trinkgelds, und verließ das Lokal, ohne auszutrinken. Den Kopf gesenkt ging er zur Tür, er wollte keine Aufmerksamkeit erregen.
    In dieser Oktobernacht war es kälter als üblich um diese Jahreszeit an der Küste. Sean überquerte die Straße, um von dort die Eingangstür des Restaurants im Auge zu behalten. Hoffentlich machte der Laden zu, bevor er erfroren war. Der Gedanke, dass Franci ihm wieder entwischen könnte, machte ihn krank.
    Angestrengt dachte er nach. Er musste die Sache mit Franci regeln und sich mit ihr aussprechen. Sie gehörten zusammen – hoffentlich sah sie das auch so.
    Dann sprach er ein Gebet. Es musste doch einen Schutzpatron für ignorante, unreife Jungs geben, oder? Sankt Hugh? Der heilige Don Juan? Egal wer.
Bitte sorg dafür, dass ich mich ändere. Ich schwöre, ich will nicht mehr so vermessen sein. Ich werde sensibel und kompromissbereit sein. Dann wird alles wie vorher.
    In diesem Augenblick traten die vier Frauen auf die Straße, eine von ihnen mit Geschenken beladen. Sie blieben noch einen Moment stehen, lachten, umarmten sich zur Verabschiedung und gingen schließlich ihrer Wege. Zwei bogen nach links, zwei nach rechts. Am Ende des Blocks trennten sich auch Franci und ihre Freundin und spazierten in verschiedene Richtungen davon, und Sean, der diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen wollte, sprintete ihr hinterher.
    Er hatte sie fast eingeholt, als sie gerade dabei war, in einen silbernen Wagen einzusteigen. „Franci!“, rief er.
    Sie erschrak und drehte sich zu ihm um, die Augen weit aufgerissen.
    „Du
bist
es“, sagte er und machte ein paar Schritte auf sie zu. „Deine Haare – wow. Hat mich kurz aus der Bahn geworfen.“
    Zuerst sah sie aus, als ob sie Angst vor ihm hätte. Dann hatte sie ihre Gefühle wieder unter Kontrolle, zog aber ihren Mantel enger um sich. „Sean?“
    „Ja“, antwortete er lachend. „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir uns ausgerechnet hier über den Weg laufen.“
    „Was machst du hier?“, fragte sie wenig begeistert.
    „Erinnerst du dich noch an meinen Bruder Luke? Wir haben doch vor ewigen Zeiten zusammen ein paar
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